Montag, 10. Mai 2021

Rezension: "Highfire - König der Lüfte" von Eoin Colfer



Titel: Highfire - König der Lüfte
Autor: Eoin Colfer
Verlag und Info: Heyne Verlag
Bewertung: 3,5/5 Sterne
TB, 446 Seiten
Preis: 16,99 €
Reihe: nein
Genre: Urban Fantasy
VÖ: 2021
© Heyne Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Highfire - König der Lüfte  -  Eoin Colfer

Inhalt

Der letzte Drache Vern lebt zurückgezogen und vor den Menschen versteckt in den Sümpfen Louisianas. Doch dann wird er entdeckt von dem jungen Squib, der es jedoch zum Glück eher cool findet, das er einen echten Drachen kennengelernt hat, und sich bemüht, Verns Freundschaft zu erringen.

Doch leider gibt es da noch Regence Hooke, dem Squib ein Dorn im Auge ist - den Hooke hat ein Auge auf Squibs Mutter Elodie geworfen, und Squib kommt ihm ständig in die Quere. Und so bekommt Hooke auch mit, das Squib neuerdings seltsamen Beschäftigungen nachgeht.

Nichtsahnend, was er damit auslöst, beginnt Regence Squib richtiggehend zu verfolgen und steigert sich immer weiter in seinen Wahn - was wiederum Vern überhaupt nicht passt, da seine Deckung in Gefahr gerät.

Beurteilung

Zu Beginn der Rezension ist mir eins aufgefallen: Der Klappentext auf dem Buch ist um einen wesentlichen Satzteil der Buchbeschreibung des Verlags ärmer: 

"Deprimiert hat er sich in die Sümpfe Louisianas zurückgezogen, wo er seine Tage mit Wodka und schlechten TV-Serien verbringt. .."

Genau dieser Satzteil aber hat mich dazu bewogen, das Buch zu lesen - es entsteht die Erwartung einer Story mit einer gewissen Skurrilität, denn ein wodkatrinkender und fernsehschauender Drache verspricht natürlich eine gewisse Komik.

Amüsante, humorige Bücher ohne Touch ins Alberne, die einen ganz ohne Visualisierung nur durch Text zum lachen bringen, sind aber die absolute Kür, daher war ich hochgespannt was für eine Umsetzung mich erwartet.

Zunächst lässt sich sagen, dass ich etwas brauchte, um mit dem Gesamtsetting warm zu werden. Dieses spielt in den Sümpfen von New Orleans - in einem ziemlich trostlosen Kaff, den Ausläufern des besiedelten Gebiets rund um die Bajous. Es soll wohl ein Setting entstehen, dass das wahre Leben der Einheimischen inmitten des blühenden Tourismus zeigt, aber das kam bei mir irgendwie nicht so richtig fühlbar an.

Hauptfiguren gibt es Drei: Der böse "Polizist" Hooke mit der unglücklichen Kindheit, den keiner leiden kann, den Jungen Squib, der in den Bajous aufwächst und sich mit diversesten halblegalen Jobs über Wasser hält, und auf dessen Mutter Hooke steht, und natürlich der Drache Vern, der sich in den Sümpfen versteckt und darauf hofft, das die Menschen nicht auf ihn aufmerksam werden und er nicht wieder fliehen muss.

Natürlich war ich vor allem auf Vern gespannt, und nach dem gesamten Buch weiß ich leider immer noch nicht, was ich von ihm halten soll. Sein Charakter und seine Beschreibung schwanken zwischen emotional und albern, ich  musste zwar tatsächlich ab und zu mal grinsen, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Die Passagen, in denen Squib die Hauptrolle spielte, waren für mich auf jeden Fall die besten Teile, Hooke war und bleibt einfach ein Arsch, der für mich ein bisschen zu klischeehaft den typischen Bösewicht verkörpert, so dass ich mir schon fast wie in einem Comic vorkam.

Keine Frage, Eoin Colfer versteht es zu schreiben, seine Art zu erzählen erzeugt einen guten Lesefluss und es ist auch durchgehend Spannung in der Geschichte, die sich auch mit teilweise überraschenden Wendungen gut entwickelt, auch wenn manche Entwicklungen ein bisschen vorhersehbar sind.

Überraschenderweise hat das Buch auch wirklich tragische, komische, rührende und emotionale Szenen parat, und man kann durchaus eine Verbindung zu Squib und Vern herstellen, für meinen Teil ist mir das gegen Ende ein Stück weit gelungen, jedoch nicht in dem Maß, wie ich es mir bei einem wirklichen Highlight wünsche. 

Ich fand es ziemlich traurig, was Vern schon alles erleben musste, und wie die Geschichte der Drachen hier erzählt wurde - und schön, das es am Ende doch noch einen Lichtstrahl am Horizont für Vern geben könnte. Diesen Part der Handlung kann man sinnbildlich nicht nur für Drachen sehen und Eoin Colfer macht ziemlich deutlich, wer Schuld an der ganzen Misere hat - die Menschen, wer sonst. Also hat das Buch durchaus auch einen kleinen moralischen Fingerzeig.

Meine Erwartungen wurden insgesamt leider nur teilweise erfüllt, ich glaube, da hätte man deutlich mehr rausholen können. 

Fazit: In den Ansätzen gut, in der Ausführung eher ausreichend - kann man zwischendurch gut mal lesen, aber wirklich vom Hocker gerissen hat es mich jetzt nicht. Von mir gibt es daher 3,5 / 5 Sternen (Tendenz zu 4). 


Klappentext

Einst waren Drachen die Herrscher der Erde und die Könige der Lüfte. Vern, ehemals unter dem Namen „Lord Highfire” verehrt und gefürchtet, ist der Letzte seiner Art. Deprimiert hat er sich in die Sümpfe Louisianas zurückgezogen, wo er seine Tage mit Wodka und schlechten TV-Serien verbringt. Seine Einsamkeit wird jedoch gerstört, als er eines Tages dem 14-jährigen Squib begegnet. Gerade als Vern beginnt, sich mit Squibs Anwesenheit in seinem Leben abzufinden, wird dieser von einem korrupten Polizisten entführt und der Mafia übergeben. Vern beschließt, den Menschen eine Lektion zu erteilen. Schließlich ist er immer noch der mächtigste Drachenlord, den es je gegeben hat ...


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