Titel : Die Maschinen
Autor : Ann Leckie
Verlag und Leseprobe : Heyne Verlag
TB, 530 Seiten
Preis : 14,99 €
Reihe : Ja, Band 1
Rezension zu „die Maschinen“ von Ann Leckie
Hierbei handelt es sich um einen Science Fiction Roman, der
etliche Preise gewonnen hat, und mich daher neugierig gemacht hat, obwohl ich
reine Science Fiction eigentlich nicht so häufig lese.
Inhalt :
Breq ist eine Hilfseinheit – eine Synthese aus Maschine und
organischem Körper. Einst war ihr Körper eine Hilfseinheit – Teil einer KI,
einer künstlichen Intelligenz, die ein großes Raumschiff und viele körperliche
Soldaten, die sogenannten Hilfseinheiten, gesteuert hat.
Nach der Zerstörung Ihres Raumschiffes hat Breq nur noch
einen einzigen Körper einer Hilfseinheit.
Zwanzig Jahre bereitet sie sich auf ihr einziges
verbliebenes Ziel vor – die Ermordung von Anaander Mianaai, der größten KI und
Oberhaupt der alles beherrschenden Raadch, die tausende von Jahren lang ihr
Reich expandiert und dabei zahllose Völker und Planeten gegen ihren Willen
annektiert – und dabei buchstäblich ohne Rücksicht auf Verluste über Leichen
geht.
Die ganze Zeitspanne hat ihr Breq als Teil einer unter
Anaander dienenden KI ohne Fragen zu stellen gehorcht – bis zu dem
Schlüsselerlebnis auf dem letzten Planeten der annektiert werden sollte, und
Breq ihre Kommandantin auf Geheiß von Anaander erschießen muss.
Breq ist auf der Suche nach der einzigen Waffe, die Anaander
töten kann. Dabei landet sie auf einem abgelegenen Eisplaneten und findet dort
eine im Sterben liegende ehemalige Leutnantin vor, der sie wieder besseren
Wissens das Leben rettet und die sie fortan auf ihrem weiteren Weg mal mehr,
mal weniger gegen ihren Willen begleitet.
Als Breq endlich meint, soweit zu sein, ihren Anschlag in
die Tat umzusetzen, tritt Anaander Mianaai mit ihr in Kontakt und was Breq
dabei erkennt, lässt ihre gesamte Mission ins wanken geraten….
Zum Buch
Das Cover finde ich ganz hübsch und wie schon gesagt, haben
mich die vielen Awards, die dieses Buch gewonnen hat, sehr neugierig gemacht.
Mit den ersten 50 -70 Seiten hatte ich doch etwas zu kämpfen.
Bis man sich einigermaßen ein Bild von der Situation ( Planet, Umgebung,
künstliche Intelligenzen, herrschende Rassen… ) zurechtgefunden hat durch die
Erzählung, dauert es ein wenig. Der
Roman ist aus Sicht der Hauptprotagonistin Breq geschrieben, und erzählt am
Anfang von Dingen, die erst etwas später genauer erläutert werden, was einen
auf den ersten Seiten erstmal nur Bahnhof verstehen lässt.
Erschwerend – wenn auch ein sehr interessanter Faktor –
kommt hinzu, dass hier grundsätzlich alle Lebewesen und Benamsungen in der
weiblichen Form gewählt sind, wodurch man meistens nicht weiß, ob es sich bei
der Person bzw. den Personen, um die es sich gerade dreht, um weibliche oder
männliche Personen handelt. Wie sich recht schnell herausstellt, ist das aber
eigentlich auch völlig irrelevant.
Ab ca. Seite 80 hat es sich dann aber gelohnt, dranzubleiben
und das Buch nicht wegzulegen – Breq wird wirklich gut charakterisiert und ihr
Konflikt zwischen ihrer emotionalen Seite und ihrem inneren Zwang, als Hilfseinheit
kühl und emotionslos zu sein, und auch ihre charakterliche Entwicklung, werden
toll dargestellt – Breq kann man eigentlich nur gern haben.
Das gleiche gilt für Seivander, allerdings kann man sie am
Anfang schwer einschätzen und lernt erst ziemlich am Ende, dass Sie Charakter
hat – was wohl auch Seivander selbst erst spät erkennt, nachdem sie allmählich
von ihrer Drogensucht loskommt.
Die Welt, die Ann Leckie beschreibt, ist absolut losgelöst
von unserer Erde und unserem Sonnensystem, so dass man sich erstmal schwertut,
sich in diese völlig fremde Welt hineinzuversetzen, andererseits eröffnet es
natürlich auch ungeahnte Möglichkeiten, die ganze Geschichte weiter zu
entfalten.
Ein sehr spannender Aspekt ist auch der Umgang mit der auf
den annektierten Planeten jeweils vorherrschenden Religion, aber hier will ich
auch noch nicht zuviel verraten.
Auch wenn der Einstieg schwierig scheint, lohnt es sich bei
diesem Roman auf jeden Fall dranzubleiben – wenn man einmal drin ist, liest
sich das Buch wirklich gut und ich zolle auch hier der Autorin Respekt, dass
sie es geschafft hat, wirklich völlig losgelöst von Menschen und Erde ein so
detailliertes und vielfältiges Szenario zu erschaffen, das dennoch nicht zu
fantastisch und abgehoben erscheint.
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