Sonntag, 28. Juli 2019

Rezension: "Arthur und der schreckliche Scheuch" von Jenny McLachlan

Titel: Arthur und der schreckliche Scheuch
Autorin : Jenny McLachlan
Verlag und Info: Dragonfly Verlag
Wertung: ****
HC, 300 Seiten
Preis: 14,00 €
VÖ: 2019
Genre: Kinderfantasy
Reihe: Band 1
© Dragonfly Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Arthur und der schreckliche Scheuch - Jenny McLachlan


Die elfjährigen Zwillinge Arthur und Rose verbringen die Ferien bei ihrem Opa, der ihnen verspricht, den Dachboden zu ihrem Reich umzugestalten - wenn sie ihm helfen, diesen aufzuräumen.
Während Arthur eher noch kindlich denkt, hat Rose vom Verhalten her schon eher den Sprung in Richtung Teenager gemacht - ihre Freundinnen, Klamotten und ihr Handy sind für sie wichtiger geworden als das Spielen mit ihrem Bruder. 
Das macht Arthur traurig und wütend, denn er kann die schöne gemeinsame Kindheit noch nicht so recht loslassen und fühlt sich sehr gekränkt durch das teilweise sehr brüske Verhalten seiner Schwester.
 
Beim Aufräumen finden die 3 ein uraltes Klappbett und eine alte Karte, die Arthur und Rose einmal gezeichnet haben, von einem Land namens Arro. Das müssen sie sich als Kinder mal ausgedacht haben, Arthur kann sich nicht daran erinnern.


Doch auf einmal kommen seltsame Visionen bei Arthur hoch: Er erinnert sich an einen Zauberer, an seltsame Fabelwesen, Krähen, Drachen und....Vogelscheuchen? 
Er tut es als das ab, was es zu sein scheint: Die sehr lebendige Imagination eines jüngeren Arthur.
Als Arthur allerdings seinem Opa davon erzählt, glaubt ihm dieser, und kriecht beim Spielen auf dem Dachboden selbst in das Klappbett. Und verschwindet. 

Ich muss sagen, ich habe eigentlich kein Problem damit, auch Bücher für jüngere Kinder zu lesen, ich fand die Idee mit dem Klappbett allerdings doch sehr kindisch. Und dann noch der in meinen Augen auch für elfjährige etwas sehr alberne Schlachtruf. Da gäbe es durchaus andere Möglichkeiten, ein paar Kinder in ihre Fantasiewelt gelangen zu lassen, als ausgerechnet ein zusammengeklapptes Gästebett. Gegen Ende des Buchs habe ich dann aber etwas erfahren, was mich mit diesem Sachverhalt wieder etwas versöhnt hat.

Arthur glaubt es kaum: Sein Opa muss tatsächlich nach Arro gelangt sein. Doch wie soll sein Opa sich dort zurechtfinden, vor allem ohne Asthmaspray? Es bleibt ihm nichts übrig: Er muss seinem Opa hinterher und ihn in diese Welt zurückholen. Er versucht, Rose zur Hilfe zu holen - doch die macht sich über ihn lustig und hat Angst, vor ihren Freundinnen blöd dazustehen. Deswegen muss Arthur alleine losziehen.

Das Land Arro hat die Autorin wirklich sehr fantasievoll gestaltet, es fehlt an nichts. Doch auch hier sind teilweise die auftretenden Figuren sehr kindgerecht gestaltet, allen voran der Zauberer Min, der sich die meiste Zeit mehr wie ein Hofnarr verhält. Lustigerweise finde ich, dass man in diesem Buch den Unterschied, den Mädchen und Jungs oft gerade in diesem Alter in ihrer geistigen Entwicklung haben (klingt doof, ist ja aber oft so), deutlich erkennt: Selbst bei den besten Freunden in Arro - Min für Arthur und Mex für Rose - ist ein Unterschied im "Grad des Erwachsenseins" und der Interessen erkennbar. Min macht Quatsch und spielt Ninja, während Mex, obwohl wir sie nicht persönlich kennenlernen, nach den Gegenständen in ihrer Behausung zu schließen auch schon etwas Erwachsener denkt. 

Trotzdem habe ich mich in die vielen Details des Landes Arro verliebt, denn man entdeckt ständig etwas Neues, und es bietet so viele Möglichkeiten. Die Drachen, Meerjungfrauen, Glitzerpferde,, die verlorenen Mädchen und was es nicht noch alles gibt.

Doch Arro hat sich verändert: Es ist gefährlicher geworden, zerfallen gar stellenweise, und die böse Vogelscheuche ist noch viel gemeiner und mächtiger geworden als früher. Sie scheint seinen Opa gekidnappt zu haben. Und Arthur hat nur wenig Zeit, um ihn zu retten, bevor die Magie der Vogelscheuche unumkehrbar wird....

Stellenweise finde ich das Buch für die Altersgruppe sogar überraschend brutal und düster. Die dunklen Kräfte der Vogelscheuche und ihrer Armee fand sogar ich noch ziemlich gruselig und erschreckend. 
Es gab aber für mich auch einige Higlights. Zum Beispiel der "Reliquienschrein", den Min angelegt hat, und die Idee, dass die Unversehrtheit und Schönheit des Landes vom Glauben von Rose und Arthur abhängig ist und ihre Gedanken und Äußerungen auch direkte Auswirkungen auf das Land Arro haben. 
Sehr angenehm fand ich im übrigen auch die große Schrift, die für ein sehr unangestrengtes Lesen gesorgt hat, der unterhaltende und leichte Schreibstil tut sein Übriges dafür, dass das Buch trotz seines nicht so geringen Umfangs für das Lesealter sehr schnell durchgelesen ist. 

Das Ende lässt darauf schließen, dass wir hier das erste, aber vielleicht nicht das letzte Abenteuer von Arthur in Arro verfolgen durften.

Mein Fazit: Ein sehr unterhaltsames und abwechslungsreiches Kinderbuch mit vielen tollen Ideen und Details - mir persönlich an einigen Stellen doch etwas zu kindlich, aber es war mir trotzdem ein Vergnügen und es hat mich gut unterhalten. Von mir gibt es 4/5 Sternen.

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