Mittwoch, 7. Oktober 2020

Rezension: „Sieben schwarze Klingen“ von Sam Sykes


 Titel: Sieben schwarze Klingen

Autor: Sam Sykes

Verlag und Info: Piper Verlag

Bewertung: 4/5 Sterne

TB, 680 Seiten

Preis:  18,00 €

VÖ: 2020

Reihe: Band 1

Genre: High Fantasy

VÖ: 2020

© Piper Verlag 

 Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

 

Sieben schwarze Klingen - Sam Sykes 

 

Inhalt 

Sal Kakophonie hat nur ein Ziel im Leben: Ihre Liste abarbeiten. Die Menschen, die auf dieser Liste stehen, töten. Und dabei kann sie keine Gefühle gebrauchen. 

Doch die Sache hat einen Haken: Menschen sind das nicht wirklich, die auf ihrer Liste stehen. Sondern sehr, sehr mächtige Magier - die anscheinend alle gegen sie arbeiten.

Und so zieht Sal durch die Lande, um sie zu finden und zu töten - und zu verhindern, dass sie die ganze Welt in den Untergang reißen. Doch das ganze fordert auch Opfer. Eigentlich dachte Sal, sie wäre bereit, alles zu geben, um ihr Ziel zu erreichen - doch so ganz stimmt das nicht. 

Das Leben, das sie dachte, hinter sich gelassen zu haben, die Erinnerungen, holen sie immer wieder ein. Ob sie ihre Menschlichkeit wirklich hinter sich lassen kann, um ihr Ziel zu erfüllen, wird sie noch herausfinden. 

Beurteilung 

Das Buch läutet gleich mit dem ersten Satz mal das Motto ein, dass sich durch das ganze Buch zieht: Gewalt. Und zwar nicht zu wenig.  Es sterben scharenweise Menschen, manche durch simple Waffen, durch Menschen, andere durch Magie, und die Tode sind oft recht bildhaft und detailliert beschrieben und die Ansicht im Kopfkino nicht gerade schön.

Bei knapp 700 Seiten hofft man ja, dass es wirklich eine tolle Geschichte ist. Allerdings hat mich "Sieben schwarze Klingen" da nicht so komplett überzeugt. Der ziemlich trockene und rabenschwarze Humor, den Sam Sykes seiner Protagonistin Sal Kakophonie angedichtet hat, ist wirklich super und am Anfang auch sehr amüsant - verbraucht sich aber nach einiger Zeit. 

Wenn man als Leser Sal kennengelernt hat, gewöhnt man sich dran und wartet darauf, der Witz verfliegt durch zu häufigen Gebrauch. 

Ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. Wie der Klappentext sagt, geht es auch um Magie - aber eigentlich zieht die meiste Zeit Sal durch eine ziemlich unsympathische und zerstörte Gegend und scheint dabei Tod und Zerstörung magisch anzuziehen (nein, um die Magie geht es mir hier aber nicht). Sie kämpft gegen die unmöglichsten Gegner - nämlich  mächtige Magier.

Und da sind wir auch schon da, wo mein Zwiespalt beginnt: wenn ich mir den grundlegenden Plot heranziehe, ist das Buch mega - aber die Umsetzung ist mir in weiten Teilen zu detailliert, Dinge und Situationen wiederholen sich in ähnlicher Form und der Schreibstil ist auch mit der Zeit ein wenig anstrengend. Für mich kommt da die eigentliche Handlung zu wenig zur Geltung und verliert sich in der Fülle an kleinteiligen Situationen und Beschreibungen.

Eigentlich ist Sal auf der Jagd nach einer Gruppe von Magiern, die ihr Leben zerstört haben, die verschiedene Mächte haben, und die eigentlich unbesiegbar sind und sich sehr gut verstecken. Und das, obwohl sie selber nicht annähernd Zauberkräfte hat. Einer dieser Magier hat einen besonders perfiden Plan - und den will Sal zusätzlich vereiteln. Dumm nur, dass Sal ein Herz hat und ein paar Leute, die sie mag, auch wenn sie das im Leben nicht zugeben würde. 

Das ist mal so der Hintergedanke der Story, die insgesamt ziemlich steampunkig daherkommt, wenn man sich anschaut, mit was für Gerätschaften die Leute da hantieren. 

Aber, und deswegen habe ich auch die 700 Seiten durchgehalten, es gibt auch viele Highlights: Mindestens einen extrem überraschenden Storytwist, mit dem ich absolut nicht gerechnet habe. 

Liette, die ein unglaublich faszinierende Nebencharakter ist und der eigentlich ein eigenes Buch gewidmet werden müsste. 

Sals Reitvogel. Das Kakophon.

Und man findet sicherlich ein paar mehr, wenn man noch länger darüber nachdenkt. 

Trotzdem gehen, wie schon gesagt, diese Dinge einfach unter. 200 Seiten weniger und die Geschichte wäre Bombe geworden, ohne etwas zu verlieren, das ist meine Meinung. Die Atmosphäre - dreckig, düster, zerstört, aber irgendwie doch noch mit Funken von Menschlichkeit, Nächstenliebe und Humor - hat mir super gefallen, und wie gesagt auch der eigentliche Plot. 

Was mich ebenfalls gestört hat war übrigens, dass am Anfang extrem viel auf einen einprasselt und man wirklich lange braucht, um sich eine ungefähre Vorstellung zu machen, wie viele Fronten es in dieser Geschichte eigentlich geht - wer zu wem und wer gegen wen und so weiter. Es wird zwar erklärt, aber man kommt trotzdem immer wieder durcheinander. 

Fazit: Die Story hat was. Aber sie hat auch zu viele Seiten in einem oft verwurstelten und detailverliebten Erzählstil, der mir den Lesefluss teilweise sehr gestört hat. Highlights und Überraschungen gehen da etwas unter. Mir ist das too much von Allem - ich gebe dem Buch 4/5 Sterne da es trotz allem gut war, weitere Bände muss ich aber trotzdem nicht zwingend haben.


Klappentext

Sieben Namen auf einer Liste.
Sieben Magier mit schwarzen Klingen.
Und eine Frau, die auf Rache sinnt …

Das wüste Land Scar, gelegen inmitten dreier verfeindeter Reiche, ist die Heimat von Vagabunden, Magiern und Verbrechern. Der perfekte Ort für einen Rachefeldzug. Bewaffnet mit einer magischen Pistole, einem Schwert namens Jeff und einer Flasche Whiskey zieht die gefürchtete Söldnerin Sal durch das Land, auf der Suche nach den Männern, die ihr alles genommen haben: Ihre Magie, ihren Namen und beinahe auch ihr Leben. Als sie auf eine Liste stößt, die die Namen von sieben ihrer Widersacher enthält, ahnt sie nicht, dass sie schon bald mitten in einen tödlichen Kampf gegen schwarze Magie, Monster und sieben Magier mit schwarzen Klingen geraten wird.

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