Freitag, 10. April 2020

Rezension: "Die Meisterin - Der Beginn" von Markus Heitz


Titel: Die Meisterin: Der Beginn
Autor: Markus Heitz
Verlag und Info: Verlagsgruppe Droemer Knaur
Wertung: 5/5 Sterne 
TB, 480 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: Fantasythriller 
Reihe: Ja, Band 1 
VÖ: 2020
© Verlagsgruppe Droemer Knaur 

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. 

Die Meisterin: Der Beginn - Markus Heitz 


Inhalt 

Geneve ist eine Art Naturheilerin - ihre Kunden sind normale Menschen - aber auch weit mehr: Werwölfe, Vampire, andere Wesen der Anderwelt. Geneve hat viele Talente, doch vor allem ihr Wissen um natürliche Heilmittel hat ihr den Ruf als "Meisterin" eingebracht - obwohl sie diesen aus der Henkerszunft stammenden Titel streng genommen nie erzielt hat.

Doch auf einmal wird ihre ganze verbliebene Familie brutal ermordert - und sie muss herausfinden, warum und wieso. Unverhoffterweise mischt auf einmal jemand mit, mit dem sie am wenigsten gerechnet hat - nämlich ein Spross der Familie Bugatti, mit der Geneves Familienclan seit Jahrhunderten verfehdet ist - und die Geneve am ehesten verdächtigt, an den Morden schuld zu sein.
Die ganze Wahrheit ist jedoch viel mysteriöser, als Geneve es sich zunächst vorstellt.



Beurteilung 

Für mich ist "Die Meisterin - der Beginn" ein grandioser Auftakt zu dieser angekündigten Trilogie. Markus Heitz hat sich hier mehrere faszinierende Themen gegriffen und in einer genialen Handlung zusammengemischt: Die Geschichte der Henkerszunft - nach der Lektüre dieses Buchs bin ich der Meinung, ein bislang in Romanen deutlich zu wenig beachtetes Thema. Da gibt es glaube ich viel zu entdecken, was man super in Romanform verpacken kann. 

Im Kern geht es darum, dass Geneve herausfinden will, warum ihr Bruder und ihre Mutter getötet wurden und von wem. Und sie will Rache. 
Während diese Handlung verfolgt wird, erfahren wir sehr viel über Ihre Henkerfamilie und die Geschichte der Henker - und da die Henker natürlich auch an den Hexenprozessen beteiligt waren, auch über diese. Geneves aktueller Beruf sorgt zusätzlich für kleine Episoden und Unterbrechungen in ihrer Mission - und der sorgt dafür, dass immer wieder in ihrem Heimatort lebende Anderwesen bei ihr vor der Tür stehen, weil sie ihre Hilfe als Heilerin brauchen. Und so kennt sie sich unter diesen Wesen zwangsläufig ganz gut aus.  

Markus Heitz ist natürlich ein klasse Autor, aber für mich hat er sich im Vergleich zu anderen Geschichten aus seiner Feder hier nochmal deutlich übertroffen: So viele Themen, verschiedene Zeitebenen, viele handelnde Personen, also ein durchaus komplexer Plot - und durch einen einfachen Erzähltrick bringt er den Leser da aber so problemlos durch, ohne dass man den Faden verliert: Ein Erzähler außerhalb der Handlung übernimmt nämlich die Parts zwischen den einzelnen Szenarien und bildet durch kurze Erzähl-Intermezzos die passenden Überleitungen. 
Nach dem Schema - Rekapitulieren - passende geschichtliche Details hervorzaubern - auf den nächsten Abschnitt vorbereiten (zu welchen Personen, an welchen Ort und in welche Zeit jetzt geswitcht wird).
Und egal ob die erzählten geschichtlichen Fakten stimmen oder nicht - ich habs nicht geprüft - spannend ist es allemal, und bestimmt ist einiges nicht ohne einen wahren Kern. Geschichte war ja immer ein echtes Hass-Fach in der Schule für mich - aber wäre der  Stoff so rübergebracht worden, hätte ich sicherlich mit viel Freude gelernt! 

Auch das Setting ist abwechslungsreich: New York, London und New Orleans sind die Hauptschauplätze dieses Romans - alles Orte, um die sich hervorragend fantastische Geschichten und eine geheimnisvolle Geschichte ranken lassen. 
Geneve ist der rote Faden der Handlung - ich will nicht spoilern, ihr werdet beim Lesen selbst feststellen, wie sich das darstellt. Der Zeitrahmen handelt vom späten Mittelalter, als tatsächlich noch richtige Hexenfolterungen und Hinrichtungen stattgefunden haben, bis in die Moderne.

Da Markus Heitz sehr anschaulich schreibt, kann man sich (teilweise muss man sagen: Leider) alle Szenen und Szenerien sehr gut vorstellen, und die können unter anderem ganz schön grausig sein.
Als würden die genannten Themen nicht schon genug Stoff bieten, spielen hier auch Dämonen und andere übernatürliche Wesen ihre Rollen - Vampire, Werwölfe, Hexen (Einhörner und Drachen kommen nicht vor, wobei man sich bei den Einhörnern streiten könnte). 

Erstaunlicherweise, auch wenn das jetzt viel klingt, ist die Geschichte überhaupt nicht überladen oder verwirrend, sondern einfach nur großartig, spannend, düster und trotzdem lebendig, und vor allem auch mit viel Humor geschrieben. Es gibt wirklich sehr viele lustige Dialoge und vor allem Ausdrücke und  Begegnungen. Auf jeder Seite gibt es etwas zu entdecken. 

Die Protas - vor allem Geneve, aber auch Alessandro, der eigentlich zu den Erzfeinden von Geneves Familie gehört - sind wunderbar, weil sie so menschlich sind. Tough und mutig, aber eben auch nur Menschen, ihnen passieren Fehler, sie irren sich mal, aber vor allem Geneve liebe ich, sie hat das Herz am rechten Fleck, ist aber auch keine superaltruistische Überheldin, trotzdem eine starke Persönlichkeit. 

Eine angenehme Abwechslung zu anderen Buchreihen ist, dass man nicht mit einem üblen Cliffhanger am Ende da sitzt und wieder lange auf eine Fortsetzung warten muss. Die Handlung des ersten Bands ist weitgehend in sich abgeschlossen. Im Buch enthalten ist auch eine Leseprobe zum nächsten Teil, auf die ich aber verzichtet habe, da ich lieber warte bis ich das ganze Buch in der Hand habe.

Fazit: Mit "Die Meisterin" hat Markus Heitz einen opulenten All-Age-Roman geschaffen, der einen klugen Genre-Mix und faszinierende historische und fantastische Themen zu einer packenden Geschichte verbindet, mit einer starken und vielseitigen Frau als Protagonistin, tollen Schauplätzen und einer lockeren Sprache voll Leben und Humor. 
Die Lektüre hat mir unglaublich Spaß gemacht und mich auf einige Themen neugierig gemacht. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und gebe 5/5 Sterne.



Offizieller Klappentext

Eine uralte Familien-Fehde, eine unbekannte Bedrohung aus der Anderswelt und eine Frau, die alles aufs Spiel setzen muss – fesselnder Mix aus Fantasy und Thriller-Elementen von Bestseller-Autor Markus Heitz

Seit Jahrhunderten bemüht sich die Heilerin Geneve Cornelius um Neutralität in der ewigen Fehde ihrer Familie mit der Scharfrichter-Dynastie der Bugattis. Doch dann wird ihr Bruder im Hinterhof eines Londoner Pubs brutal enthauptet. Ein Racheakt, der den uralten Zwist zwischen den Scharfrichter-Familien Bugatti und Cornelius anfachen soll – so scheint es zumindest.
Denn zur gleichen Zeit häufen sich in Geneves Heimatstadt Leipzig unheimliche Vorfälle. Die Anderswelt mit ihren mystischen Kreaturen ist in Aufruhr. Die unsterbliche Heilerin ahnt, dass ihr eine Entscheidung bevorsteht: Behält sie ihre Neutralität bei oder nimmt sie gegen all ihre Überzeugungen den Kampf gegen die unbekannte Bedrohung auf und findet dabei vielleicht den Tod?

Wie schon in »Des Teufels Gebetbuch« verbindet Markus Heitz auch in »Die Meisterin« gekonnt Elemente aus Fantasy, Historie, Thriller und Horror zu einer actionreichen Geschichte.
Entdecken Sie auch Markus Heitzʼ historischen Dark-Fantasy-Roman »Die dunklen Lande« über eine Abenteurerin, finstere Mächte und Magie zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

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