Titel: Elsewhere - Der Unversalschlüssel
Autor: Dean R. Koontz
Verlag und Info: Festa Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 450 Seiten
Preis: 22,99 €
Genre: Mysterythriller
Reihe: nein
VÖ: 2021
© Festa Verlag
Elsewhere - Der Universalschlüssel - Dean R. Koontz
Inhalt
Nach über 7 Jahren hat Jeffrey die Hoffnung aufgegeben, dass seine Frau Michelle nochmal auftaucht. Er konzentriert sich nun darauf, seine Tochter Amity zu einem guten und selbständigen Menschen zu erziehen.
Doch das Leben der Beiden ändert sich aprupt, als mal wieder der obdachlose, aber freundliche Physiker Ed auf Ihrer Veranda auftaucht und ihnen ein merkwürdiges Kästchen mit noch merkwürdigeren Worten anvertraut.
Eigentlich soll Jeffy das Kästchen einfach nur nehmen und nie öffnen, doch die Neugier siegt. Und auf einmal finden er und Amity sich in einer Welt wieder, in der sie von hochrangigen Regierungsagents gejagt werden, in denen sie zwischen parallelen Welten hin- und herreisen und Dinge sehen, die sie in ihren finstersten Albträumen nicht geahnt hätten.
Eine temporeiche und emotionale Jagd auf Leben und Tod stellt die kleine Familie vor große Herausforderungen.
Beurteilung
Elsewhere - Der Universalschlüssel bringt wieder alles mit, was ich an Koontz - Büchern liebe. Eine Geschichte, die gar nicht so recht ins Horrorgenre passt - ich würde es eher als Mystery mit Horrorelementen bezeichnen. Was aber Dean Koontz so auszeichnet, ist die emotionale Fülle, mit der seine Handlungen und Charaktere angefüllt sind - man fühlt sich einfach so IN der Geschichte, so BEI den Protagonisten, fühlt ihre Freude, Hoffnung, Verzweiflung, ihre Angst, ihren Zorn, ihren Mut.
Nie vergisst der Autor, die Menschlichkeit und die Beziehungen der Protagonisten untereinander ganz genau und authentisch zu zeichnen und zu füllen, so dass man hautnah an sie herankommt. Und was mir auch immer wieder begegnet, ist das "Hassobjekt" - einen Bösewicht, der einfach nur krank ist und gegen den ich in diesem Fall so einen Hass und einen Widerwillen entwickelt habe, dass ich am liebsten selbst die Waffe auf ihn gerichtet hätte: Fallkirk.
Dagegen sind Amity und ihr Vater Jeffy einfach nur liebenswerte Menschen, die eine besondere Beziehung haben und trotz Schicksalsschlag versuchen, das beste aus sich und ihrem Leben zu machen, und die ziemlich unverhofft in die für sie zunächst fantastisch anmutende Welt der Paralleluniversen hineinschlittern.
Der Autor schafft es auch hier wieder perfekt, nicht nur seine Charaktere, sondern auch die ganzen Settings und die Atmosphäre, die sie verkörpern und vermitteln, rüberzubringen - und das sehr einfach und direkt, ohne lange Verschnörkelungen oder seitenweise Ausschweifungen, was ich an Dean R. Koontz einfach megagut finde. Seine Romane überzeugen mit einer zügigen, schnell voranschreitenden Handlung, ohne zu überfordern oder oberflächlich zu wirken.
Und was auch nie fehlt, ist eine Portion Humor - nicht von der albernen Sorte, sondern eher kann die pragmatische bis sarkastische Art, mit der seine Akteure durch die Erlebnisse gehen, manchmal für gewollte oder ungewollte Situationskomik sorgen, die einen zum Lächeln oder Schmunzeln bringt, selbst wenn gleichzeitig das Blut fließt oder einem der Atem stockt, weil man den grausigen Anblick, der von einem Moment zum nächsten unerwartet beschrieben wird, einfach noch gar nicht fassen kann.
In Elsewhere ist die faszinierende Theorie der Multiversen das zentrale Thema, ein wissenschaftliches Konstrukt, das (meiner laienhaften Kenntnis nach) bislang weder bewiesen noch widerlegt wurde und einfach nur großartig ist, weil es so viele Möglichkeiten bietet - sowohl in Geschichten, als auch real. Kennt ihr die Serie Fringe? Ich habe sie damals geliebt und musste beim Lesen immer mal wieder daran denken, weil mich das ganze Szenario so daran erinnert hat.
Abseits der sehr mitreißenden Handlung um die Erlebnisse von Amity, Jeffy und dem hochgenialen, aber auch ziemlich verschrobenen Physiker Ed fühlt man sich als Leser eingeladen, die Gedanken weiterfliegen zu lassen - was, wenn es für jede Entscheidung, die man getroffen hat, für jeden Schicksalsschlag, für alles, das man gerne anders gemacht hätte, eine passende Parallelwelt da wäre, auf der die Situation genau so ist, wie erträumt?
Aber was, wenn es dem Gegenüber auch Welten gibt, in denen sich unsere Welt noch viel, viel schlimmer entwickelt hat, als sämtliche Katastrophenszenarien die jemals erdacht wurden, und die wie eine Mischung aus den grausamsten Splatterfilmen und abstrusesten Science-Ficiton-Konstrukten rüberkommen? Ja, da kann man sein Leben damit verbringen.
Und zu guter Letzt ist auch das Ende irgendwie so typisch Koontz - er enttäuscht seine Leser einfach nicht, und man schlägt nach viel zu kurzer Zeit wieder die letzte Seite einer tollen Geschichte zu und ist randvoll mit Gedanken und Emotionen und einem wehmütigen Lächeln im Gesicht, weil man seine liebgewonnenen Protagonisten nun wieder verlassen muss.
Elsewhere ist ein Knaller, ich habe jede Seite geliebt und gebe 5/5 Sterne.
Klappentext
Vor Jahren verschwand seine Frau Michelle spurlos. Seither lebt Jeffy Coltrane mit seiner elfjährigen Tochter Amity allein.
Eines
Abends taucht Spooky Ed auf, ein alter, obdachloser Exzentriker. Er
bittet Jeffy ein geheimnisvolles Gerät zu verstecken, den unvorstellbar
mächtigen »Universalschlüssel«.
Als das Gerät versehentlich
aktiviert wird, scheint zunächst alles wie zuvor zu sein; aber dann
bemerken sie subtile Unterschiede. Amitys Zimmer hat sich verändert und
sie haben ganz andere Nachbarn …
Bald offenbart sich eine
unglaubliche Wahrheit: Der Universalschlüssel erlaubt es ihnen,
Parallelwelten zu betreten, die gleichsam vertraut, wundersam und
schrecklich sind. Und mit einem Mal stellen sich Jeffy und Amity die
Frage: Könnte Michelle irgendwo da draußen im Multiversum noch einmal
existieren?
Allerdings sind die beiden nicht die Einzigen, die sich
für den phänomenalen Schlüssel interessieren. Die Späher der
Schattenwelt sind aufmerksam geworden …
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