Sonntag, 7. August 2022

Rezension: "Eine Versammlung von Krähen" von Brian Keene


Titel: Eine Versammlung von Krähen
Autor: Brian Keene
Verlag und Info: Festa Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 345 Seiten
Preis: --
Genre: Horror
Reihe: nein
VÖ: 2013
© Festa Verlag

Eine Versammlung von Krähen - Brian Keene 

Worum geht's?

In der Kleinstadt Brinkley Springs treffen eines Nachts ein paar seltsame Krähen ein, die sich in Menschen verwandeln können. Sie haben etwas sehr Finsteres vor, wovon die Einwohner der sterbenden Stadt nichts ahnen. 

Erst als der Strom ausfällt, Schreie und Schüsse in der Nachbarschaft nicht mehr verstummen, ahnen Einzelne, dass hier etwas sehr Schlimmes vor sich geht. Zu Ihrer aller Glück hat die einzige Pension im Ort gerade einen sehr besonderen Gast, der schnell ahnt, dass ihn eine größere Vorsehung nach Brinkley Springs geführt hat, denn nur er hat eine Chance, dem Unheil entgegenzutreten.


Beurteilung 

Mittlerweile mein drittes oder viertes Buch von Brian Keene, und er bleibt sich treu: An was es hier ganz sicher nicht mangelt, sind sehr viele, explizit eklige und grausame Morde, literweise Blut und eine düstere, aber sauspannende Story. 

Ich bewundere, wie er seine Bücher schreibt - irgendwann erkennt man ihn an der  Art, wie er seine Geschichte erzählt, und trotzdem ist es jedesmal neu und aufregend, die düster-mystischen Szenarios gehen diesem Autor einfach nicht aus. 

Was hab ich mich gefreut - da es aus dem Klappentext nicht hervorgeht - hier Levi Stoltzfuß wieder zu begegnen, dem ich schon in "Der Hexerbaum" begegnen durfte und dort erfahren habe, dass es von Brian Keene mehrere Geschichten gibt, in denen er vorkommt. Er verleiht dieser brutalen Story die Wärme und Menschlichkeit, ohne die sie einfach nur eine weitere Splatter-Geschichte wäre.

Der Typ ist für mich eine der faszinierendsten und bewundernswertesten Romanfiguren, die zwar komplett erfunden, aber trotzdem real möglich sein könnten, die ich in den letzten Jahren getroffen habe. Er beeindruckt mich nachhaltig, das muss eine Figur erstmal schaffen.

Eine Versammlung von Krähen beginnt sehr mysteriös, man weiß zunächst nicht, worum es eigentlich geht, ob es sich hier um ein okkultes Thema dreht oder ob etwas ganz anderes dahinter steckt. Das Morden geht dann ganz allmählich los, und wie es sich gehört steigert sich dann ganz allmählich das Tempo, es passiert immer mehr, immer schneller und die Opfer sind zunächst alle für sich unterwegs, finden sich langsam zusammen und beginnen, sich gegen das brutale Massaker zu wehren. Das Buch ist ja schon was älter, ich habe vor kurzem das neuere "der Komplex" gelesen und stelle fest, dass auch hier im Storybau sehr viele Parallelen zu erkennen sind. 

Stört aber überhaupt nicht und gehört eben zu einem Horrorszenario ein bisschen dazu. Was ich damit eigentlich sagen möchte - Wahnsinnsbuch :-) Es ist atemberaubend, düster, gruselige Atmosphäre, der innere Serienkiller kommt definitiv nicht zu kurz und man darf wie immer nicht zart besaitet sein, denn der Autor beschreibt seine Morde und vor allem den Anblick der Opfer gerne mit sehr deutlichen Worten, die (un-?)erwünschtes Kino im Kopf entstehen lassen. Wer also einen schwachen Magen hat - lieber lassen. Aber wer zu einem solchen Buch greift, weiß hoffentlich was ihn erwartet! 

Mir hat es aber besonders gut gefallen, dass hier nicht nur sinnlos rumgeschlachtet wird, sondern sich Brian Keene auch wieder eine Rahmenhandlung ausgedacht hat, die die Handlung in ein größeres Mythengefüge einhängt, das zumindest zum Teil ganz real existiert und dem ganzen auch einen Sinn und Hintergrund verleiht. 

Wie es am Ende ausgeht, verrate ich natürlich nicht - aber Friede,Freude, Eierkuchen ist es nicht, soviel sei schon mal sicher. 

Ich auf jeden Fall bin mehr und mehr begeistert von Brian Keene und verschlinge gerade schon wieder das nächste noch ungelesene Werk von ihm. 5/5 Sterne!  

 

Klappentext

Brinkley Springs ist eine ruhige, kleine Stadt. Einige sagen, die Stadt liege im Sterben ... Sie wissen nicht, wie recht sie haben!

Fünf geheimnisvolle Geschöpfe statten Brinkley Springs einen Besuch ab. Vor Jahrhunderten wurden sie aus den Schatten geboren, einzig, um zu zerstören ... zu töten ... zu fressen. Sie bringen Terror und Blutvergießen. In dieser Nacht wird die Stadt nicht länger so still sein. Schreie werden durch die Finsternis hallen. Aber wird sie noch irgendwer hören können?

Nichts lebt für immer ... außer das Böse.

The Horror Review: »Keenes Name sollte in einem Atemzug mit King, Koontz und Barker genannt werden. Ohne Zweifel ist er einer der besten Horrorautoren die es gibt.«

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