Montag, 17. Mai 2021

Rezension: "Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland" von Christina Henry



Titel: Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland
Autorin: Christina Henry
Verlag und Info: Penhaligon / Randomhouse
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 354 Seiten
Preis: 18,00 €
Genre: Dark Fantasy
Reihe: Band 3
VÖ: 2021
© Penhaligon Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Dunkelheit im Spiegelland (Die Alice-Chroniken) - Christina Henry

Inhalt 

In vier Kurzgeschichten lernen wir Alice Schwester Elisabeth kennen, erleben wie Nicholas seine ersten Erfahrungen mit den grausamen Magiern der alten Stadt macht, und wie Alice und Hatcher nach ihrem Sieg über die dunklen Magier versuchen, ihr Glück zu finden.

Beurteilung 

Für mich der bislang allerbeste Band der Chroniken von Alice, definitiv.

Wichtig ist: Man muss auf jeden Fall die ersten beiden Teile gelesen haben, auch wenn es sich bei diesem Band um Kurzgeschichten handelt. Diese spielen teilweise vor, teilweise nach den Ereignissen der Hauptchchroniken, aber es wird mehrfach Bezug darauf genommen und man versteht diese "Sidestories" nur hundertprozentig, wenn man weiß, was da geschieht.

Es sind vier Geschichten, und habe ich mich bei den ersten beiden Bänden teilweise noch ein bisschen schwergetan mit dem Schreibstil von Christina Henry, bin ich hier einfach nur restlos begeistert. Diese vier Erzählungen lassen einen so eintauchen und miterleben und -fühlen, das man es absolut nicht aus der Hand legen kann. Ich hätte ewig weiterlesen können und könnte mir gut vorstellen, noch mehr solcher Kurzgeschichten zu lesen, denn die Chroniken von Alice bieten da ja noch endloses Potential.

In "Ein bezauberndes Wesen" geht es überhaupt nicht um Alice und Hatcher, sondern es spielt, nachdem Alice schon lange verschwunden ist. Hier ist Elisabeth, Alice' kleine Schwester, die Hauptperson. Auch sie gerät in den Sog des Wunderlands - aber ganz anders, als es bei Alice geschehen ist. Elisabeth ist eine wunderbare kleine Person, so mutig und willensstark, und ich fand es bewunderswert, wie die Autorin sich hier erzählerlisch in die Denkweise eines Kindes hineinversetzt und das auch so rübergebracht hat. Die einerseits faszinierende, aber auch kalte und grausame Atmosphäre der neuen und alten Stadt werden hier perfekt in Szene gesetzt.

"Mädchen in Bernstein" ist nichts für Zartbesaitete - es beschreibt eine Episode, die Alice bestreiten muss, spielt nach den Ereignissen der ersten beiden Bände und ist eine richtige Horrorgeschichte. Es ist gruselig, düster, und steht meines Erachtens richtigen Horrorromanen in nichts nach. Würde ich nicht alleine und im Dunklen lesen! 

Dagegen ist "Als ich zum ersten Mal in die Stadt kam" eine Erzählung, in der es um Hatchers Vergangenheit geht - wir erleben ihn als ganz normalen Menschen, als jungen Mann, noch vor seiner ersten Ehe und vor der Geburt seiner Tochter Jenny. Die Geschichte erzählt, wie Hatcher zum ersten Mal mit Magie in Berührung kam und wie er seine Hattie kennenlernte. Hart, ehrlich, emotional - seit dieser Geschichte mag ich Hatcher noch viel mehr.

Und zu guter Letzt ist "Der Gnadenthron" eine Anspielung auf die Zeit der Hexenverfolgung, eine richtig mittelalterliche und auch ziemlich grausame Geschichte - aber das Ende lohnt sich.

Alle vier Kurzgeschichten haben diese düstere und blutige Brutalität und Magie, die wir an den Chroniken lieben - dieser faszinierende Gegensatz zwischen Märchen, Zauber, Magie und Gewalt, Dreck und psychischen Abgründen, die Christina Henry hier in einer noch nie dagewesenen Mischung darbietet.

Und ebenfalls haben alle vier Geschichten eines gemein: Sie geben uns tiefere Einblicke in Alice und Hatchers Seele, machen Menschen mit Herz und Seele, mit Wünschen und Zweifeln aus ihnen, lassen uns noch mehr in ihre Welt versinken und uns wünschen, dass wir noch ganz, ganz viel und oft in diese dunkle Wunderland-Version abtauchen können.

Kurz gesagt - ich habe es verschlungen und kann nicht genug davon bekommen! Von mir gibt es natürlich 5/5 Sterne. 


Klappentext

Ein unverzichtbares Buch für alle Fans von »Die Chroniken von Alice«: Brutal, düster, originell!

Alice und der Axtmörder Hatcher haben in Christina Henrys finsterem Wunderland schrecklichen Gefahren getrotzt – jetzt erfahren die Fans, wie es mit den beiden weitergeht, und sie dürfen zudem tief in das Innerste von Henrys beliebtesten Figuren blicken: In einer von vier Kurzgeschichten berichtet Hatcher aus der Zeit, als er selbst noch Nicholas hieß und der beste Kämpfer der Alten Stadt war. In zwei anderen erzählt Alice von einer gruseligen Nacht in einem Schloss sowie von einem dunklen Geheimnis, das sie sogar vor Hatcher geheimhält. Und der Leser lernt Alice' Schwester Elizabeth kennen, die sich vom Jabberwock finstere Gedanken einflüstern lässt ... Ein unverzichtbares Buch für alle »Alice«-Fans!

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