Samstag, 9. Januar 2016

Rezension : "Geliebter Roboter" von Isaac Asimov








Rezension zu : „Geliebter Roboter“ von Isaac Asimov 

Ich bin sehr positiv überrascht von dieser Kurzgeschichtensammlung. 

Grundlegendes : 

Es geht bei weitem nicht nur um Roboter, sondern um verschiedenste Zukunftsvisionen, die in Kurzgeschichten zwischen 2 und 50 Seiten sehr unterhaltsam dargestellt sind.
Die Geschichtensammlung reiht sich in Asimovs „Foundation“ Zyklus ein, wobei die richtige Reihenfolge der Bücher sehr schwer darzustellen ist. Ein Vorschlag bzw. eine Zusammengehörigkeit kann  zum Beispiel dem entsprechenden Artikel bei Wikipedia entnommen werden.
Am Anfang ist es sehr irritierend, in den 50er Jahren geschriebene Science-Fiction-Stories zu lesen, deren Zukunftsvisionen bereits in unserer heutigen Vergangenheit liegen.
Die  Geschichten sind dennoch aktuell und lassen sich gedanklich probemlos in die heutige Zeit übersetzen. Auch der Schreibstil des Autors ist nach wie vor modern und lässt nicht vermuten, dass diese Kurzgeschichten vor beinahe 60 Jahren entstanden sind.

Zum Inhalt : 

Asimov greift in seinen Kurzgeschichten verschiedenste Aspekte der damals vorstellbaren Zukunft auf :  Können Menschen in der Zukunft in die Vergangenheit sehen ? Wie wird sich die robot-Technik noch entwickeln, werden wir wirklich irgendwann menschliche Roboter haben ? Bis jetzt hat sich diese Vision nicht bewahrheitet, hat aber nichts von ihrer Aktualität verloren, wie man auch in aktuellen Blockbusterfilmen wie I,Robot oder A.I.  immer wieder sehen kann.
Besonders erschreckend fand ich die 2seitige Kurzgeschichte „Höllenfeuer“, in der es um eine Atomexplosion in Zeitlupenvorführung geht. Vom jüngsten Gericht der Erzengel bis über das maschinelle Auslesen von Träumen und computergesteuerten Regierungswahlen, Besucher von anderen Planeten und Computer mit eigenem Willen bieten diese Geschichten alles, was das Herz begehrt.

Fazit : 

Asimov schreibt zeitlos aktuelle, teilweise spannende, teilweise sehr beängstigende Visionen der nahen und nicht so nahen Zukunft, die wir uns manchmal gar nicht so wirklich vorstellen wollen und die uns lebhaft vor Augen führt, auf was wir zusteuern können mit unserem aktuellen technischen „Fortschritt“, den ich hier mit Absicht mal in Anführungszeichen setze – denn nicht jeder Fortschritt wird sich auf lange Sicht tatsächlich als Fortschritt für die Menschheit erweisen.
Spannend und nachdenklich machend – das war mein erstes Buch von Isaac Asimov, wird aber ganz sicher nicht das letzte bleiben.

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