Samstag, 20. Juli 2019

Rezension: "Cronos Cube" von Thekla Krausseneck

Titel: Cronos Cube
Autorin: Thekla Krausseneck 
Verlag und Info: Verlagsgruppe Oetinger
Wertung: ****
TB, 560 Seiten
Preis: 14,00 €
VÖ: Juni 2019
Genre: Jugendbuch / Dystopie
Reihe: Ja, Band 1
© Oetinger Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. 

Cronos Cube - Thekla Krausseneck 


Inhalt

Lachlan ist der Sohn einer der reichsten Frauen der Welt, sein Vater ist Erfinder, der seine meiste Zeit im Keller verbringt. Lachlan ist die meiste Zeit mit seinem besten Freund Zack unterwegs, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Zack träumt davon, eines Tages Lachlans Bodyguard zu werden - denn aufgrund ihres Reichtums hat Zacks Mutter große Angst davor, dass ihr Sohn eines Tages als Druckmittel verwendet wird, um sie zu erpressen. Lachlan ist ein Nerd - und doch der größte Feind des Überwachungsstaats, in dem man pausenlos von Drohnen beobachtet und wegen den geringsten Kleinigkeiten eingebuchtet werden kann. Außerdem hasst er den Cronos Cube - ein neuartiges virtuelles Spielzeug, das Menschen dazu bringt, sich selbst zu vergessen und nur noch in der virtuellen Welt zu leben.

Eines Tages passiert es, und Lachlan wird tatsächlich entführt- und Lachlan und Zack müssen zwischen der grausamen Realität im total überwachten Irland und der virtuellen Welt des Spiels Cronos Cube darum kämpfen, Lachlan lebend wieder freizubekommen.  Dabei wird offenbar, dass die Menschen in ihrer Umgebung wohl mehr Geheimnisse hatten, als sie dachten...



Beurteilung 

Ich kann solchen Büchern, in denen es sich um neuartige virtuelle Spiele dreht, ja nicht widerstehen. 
"Cronos Cube" ist eine gute Mischung aus den Rubriken Thriller/Gamer/Jugendbuch/Dystopie, der mich sehr gut unterhalten hat.

Der Einstieg in die Geschichte funktioniert sehr schnell und ohne lange einlesen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, modern und lebendig, so dass hier direkt ein Bezug zur Situation hergestellt wird.

Der Ort des Geschehens ist für die Story eher nebensächlich. Die Geschichte spielt in Dublin, könnte aber rein theoretisch auch an jedem anderen Ort der Welt angesiedelt werden, das spielt überhaupt keine Rolle. Natürlich ist Dublin eine ziemlich coole Stadt dafür (ich war selbst schon dort) und die Beschreibungen der Autorin sind authentisch, natürlich etwas frei, da unser Roman ja in der Zukunft spielt.
Der Gegensatz zwischen der Wohnsituation von Lachlan in einer riesigen Villa in einem Park und dem Wohnsilo von Zack ist schon krass. Aber leider auch nicht fern der Realität, wenn man sich mal anschaut, in was für Wohnklos der ärmere Teil der Gesellschaft heute schon leben muss. 

Die virtuelle Welt Cronos Cube ist der Wahnsinn und die Autorin geizt hier nicht mit vielen fantastischen Details - wer schon mal World of Warcraft oder Ähnliches gespielt hat, wird sich vermutlich recht wohl fühlen.
Und hier kommen wir allerdings auch schon zu meinem kleinen Kritikpunkt: Das Buch hat knapp 600 Seiten. Gerade als Lachlan und Zack zum ersten mal in die Welt des Cronos Cube eintreten, wird die Welt und ihre Eigenheiten sehr detailreich beschrieben. Klar ist es wichtig, dass der Leser weiß, in was für einer Welt er sich da befindet - aber für meinen Geschmack haben sich diese Beschreibungen und Phasen im Buch zum Teil etwas zu lang hingezogen bzw. sind einfach zu sehr in die Einzelheiten gegangen. Das hätte hier und da etwas gestrafft gehört, dann wäre die Spannung an diesen Stellen nicht so sehr verloren gegangen.

Wie die Verbindung zwischen Gegenständen in der Realität und der virtuellen Umgebung funktionieren soll, habe ich nicht so ganz verstanden -- die Idee mit den Karten finde ich richtig gut, aber zum Teil hat mir da die Nachvollziehbarkeit gefehlt. Dafür bin ich in Sachen Programmierung wahrscheinlich zu sehr Laie.

Die Protagonisten, Lachlan und Zack, fand ich recht gut beschrieben und konnte mich zu großen Teilen gut in sie hineinfinden. Ganz ausgereift sind sie beide noch nicht, aber sie sind ja auch noch sehr jung. Zu Zack hatte ich deutlich mehr Zugang als zu Lachlan, er ist für mich noch immer ein bisschen undurchschaubar und unnahbar. Vielleicht war er auch gerade deshalb der interessantere Charakter für mich.

Spannend ist die Geschichte, auch wenn, wie oben schon beschrieben, innerhalb des Cube manchmal etwas weitschweifig - zum Glück wechselt die Erzählung immer wieder zwischen Cronos Cube und Realität hin und her. Das steigert die Spannung immer wieder, vor allem gibt es manch Wendung, die man als Leser nicht voraussieht. Für mich ist es immer sehr wichtig, dass der Ausgang einer Geschichte nicht berechenbar ist.

Es gibt ja schon bald eine Fortsetzung zu Cronos Cube, ihr könnt Euch also denken, dass das Ende nicht die Auflösung aller Fragen ist - und ich werde sie mir auf jeden Fall zu Gemüte führen, denn trotz der kleinen Mängel ist Cronos Cube insgesamt ein sehr spannendes, abwechslungsreiches Buch mit vielen genialen Details. Von mir gibt es 4/5 Sternen. 



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