Titel : Moxyland
Autor : Lauren Beukes
Verlag und Leseprobe : Rowohlt Verlag
TB, 351 Seiten
Preis : 9,99 €
Reihe : Einzelroman
„Moxyland“ von Lauren Beukes
Inhalt :
Dieser Roman spielt in Kapstadt, wir wissen nicht
genau in welcher Zeit, aber auf jeden Fall in der nicht allzu fernen Zukunft.
Die Technik ist weit fortgeschritten und wir sind
wahrhaft zum gläsernen Bürger geworden. Die Polizei kontrolliert uns über
unsere Mobiltelefone. Gängige Bestrafungen für Ordnungswidrigkeiten und
Straftaten : Elektroschocks über das Handy oder gar Abschaltung – das Handy
funktioniert gar nicht mehr.
In Kapstadt ist man nur etwas, wenn man zu einer
Firma gehört. Diese Zugehörigkeit erkauft uns Zutritt zu den höhergestellten
Kreisen der Gesellschaft.
Ohne Handy können wir in Kapstadt nichts mehr –
nicht bezahlen, nicht essen, nicht mal unsere Haustür öffnen.
Die Jugendlichen verbringen Ihre Freizeit mit
Designerdrogen und Onlinespielen, die soweit entwickelt sind, das sie teilweise
in der Realität stattfinden und über Mobiltelefone von den Spielefirmen
gesteuert werden.
Dazu ist die Nanotechnik soweit ausgereift, dass
die Polizei von manipulierten Hunden unterstützt wird und Firmen uns Nanos
injizieren, damit wir Ihnen als Werbefläche dienen.
Was keiner sehen will, sind die, die durch das Netz
fallen – die Armen, die Obdachlosen, die Handylosen, die nicht im System sind
und trotzdem irgendwie versuchen, zu überleben. Diese leben in ärmlichsten
Verhältnissen.
In dieser Welt gibt es Personen, die dagegen
ankämpfen :
Toby, der von heute auf morgen lebt, dem Einfluss seiner
Zickenmutter entkommen will und ein Mädchen nach dem anderen abschleppt und
immer auf der Suche nach dem nächsten Drogentrip.
Kendra, eine junge Künstlerin, die versucht mit
analogen Fotos bekannt zu werden und sich Nanos injizieren lässt und eine
lieblose Beziehung führt.
Tendeka, der Idealist, der versucht, obdachlosen Jugendlichen
zu helfen, aber sein eigenes Leben nicht richtig auf die Reihe bekommt. Er ist
verheiratet mit einer Immigrantin, die hochschwanger ist und derzeit illegal in
Kapstadt lebt.
Lerato, eine Programmiererin der renommierten Firma
Communique, die mit ihrer unbequemen Mitbewohnerin Jane immer wieder Probleme
hat.
Das Schicksal dieser vier Personen verknüpft sich,
bis es zum unerwarteten Showdown kommt…
Zum Buch :
Moxyland ist schwer zu beschreiben. Der
überwiegende Eindruck, zummindest von der ersten Buchhälfte : chaotisch.
Ideenreich, grotesk. Man wird mit Beschreibungen, Modewörtern und verbalen
Bildern überflutet und ist etwas überfordert damit, sich diese skurrile Welt
vorzustellen UND noch der Handlung zu folgen.
Das macht den Einstieg in die Geschichte finde ich
sehr schwierig. Zu Beginn sind die Zusammenhänge zwischen den oben
beschriebenen Protagonisten noch etwas schwierig nachzuvollziehen und die
wechselnde Sichtweise zwischen den Personen bringt einen etwas durcheinander.
Doch etwa bei der Hälfte kippt das Ganze – man
meint, auf einmal irgendwie durchzublicken, die Story bekommt ihre
Zusammenhänge und Hintergründe, es wird hochspannend und ich als Leser konnte
Moxyland zum Schluss nicht mehr weglegen.
Das Ende kommt unerwartet gewaltig, schockierend
und plötzlich – und lässt den Leser mit vielen Fragen zurück.
Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes, ich kann
nur raten : Traut Euch ran und legt das Buch nicht nach den ersten Seiten weg !
Der Einstieg ist chaotisch, aber am Ende hat es sich gelohnt.
Moxyland hebt sich durch seinen eigenwilligen Stil anderen
Dystopien gegenüber deutlich ab, und das ist auf jeden Fall eine Leseerfahrung
wert !
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