Donnerstag, 22. Juli 2021

Rezension: „Cainstorm Island - Der Gefangene“ von Marie Golien



Titel: Cainstorm Island - Der Gefangene
Autorin: Marie Golien
Verlag und Info:dtv Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 315 Seiten
Preis: 12,95 €
Reihe: Band 2
Genre: Thriller, Dystopie
VÖ: 2021
© dtv Verlagsgesellschaft 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Cainstorm Island - Der Gefangene  -  Marie Golien

Inhalt 

Emilio landet auf Asaria - gejagt in einer unbekannten Umgebung, wird er recht schnell geschnappt. Sein Schicksal hängt am seidenen Faden.

Er und seine Freunde werden von der reichen Politikertochter Hina bewacht, deren Intentionen ihnen absolut nicht klar sind. Auf einmal hat er eine seltsame Stimme im Kopf, die ihm angeblich helfen will, in die Freiheit zu gelangen - wenn er ihr vorher hilft. Wer sie ist und welche Pläne sie hat, behält sie zunächst für sich.

Während seiner Missionen wird ihm bald klar, das die Verschwörung des Staats wohl größere Ausmaße hat, als den Asarianern selbst klar ist. Lügen über das Staatshotel, in das unerwünschte Einwohner abgeschoben werden, und der Realität außerhalb von Asarias Elite bestimmen das Leben.

Und so müssen Emilio und seine Freunde nicht nur ihr eigenes Leben retten, sondern den Asarianern auch die Augen öffnen - nur wie?

Beurteilung

Ich gestehe: Ich habe den ersten Teil direkt nach Erscheinen im Jahr 2019 gelesen und wusste so gut wie nichts mehr von der Handlung, außer, dass es mir ganz gut gefallen hat. Leider fehlte auch ein entsprechender Rückblick zu Beginn dieses zweiten Bandes, auf den ich eigentlich gehofft hatte.

Die gute Nachricht: Man kann die Geschichte trotzdem sehr gut lesen - ich würde sagen, unter Umständen fällt nicht mal unbedingt auf, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Es fehlen einem vielleicht ein paar Bezüge, aber das stört nicht weiter, man bekommt die Gesamtsituation auch so sehr schnell gut mit.

Die ganze Handlung verläuft sehr rasant und mit spektakulären Bildern im Kopf. Asaria erinnert mit seiner Bevölkerung ein wenig an die Metropole aus Panem - Bunt, glitzernd, schrill, die Bewohner oberflächlich, sensationsgeil, die Politiker mit sehr undurchsichtigen Zielen. Mit einem entscheidenden Unterschied, und das ist das Phänomen Eyevision, das die Leute nahezu süchtig macht. Man stelle sich vor, man könnte sein Leben mit einem Wimpernschlag beinahe ununterbrochen ins Netz streamen. Für manche ein Traum, für andere ein Alptraum, vor allem, wenn man nicht selbst darüber entscheiden kann, wann das geschieht.

An diesem Teil hat mir aber der Mix aus allem gut gefallen: Es gibt richtig unheimliche und gruselige Parts, die Emilio bestehen muss, die Entdeckungen, die er im vergessenen Untergrund macht, sind richtig schön schaurig beschrieben. Als Leser hat man viel Raum, selbst Vermutungen anzustellen, und weiß lange nicht recht, wer wirklich auf welcher Seite steht.

Es gibt einige Überraschungen. Ich mochte vor allem die zwei Kinder, in deren „Obhut“ er landet - auf jeden Fall sehr interessante Charaktere, mit Ecken und Kanten, insgesamt ist die Story für mich trotz des Temporeichtums überraschend vielschichtig und dicht, und deswegen auch absolut überzeugend.

Die überdrehte Hina und ihr Bruder Quentin sind zwei Charakter, die den Leser mehr als einmal überraschen werden und für hochgezogene Augenbrauen sorgen-mehrmals. Gerade die Beiden tut man am Anfang zu Unrecht etwas ab, um später umso mehr von ihren Rollen überrascht zu werden - das fand ich richtig imponierend!

Das Ende verursacht absolut Gänsehaut, dieses Bangen, ob alles zeitlich noch ausreicht, ob man die Menschen überzeugen kann, die bildhaften Beschreibungen des Staatshotels - all das verursacht sehr lebendiges Kopfkino und kam zu 100% bei mir an.

So wie es aussieht endet Cainstorm Island mit diesem zweiten Band, aber es würde durchaus noch Raum für mehr geben. Ich weiß noch das mit dem ersten Teil nicht jeder was anfangen konnte, aber ich bin begeistert gewesen und habe es sehr gern gelesen. Daher gibt es 5/5 Sterne von mir. 


Klappentext

Emilio hat es geschafft. Er hat die Schlangen abgeschüttelt, die brutale Gang seiner Heimat Cainstorm Island. Er hat gelernt, den Chip in seinem Kopf zu beherrschen und so zu verhindern, dass die Firma Eyevision jederzeit weiß, wo er ist und was er tut. Er hat sogar die beiden Kopfgeldjäger besiegt, die Eyevision geschickt hat. Da entgleitet ihm erneut die Kontrolle über sein Leben. Die Flugddrohne, mit der er in die Freiheit entkommen wollte, bringt ihn ausgerechnet nach Asaria, dem Land, in dem alle Menschen aus Cainstorm als verhasste Eindringlinge gelten. Und Emilio hat keinen blassen Schimmer, was ihm hier bevorsteht …

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