Titel: Projekt Dreamwalker - Die Schatten
Autor: Christoph Zachariae
Verlag/Infoseite: Luciddreams.de
Bewertung: 4/5 Sterne
HC, 454 Seiten
Preis: 25,00 €
Reihe: Band 1
Genre: Fantasy, Dystopie
VÖ: 2021
© Christoph Zachariae
Projekt Dreamwalker: Die Schatten - Christoph Zachariae
Worum geht's?
Dr. Lem ist als Forscher an der Charité seinem Traum zum Greifen nah: Durch Luzides Träumen in die Träume anderer Menschen vorzudringen und dies zur Heilung von Komapatienten anzuwenden.
Doch erste Tests verlaufen ernüchternd, und dazu hat Dr. Lem immer mehr Probleme, mit seiner Familie und seinen eigenen Träumen zurechtzukommen. Als er das Problem anpackt und den seltsamen Visionen auf den Grund gehen will, die ihn plagen, ereilt die Familie ein schwerer Schicksalsschlag.
Und auf einmal ist Dr. Lems Tochter Isabella die Einzige, die noch eine Möglichkeit zu haben scheint, alles wieder gerade zu rücken....
Beurteilung
Nach der tollen Ödland-Reihe stand für mich fest - den neuen Zachariae muss ich lesen.
Irgendwie ist es ja auch was dystopisches….aber irgendwie auch nicht. Luzides Träumen ist ein sehr spannendes Thema, mit dem ich mich aber noch nicht so eingehend beschäftigt habe.
Dreamwalker legt erstmal spannend los: Das Grundsetting hat mich direkt überzeugt - ein introvertierter Forscher mit einer etwas verkorksten Familie und seiner jugendlichen Tochter, die eine Mischung aus Asperger und extremer Introvertiertheit an den Tag legt.
Die Handlung ist gar nicht so komplex, aber vielschichtig. Man bewegt sich viel in unterschiedlichen Traumlandschaften, und erst ganz allmählich schält sich das große ganze Bild heraus, das Christoph Zachariae um seine Dreamwalker-Szenerie schafft: Bewusstes Träumen, und noch ein Schritt weiter: Bewusstes Teilen und auch Lenken der Träume anderer - das ist nach aktuellsten Erkenntnissen wohl gar nicht so unglaublich wie man denkt.
Aber mit genau diesen Traumlandschaften hatte ich so meine Probleme. Sie waren sehr detailreich und fantasievoll, keine Frage, aber für mich manchmal zu poetisch und abstrakt und verschlungen. Die kleinteiligen Beschreibungen verlieren sich irgendwie und unterbrechen den Drive in der Handlung.
Zum Teil vielleicht auch deswegen weil man erst nicht weiß wo der Autor hinwill. Erst als ein Schlüsselerlebnis eintritt, wird alles wieder etwas klarer. Was mich unter anderem bei der Stange gehalten hat, war Dr. Lems Tochter Isabella. Ich finde Ihr "Manko" und ihre Art und Weise, damit umzugehen, die Welt zu sehen, ihre Schwächen im Alltag auszugleichen, total faszinierend. Sie macht auch während der Geschichte eine eigene Entwicklung durch, bei der ich sehr gespannt bin, was sich da am Ende für sie selbst noch tut.
Insgesamt finde ich die Geschichte aber gut und faszinierend genug, um auf eine Fortsetzung mehr als neugierig zu sein - ich will unbedingt wissen, wo das alles hinführt, ob Isabella ihr Ziel erreicht, was es mit dem Traum von Dr. Lehm auf sich hat und überhaupt.
Neugier wecken, das gelingt auf jeden Fall - vielleicht kommt auch noch etwas mehr Zug in die Story, das wäre die Krönung.
Von mir gibt es 4/5 Sterne.
Klappentext
Traumforscher Dr. Jakob Lem arbeitet im Schlaflabor der Berliner Charité an der revolutionären Behandlungsmethode, Therapeuten in die Träume anderer Menschen zu schicken: Projekt DreamWalker.
Seine fünfzehnjährige Tochter Isabella ist hochsensibel. Sie hält sich von Geräuschen und Menschen fern und zeichnet lieber Insekten im Garten. Nur in ihren Träumen ist sie frei, denn Isa ist Klarträumerin, genau wie ihr Vater. Dr. Lem fördert das Talent seiner Tochter und will sie zur DreamWalkerin ausbilden.
Nach einem Schicksalsschlag droht Projekt DreamWalker das Aus. Isa geht zum ersten Mal ein Risiko ein und bricht als DreamWalkerin zu einer Reise ins Unbekannte auf.
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