Titel: Die stillen Gefährten
Autorin: Laura Purcell
Verlag und Info: Festa Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 440 Seiten
Preis: 22,99 €
Genre: Mystery / Horror
Reihe: nein
VÖ: 2021
© Festa Verlag
Die stillen Gefährten - Laura Purcell
Inhalt
Nur mühsam schafft es der Arzt, Elsie die Erinnerungen an die Ereignisse in The Bridge zu entlocken. Seit sie von dort entkommen ist, hat sie nicht mehr gesprochen.
Denn ihr Leben, dass sie an der Seite Ihres Ehemanns zu verbringen hoffte, nahm mit einem Tod eine jähe Wendung. Auch wenn Elsie glaubte, sich mit dem Leben in The Bridge arrangieren zu können - was sie dort vorfand, sprengte ihren Verstand.
Denn die stillen Gefährten waren nicht lange still.
Beurteilung
Was versteht man unter "einer viktorianischen Geistergeschichte"? Ich hatte mir ein düsteres Schloss vorgestellt, altmodische Menschen, Geister, Männer im Frack und Frauen in langen Roben, Einsamkeit, graue Herbsttage.
Einiges davon wurde erfüllt. Es war zwar kein Schloss, sondern ein Herrenhaus, Über das Wort "Geister" kann man hier vielleicht streiten, aber die Gesamtatmosphäre und das Setting waren hier schon mal ein Volltreffer, alles traf so ein, wie man es aus solchen guten alten Storys erwartet.
Für den ersten Gruselaspekt hätte es das übersinnliche Element gar nicht gebraucht, das Buch beginnt nämlich in einer Anstalt für psychisch gestörte Menschen, sowas finde ich immer schon gruselig genug. Die Ereignisse werden aus einer Rahmenhandlung heraus in der Rückblende erzählt.
Die ganze Geschichte - wie üblich bei solchen Geistergeschichten - läuft recht ruhig und ohne große Paukenschläge ab und lebt hauptsächlich von der Gesamtatmosphäre und der sich aufbauenden Panik und psychischen Verwirrung der Protagonisten. Jedoch wird sowohl den Protagonisten als auch den Lesern nicht klar, was davon echt ist und was eingebildet - das ist richtig gut geschrieben.
Ich hatte ehrlich gesagt den Klappentext nicht gelesen, daher habe ich mir unter "stillen Gefährten" gar nichts konkretes vorgestellt und war begeistert und begruselt, als ich dann festgestellt habe, worum es sich handelt.
Am Anfang scheinen die stillen Gefährten etwas Geniales und Tröstliches zu sein - das Unheimliche und der Horror dahinter offenbaren sich erst ganz allmählich. Trotz der gemächlichen Storyentwicklung ist es kein Stück langatmig oder langweilig, sondern im Gegenteil baut sich dadurch die Spannung erst auf, weil man die ganze Zeit darauf wartet, dass wieder etwas seltsames geschieht - immer sind es Kleinigkeiten, mal entpuppt es sich als harmlos, manchmal kann eine Situation nicht erklärt werden.
Aber auch die blutrünstigen Leser kommen auf ihre Kosten, keine Sorge - der eine oder andere recht explizit beschriebene Todesfall kommt ebenfalls vor und ist jedesmal wieder schockierend, weil immer unerwartet und auch teilweise recht kurios.
Ich wurde auch immer gespannter, die Laura Purcell das ganze am Ende auflöst, und muss sagen dass ich mit dem Ende absolut nicht gerechnet habe - der Leser wird aber auch immer wieder absichtlich in falsche Erwartungshaltungen gedrängt - manchmal, während der Story, erfüllen sie sich - manchmal nicht, vor allem am Ende.
Das Einzige, was ich an der Geschichte vielleicht bemängle, ist, dass ich am Anfang ein bisschen Schwierigkeiten hatte, um warm zu werden mit dem Schreibstil und den Personen - aber das legte sich schnell, und ich wurde mehr und mehr von der seltsamen Stimmung vereinnahmt.
Zusammenfassend hat es mich überzeugt und mal wieder bewiesen, dass gute Mysterygeschichten nie aus der Mode kommen. Die stillen Gefährten bekommt von mir 5/5 Sterne.
Klappentext
Einige Türen sind aus einem bestimmten Grund verschlossen ...
England,
1866: Als Elsie den reichen Erben Rupert Bainbridge heiratet, glaubt
sie, nun ein Leben im Luxus vor sich zu haben. Doch nur wenige Wochen
nach ihrer Hochzeit ist sie bereits verwitwet. Und dazu schwanger.
Elsie
bezieht das alte Landgut ihres verstorbenen Mannes. Da ihre neuen
Diener ihr gegenüber äußerst reserviert sind, hat Elsie nur die
ungeschickte Cousine ihres Mannes zur Gesellschaft.
Zumindest glaubt
sie das. Doch in ihrem neuen Zuhause existiert ein verschlossener Raum.
Als sich dessen Tür für sie öffnet, findet sie ein 200 Jahre altes
Tagebuch und eine beunruhigende, lebensgroße Holzfigur – eine stille
Gefährtin ...
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