Donnerstag, 31. Dezember 2020

Rezension: "Stormsong - In Winterstürmen" von C.L. Polk



Titel: Stormsong - In Winterstürmen
Autorin: C.L. Polk
Verlag und Info: Hobbit Presse (Klett-Cotta)
Bewertung: 4/5 Sternen
TB, 400 Seiten
Preis: 16,00 €
Reihe: Ja, Band 2
Genre: Fantasy
VÖ: 2020
© Klett-Cotta Verlag / Hobbit Presse 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Stormsong: In Winterstürmen - C.L. Polk

Inhalt

Grace ist Kanzlerin Aelands und steht total zwischen den Fronten: Sie muss sich Verbündete schaffen, um in der Politik gehört zu werden. Sie muss die Amaranthine davon überzeugen, dass Aeland nicht der Feind ist. 

Sie muss aber außerdem Ihre Loyalitäten priorisieren und ihre Gefühle für Familie und Freunde im Griff behalten. 

Um Aeland vor den schweren aufziehenden Stürmen zu schützen, braucht sie die Hilfe der gefangenen Hexen und muss für deren Befreiung sorgen, damit das Land nicht im Chaos versinkt. Als Kanzlerin kann sie sich daher keine Skandale leisten, muss sie doch die Bevölkerung und die Regierung, die nach der Zerstörung der Aetherenergiezufuhr erst einmal geschockt sind, auf ihre Seite bringen und sie von ihrer Vision einer Zukunft überzeugen.

Doch die Vergangenheit holt sie stets ein. Vor allem ihre Gefühle für Avia, die schillernde Reporterin, sind gefährlich - denn jedes Wort, dass sie Avia gegenüber unbedacht äußert, könnte ihre Ziele ruinieren.  

Beurteilung

Stormsong und ich hatten einen sehr schweren Start. Der Vorgängerband "Witchmark" ist im März 2019 erschienen und wurde von mir mit ziemlicher Begeisterung gelesen. Aber ehrlich gesagt, konnte und kann ich mich an keine Details erinnern.

Und so viel es mir unglaublich schwer, wieder in die Geschichte reinzufinden - weit über 100 Seiten, bis ich wieder so etwas wie einen Lesefluss hatte. Die Rückblicke auf die vergangenen Ereignisse kamen einfach zu spät und zu spärlich, um da schneller wieder Anschluss zu finden.

Erst als die Handlung so weit gediehen war, dass man die aktuellen Ereignisse auch ohne viele Vorkenntnisse flüssig verfolgen konnte, wurde es wieder leichter.

Zu diesem Zeitpunkt allerdings schaffte es die Autorin dann auch wieder, mich mit der Geschichte um Aeland in ihren Bann zu ziehen. Das Buch passt auch hervorragend in diese kalte und düstere Jahreszeit - es ist Winter, Stürme ziehen über das Land, mehrere Dutzend Zentimeter hoch fällt der Schnee, und es ist eisig kalt und düster.

Die herausragenden Figuren in diesem Band sind definitiv Grace und Avia. Grace ist Kanzlerin Aelands geworden. Avia ist eine herausragende Reporterin, die versucht, aus Grace Details herauszukitzeln, ob und in welchem Zusammenhang sie mit dem dauerhaften Ausfall der Aetherenergie zu tun hat.

Aus beiden Protagonistinnen kommt fortwährend so viel Energie, so viel Gefühl und Herzblut, dass man beinahe vergisst, dass sie nur Romangestalten sind. Sobald sie in einem Satz auftauchen, füllt sich die Geschichte mit Leben und Präsenz. Da hat die Autorin ihre Figuren wirklich sagenhaft ausgestaltet. 

Die Entwicklung der Beziehung zu verfolgen und ob Grace sich ihren politischen Pflichten unterordnet oder ihren Gefühlen nachgibt, ist wirklich spannend. Und im Umkreis von Avia weiß man außerdem nie, was einen erwartet - ich liebe ihre schillernde, exzentrische Art, wie sie auf Konventionen pfeift und eigentlich so überhaupt nicht in ihre Zeit und in ihr Land passt.

Aber auch Miles und sein Freund Tristan sind wieder dabei. Tristan gehört dem fast schon gottgleichen Volk der Amaranthine an, die nach wie vor total geheimnisvoll wirken und bei denen ich mir immer noch nicht sicher bin, welche wahren Absichten sie mit den Menschen hegen.

C.L. Polk hat, abgesehen von ihren starken Protas, außerdem eine sehr angenehme Art zu Schreiben, was im Bereich der High Fantasy durchaus erwähnenswert ist: Sie ergeht sich nicht endlos in irgendwelchen Landschafts- oder Settingbeschreibungen, sondern konzentriert sich auf Handlung und Dialoge, und schafft es trotzdem, kurz und prägnant die Umgebungen und Orte so zu beschreiben, dass man ein gutes Bild vor Augen hat.

Der Zyklus spielt ja in einer sehr interessanten Welt, die sich irgendwo zwischen Steampunk und High Fantasy einpendelt. Der Fantasie sind da also keine Grenzen gesetzt und ich bin gespannt, was da noch weiter auf uns Leser zukommt - mindestens zwei weitere Bände wird es ja noch geben. Soulstar erscheint ja im Februar auf englisch als Taschenbuch und ich hoffe, dass der dritte Teil auf Deutsch nicht wieder anderthalb Jahre auf sich warten lässt.

Alles in allem konnte mich trotz schwerem Start auch Stormsong wieder mitreißen und bekommt von mir solide 4/5 Sterne.


Klappentext

Aeland, noch von den Folgen des Krieges gebeutelt, droht von gewaltigen Winterstürmen verwüstet zu werden. Während Grace Hensley versucht ihre Familie in Sicherheit zu bringen und sich der Königin und den abtrünnigen Magiern entgegenzustellen, muss sie sich fragen, ob sie eine Mitschuld an der drohenden Naturkatastrophe trägt.

Grace Hensley hat ihrem Bruder Miles geholfen, die Gräueltat ungeschehen zu machen, die ihre Nation befleckte. Sie und Miles werden von Königin Constantina damit beauftragt, ein Mordkomplott zu vereiteln, während Aeland am Rande einer Katastrophe steht. Mitten im Winter und ohne die Energie des Aether spitzt sich nicht nur der Unmut der Bevölkerung zu, auch die eingesperrten Magier beginnen sich zu wehren, und das Land wird von einer Serie brutaler Winterstürme heimgesucht. Revolution liegt in der Luft. Während sich Grace Hensley bald für eine der Seiten entscheiden muss und versucht ihre Familie in Sicherheit zu bringen, beginnt die junge Fotojournalistin Avia Jessup an Geheimnissen zu rühren, die den Funken des Aufstands entzünden könnten …

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