Mittwoch, 24. August 2022

Rezension: "Die Geister von New York" von Craig Schaefer



Titel: Die Geister von New York
Autor: Craig Schaefer
Verlag und Info: Heyne Verlag
Bewertung: 4,5/5 Sterne
TB, 568 Seiten
Preis: 16,00 €
Genre: Urban Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2022
© Heyne Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Die Geister von New York - Craig Schaefer

Worum geht's?

Lionel, ein Enthüllungsjournalist, soll für eine geheimnisvolle Dame einen Auftrag in New York erledigen - im Gegenzug hält sie ihm aufdringliche Kollegen vom Hals, die seine sorgsam gehütete Vergangenheit aufdecken wollen.

Der junge Journalist und Autor nimmt zögerlich an - nichtsahnend, dass der Auftrag, den mutmaßlichen Käufer eines alten und wertvollen Originalmanuskripts einer Kurzgeschichte Poes auszumachen, nur ein Deckmantel für ganz andere Absichten ist.

In New York gerät er in ein wahres Labyrinth aus Intrigen und Zielen, und er lernt, das nicht alle Menschen, die Geister beschwören und mit Gottes Hilfe Menschen heilen, tatsächlich Scharlatane sind - es gibt vieles zwischen Himmel und Erde, dessen Existenz er sich nicht hätte träumen lassen.

 

Beurteilung 

Die Geister von New York - ein cooler und moderner Urban Fantasy Roman, der fast keine Wünsche offen lässt. 

Lionel Page als Enthüllungsjournalist, spezialisiert auf die Entlarvung angeblicher Wunderheiler und sonstiger Scharlatane, hatte als Protagonist direkt meine Sympathie. Eine geheimnisvolle Vergangenheit, die ihn geprägt hat, er hat eine gewisse Bekanntheit, aber bei weitem nicht alles läuft so, wie er es gerne hätte. Er ist so absolut menschlich mit dem richtigen Grad an "leck mich am Arsch" Einstellung zu manchen Dingen, aber auch Konsequenz und Rückgrat an den richtigen Stellen, so dass ich ihn einfach sofort mochte.

Positiv überrascht war ich dann immer mal wieder im Handlungsverlauf - als ich entdeckt habe, dass es hier gleichzeitig um viele Dinge geht, die mich faszinieren: Die Suche nach einem geheimnisvollen Originalschriftstück, Edgar Alan Poe, echten Hexen, geheimnisvollen Zirkeln, Geister, Seelen, antike Mythologie....ich könnte noch ein bisschen mehr aufzählen.

Aber diese geniale Mischung, all diese Themen in eine moderne Geschichte zu packen, in der zwischen Ghostbusters und Indiana Jones gefühlt alles irgendwie vertreten ist, das ist schon eine Leistung.

Craig Schaefer entwickelt seine Handlung schnell, dennoch hat sie genug Tiefe und Dichte, um in manchen Situationen auch länger zu verweilen, Dinge zu erläutern, oder zum gegegebenen Zeitpunkt wieder dorthin zurückzukehren.

Eigentlich erzählt "die Geister von New York" gleich mehrere Geschichten - nicht nur die von Lionel Page, sondern auch von seiner unverhofften Partnerin Maddie und von einigen anderen Personen, deren Schicksale schon seit langem miteinander verwoben sind, ohne dass sie davon wissen. 

Es wird zu keinem Moment langweilig, man erlebt in jedem Kapitel wieder Überraschungen und neue Wendungen, wird als Leser mit Lionel auf diese Rätselreise mitgenommen und hat selbst einiges an Freiraum für Spekulationen. Aber ich verspreche, was am Ende bei allem rauskommt, hat wahrscheinlich niemand so vorausgesehen. Falls doch, Hut ab - ich hatte keine Ahnung.

Was mich dazu bewogen hat, nicht komplett 5 Sterne zu vergeben - ich konnte zum Ende die Gedankenfolge, die Lionel schließlich auf die Lösung seiner Rätsel gebracht hat, nicht wirklich so ganz nachvollziehen. Und insgesamt bin ich der Meinung, man hätte das Buch ein wenig raffen können - nicht viel, aber ab und an hat es sich für mich trotz der sehr agilen Handlung doch mal leicht gezogen, ist hin und her geschwappt ohne sich zu entwickeln, so 50-100 Seiten hätte man da vielleicht noch einsparen können. Zum Beispiel am romantischen Teil, auf den der Autor leider nicht hat verzichten wollen.

Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau, insgesamt war das Buch absolut zackig durch und lesenswert - wie schon geschrieben, eine moderne Hexengeschichte und so viele interessante Themengebiete dazugemixt, dass es seinesgleichen sucht. Es gibt 4,5/5 Sterne.

 

Klappentext

Lionel Page hat es sich zur Aufgabe gemacht, all die Scharlatane und Wunderheiler zu entlarven, die anständigen Leuten das Geld aus der Tasche ziehen wollen. An übernatürliche Phänomene glaubt der gerissene Reporter nicht.

Doch als er eines Tages in New York ein verschollenes Manuskript von Edgar Allan Poe aufspüren soll, muss Lionel feststellen, dass offenbar nicht alles, worüber der Horror-Großmeister geschrieben hat, seiner Fantasie entsprungen ist – und dass Lionel selbst dem Übernatürlichen bereits näher gekommen ist, als er geahnt hat …

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