Samstag, 24. Oktober 2020

Rezension: „Infinitum - Die Ewigkeit der Sterne“ von Christopher Paolini



Titel: Infinitum - Die Ewigkeit der Sterne

Autor: Christopher Paolini

Verlag und Info: Droemer Knaur Verlag

Bewertung: 5/5 Sterne

HC, 960 Seiten

Preis: 24,00 €

Reihe: nein

Genre: Science Fiction

VÖ: 2020

© Droemer Knaur

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 


Infinitum: Die Ewigkeit der Sterne - Christopher Paolini

Inhalt 

Auf einer Ihrer Missionen verändert sich das Leben der Xenobiologin Kira schlagartig. Aus dem Traum von einem gemeinsamen Leben mit Ihrem Verlobten Alan wird ein Albtraum einer Zukunft alleine und von allen gefürchtet.

Doch Kira gibt nicht auf und macht sich auf einen Weg, von dem keiner genau weiß, wo er endet.

Sie findet zunächst erzwungene Weggefährten, die später zu Freunden werden - und erforscht neues Leben in einer Art und Weise die sie sich nie hätte Träumen lassen. 

Ein Kampf um das Überleben der Menschheit beginnt. 


Beurteilung 

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll nach diesen fast 1000 Seiten. Das Buch ist einfach überwältigend und vereinnahmend, eine ganz eigene Welt, die einen vollkommen aufnimmt.

Zunächst hatte ich Bammel, dass ich mich in den Anfang hineinquälen muss, aber nach nur wenigen Seiten „Vorgeplänkel“, die notwendig sind, um die Einstiegssituation zu erfassen, geht es sehr schnell richtig los und das „Auslöseereignis“ für den Rest des Buches ist schon da.

Um dieses Buch zu mögen, muss man auf jeden Fall offen für das Thema Science Fiction in all seinen Facetten sein. Reisen zwischen den Sternen, fortschrittliche Raumfahrttechnik, außerirdisches Leben - darum geht es hier.

Mir hat es allerdings sehr imponiert, dass alles, auch technische Aspekte, immer auf einem für Laien sehr gut nachvollziehbaren Niveau gehalten wurde beim Erzählen. Das Buch hat außerdem ein sehr ausführliches Glossar, in dem alle wichtigen Begriffe nochmal ausführlich erklärt sind. 

Infinitum ist ein bildgewaltiges Epos, anders lässt es sich nicht beschreiben. Ich hatte beim Lesen permanentes Kopfkino, manchmal kam ich mir vor wie in einem Kinofilm - auch dadurch, dass manche Szenen wirklich hollywoodreif sind - und einige Beschreibungen sehr strange sind und es schwerfällt, sich diese Dinge bildlich vorzustellen. 

Die Welt, oder besser gesagt die Welten, in die wir als Leser mitgenommen werden, liegt in einer mehrere 100 Jahre existierenden Zukunft, in der sich die Menschheit auf vielen weiteren Planeten angesiedelt hat und die Erde für viele Menschen nur noch ein Mythos ist. Sie existiert noch, und es leben dort auch noch Menschen, aber sie spielt eigentlich keine große Rolle mehr.

Auch die junge Protagonistin, die Xenobiologin Kira, ist nicht auf der Erde geboren und aufgewachsen. Sie gehört zu der Generation, die schon mit dem Wissen, dass außerirdisches Leben tatsächlich existiert, aufgewachsen ist, auch wenn es tatsächlich noch keinen echten Kontakt gab, sind die Beweise gefunden. Seitdem sucht die Menschheit nach weiteren Spuren. 

Infinitum erzählt die Geschichte von Kira, die eine schicksalhafte Entdeckung macht. Die verändert ihr Leben von heute auf Morgen. 

Geschrieben ist es durchgehend spannend, überraschenderweise trotz der Dicke gibt es wenige Längen, da ständig neue überraschende Dinge passieren.

Und, was ich auch anmerken will, vor allem die Charaktere machen während der Geschichte eine Entwicklung durch - steht Kira zunächst völlig alleine da und mit der Situation überfordert, gewinnt sie doch allmählich neue Freunde. Diese menschlichen und manchmal auch humorvollen Situationen peppen die Story immer wieder auf.

Jeder der zu dem Buch greift muss sich bewusst sein, dass es trotz allem ein Weltraumepos ist. Fremde Welten, Raumschiffe, Kämpfe zwischen den Sternen - es ist schon astreine Science Fiction. Und trotzdem liest es sich glaubhaft, als könnte es etwas in der Art tatsächlich irgendwann mal so geben. Wer weiß das schon? 

Infinitum hat eine eigene Atmosphäre, es ist oft kalt, düster und einsam, beklemmend und fremd - aber es erzählt auch von Menschlichkeit, Mut, Hoffnung, Neugier, Entdeckungslust, Freundschaft und Liebe. 

Es lässt sich einfach nicht beschreiben, man muss dieses Buch erleben. Das Ende verrate ich natürlich nicht - aber ich fand es cool. Damit rechnet man nicht - ich könnte nicht mal sagen ob es ein „Happy End“ ist oder nicht, das kommt wohl auf die Sichtweise an. Ganz geschlossen ist das Ende übrigens auch nicht - Möglichkeiten für eine Fortsetzung wäre gegeben. 

Fazit: Infinitum hat alles, was ein gutes Buch braucht. Toll geschrieben, spannend, abwechslungsreich, voller Gefühl und Aufregung, man bangt und hofft mit den Protagonisten mit. Ein ganzes Universum wartet auf einen als Leset - und ich wünsche mir ganz fest eine Fortsetzung. Von mir gibt es 5/5 Sterne dafür.


Klappentext 

Neue Welten zu untersuchen ist alles, wovon die junge Forscherin Kira Navarez jemals geträumt hat. Doch ein harmloser Auftrag auf einem fernen Planeten lässt Kiras Traum zum größten Albtraum der Menschheit werden: 
Bei der abschließenden Untersuchung des Planeten, der in Kürze kolonialisiert werden soll, stürzt Kira in eine Felsspalte – und entdeckt etwas, das kein menschliches Auge zuvor erblickt hat. Es wird sie vollständig und für immer verwandeln. 
Kira ist allein. Wir sind es nicht. Und wir müssen einen Weg finden, um zu überleben. 


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