Sonntag, 5. April 2020

Rezension: "Das Nebelmädchen von Mirrors End" von Fabienne Siegmund

Titel: Das Nebelmädchen von Mirrors End
Autorin: Fabienne Siegmund
Wertung: 5/5 Sterne
TB, 184 Seiten
Preis: 7,00 €
Genre: Fantasy
Reihe: nein
ISBN: 978-3-945045-49-7
VÖ: 03/2020
© Art Skript Phantastik Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Das Nebelmädchen von Mirrors End - Fabienne Siegmund


Inhalt

Vor langer Zeit lebte ein Schmied, der nahm junge Waisenmädchen bei sich auf, und keiner ahnte, welchen dunklen Zauber der Schmied mit ihnen vollbrachte. 
Viele Jahre später begegnet die jugendliche Eliza in ihrem neuen alten Haus dem Geistermädchen Moira, das sie um ihre Hilfe bittet, um endlich Frieden für ihren ruhelosen Geist zu finden.

Eliza muss einige Rätsel lösen, bis es ihr gelingt herauszufinden, wie sie Moira helfen kann. Doch einfach wird es nicht und Eliza muss sehr viel aufs Spiel setzen, um Moira zu retten. Es steht jedoch sehr viel mehr auf dem Spiel als nur das, denn für jede Träne, die Moira weinen muss, fällt ein Stern vom Himmel. Und Moira weint schon sehr lange...



Beurteilung

Nach "Das Zylinderkabinett" kommt die nächste fantastische Novelle der Autorin Fabienne Siegmund, die vielen Lesern aus zahlreichen Kurzgeschichten in Anthologien und ihren Romanen wie "Die Papierprinzessin" oder "Das Herz der Nacht" bekannt sein dürfte. 

Wer einmal etwas von ihr gelesen hat, wird ihren herausstechenden Schreibstil immer wieder erkennen: Obwohl sie modern schreibt, hat man beim Lesen das Gefühl, in einer parallelen Märchenwelt gelandet zu sein, in der alles möglich ist und eine magische Atmosphäre herrscht.

Man muss sich definitiv darauf einlassen, leicht drüberlesen kann man bei dieser Autorin nicht, dadurch taucht man aber beim Lesen um so tiefer ein in die Geschichte.
Obwohl diese Novelle nur zarte, kleine 180 Seiten hat, habe ich sie in mehreren Etappen gelesen, weil ich nicht mehr asl 20-30 Seiten auf diese Art am Stück lesen konnte.

Trotzdem hat mir diese Geschichte im Ganzen sehr gut gefallen. Fabienne Siegmund denkt sich immer wieder tolle fantastische Details aus, die ihre Erzählungen aus der Masse hervorheben.

Hier fühlte ich mich beim Lesen ein bisschen an "Krabat" erinnert von Otfried Preußler, kennt das jemand? Es hat zwar eigentlich nicht viele inhaltliche Parallelen, aber irgendwie hatte ich diese Assoziation. 
In "Das Nebelmädchen von Mirrors End" handelt sich sich jedoch nicht um eine Mühle, sondern eine Schmiede, es werden vom Schmied nicht Jungen, sondern Mädchen aufgenommen, und sie lernen auch keine Zauberei, jedoch übt der Schmied einen dunklen Zauber mit den Mädchen aus, und sie sind beim Schmied gefangen und verschwinden nach und nach.

Dies ereignete sich jedoch lange vor der Rahmenhandlung unserer Geschichte, in der die jugendliche Eliza und ihr neuer Freund Cedric versuchen, einem Geistermädchen zu helfen, das auch einst Opfer des Schmieds war.
Obwohl diese Rahmenhandlung in der Neuzeit spielt, hat man beim Lesen den Eindruck, in einer ganz anderen Zeit zu sein, oder irgendwie zeitlos. 

Mir hat die Handlung sehr gut gefallen - der rote Faden ist natürlich die Auflösung von Moiras Geheimnis, doch mehr und mehr werden auch Cedrik und Eliza darin verstrickt und schließlich geht es auch um ihre eigene Zukunft.
Die Geschichte transportiert sehr intensive Emotionen - am Anfang Schaudern und ein bisschen Wut auf den Schmied, viel Traurigkeit über die teils tragischen Schicksale der Vergangenheit, magischen Zauber bei der Begegnung mit dem Papierweiblein und dem Trödelmarkt der Träume.

Obwohl die Geschichte so kurz ist, hat sie mehr Tiefe und vielleicht gerade deswegen mehr Intensität als viele Wälzer, die ich gelesen habe. Niemand schafft es so wie diese Autorin, so viel auf so wenig Raum zu transportieren.
Auch das Ende, bis zum Schluss mit bangem Herzen den Ausgang erwartet, hat es in sich: Tragisch schön. 

Fazit: Eine intensive und emotionale Geschichte voller Fantasie und Zauber. Der Sprachstil erfordert Gewöhnung und langsames Lesen, um voll in die Story eintauchen zu können. Wer sich darauf einlässt, erlebt eine intensive Zeit mit wundervollen, aber auch schaurigen Szenarien - Gruseln, staunen, traurig sein und freuen kann man sich bei dieser Lektüre auf jeden Fall aus vollem Herzen. 
Ein kleines modernes Märchen - hat mir sehr gut gefallen und bekommt 5/5 Sterne.


offizieller Klappentext

Die sechzehnjährige Eliza Willows ist nicht begeistert, mit ihrer Mutter in das abgelegene und verwinkelte Landhaus Mirrors End zu ziehen. Als ihr jedoch bereits in der zweiten Nacht ein Mädchen aus Nebel begegnet, ändert sich alles. Denn schon am nächsten Morgen scheint sich ihr Schicksal mit dem des alten Haus und dessen düsterer Geschichte verwoben zu haben.

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