Titel: Unruh - das Ticken des Uhrwerks
Autor: Mia Faber
Verlag und Info: Art Skript Phantastik Verlag
TB, 600 Seiten
Preis: 15,80 €
Reihe: nein
„Unruh – das Ticken des Uhrwerks“ von Mia Faber
Unruh ist ein wundervoller Roman, thematisch angesiedelt
zwischen Dystopie, Fantasy und Steampunk. Freunde dieser Genre kommen in keinem
Fall zu kurz.
Zum Inhalt:
Der Roman spielt in unserer Zukunft – ca. 2160, oder auch
ca. 150 Jahre nach dem ersten Ticken.
Saya wird mit dem Zahnradsymbol auf der Stirn geboren. Dies
bedeutet, sie ist dazu bestimmt, eine Hüterin zu werden. Und so begibt sie sich
zu ihrem 16. Lebensjahr auf den Weg zu Meisterhüter Darmandres, um bei ihm in
die Lehre zu gehen.
Das erste Treffen findet am südlichen Wegstein statt, dessen
Tore sich nun bald, nach 7 Jahren, wieder für die Hüter einige Stunden öffnen
sollen. Denn in den Wegsteinen ist das Wissen der Welt verborgen, und alle 7
Jahre dürfen die Hüter daraus etwas Wissen für die Menschen mit hinausnehmen.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Und scheinbar ist Saya der Ursprung und Grund
der Ereignisse, die in Kürze die Welt erschüttern werden. Doch niemand scheint
zu wissen, warum und wohin das alles führt…
.
Beurteilung
Einfach nur sensationell.
Einen Genremix in dieser genialen Konstellation habe ich wirklich noch
nicht gesehen – und es ist einfach nur gelungen.
Abgesehen vom großen Uhrwerk tritt der Steampunk eher in den
Hintergrund. Die Dystopie, die das Buch eigentlich darstellt, bekommt man erst
ganz allmählich vor Augen geführt – doch dieses Szenario für das „Ende“ der
Welt, wie wir sie kennen, und den Kreislauf des Lebens ist hier einzigartig in
diesen Fantasyroman eingeflochten.
Saya und Darmandres sind Protagonisten, wie man sie sich
besser nicht wünschen kann: Sie sind wunderbar charakterisiert, erwachen im
Geschehen zum Leben, entwickeln sich, haben Ecken und Kanten, man muss sie
einfach lieben. Auch die Antagonistin Sitadejl und die Nebencharaktere um Darmandres
und Saya sind mit viel Herzblut der Autorin zum Leben erwacht.
Wir finden viele klassische Elemente der Fantasy wieder: Die
Hüter entsprechen mehr oder weniger Magiern bzw. Zauberern. Weiterhin gibt es
noch die Barden bzw. Sänger, die eine sehr hohe Stellung unter den Menschen
einnehmen und die engsten Begleiter der Meisterhüter sind.
Der Hintergrund ist größtenteils mittelalterlich, immer
wieder mit kleinen Details versehen, die uns erstaunt zurücklassen, wenn wir
alle paar Dutzend Seiten ein Bröckchen „unserer“ Welt hingeworfen bekommen,
wenn es sich auch nur erahnen lässt.
Die Spannung entwickelt sich langsam, aber stetig, so dass
die 600 Seiten für die Ausarbeitung dieser Geschichte vollkommen gerechtfertigt
sind. Trotz des Detailreichtums wunderbar leicht und flüssig zu lesen, nicht zu
komplex, aber doch mit Blickwechseln zwischen verschiedenen Personen und
Handlungssträngen, um die Geschichte nicht oberflächlich sein zu lassen.
Ich bin kein Lobhuddler, aber zu diesem Roman kann ich
einfach nichts zu meckern finden!
Man muss es gelesen haben. UND, bevor ich es vergesse zu
erwähnen: Eines der seltenen Bücher, die mal NICHT mit dem klassischen Happy
End aufhören, obwohl es keinen typischen Fortsetzungscliffhanger gibt.
6 von 5 Rezisternchen, wenn es ginge!! Wirklich gelungen.
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