Samstag, 3. September 2022

Rezension: „Das Hotel“ von Katharina von Haderer

 Titel: Das Hote
Autorin: Katharina von Haderer
Verlag und Info: Drachenmond Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 285 Seiten
Preis: 15,90€
Reihe: nein
Genre: Thriller
VÖ: 2022
© Drachenmond Verlag

Das Hotel - Katharina von Haderer

Worum geht‘s?

Alice freut sich wie verrückt: Endlich Urlaub. Pauschalreisen sind zwar eher nicht ihr Ding, aber was soll’s. Beschwingt startet sie in den ersten Tag.

Doch schnell trübt sich die Freude: Ans Meer darf sie nicht, die Angestellten verhalten sich mehr als seltsam, und darüber hinaus scheint sie Schwierigkeiten zu haben, sich daran zu erinnern, wie es überhaupt zu dem Urlaub gekommen ist.

Immer mehr steigert sie sich selbst in die Überzeugung hinein, das mit diesem Hotel etwas nicht stimmt. Oder liegt es an ihr?


Beurteilung

Das Hotel ist eine faszinierende Geschichte. Eine perfekte, idyllische Szenerie am Anfang, man kommt sofort in der leichten, unbeschwerten Urlaubsatmosphäre an und möchte am liebsten mit der Protagonistin Alice tauschen.

Doch recht rasch schleichen sich Untertöne ein, die glauben machen, dass da etwas nicht ganz stimmen kann. Zunächst zweifelt man - an was liegt es? Sieht Alice Gespenster? Ist sie das Problem, oder ihre Umgebung?

Katharina von Haderer versteht es, die Spannung und das subtile Unbehagen bis ins Unerträgliche zu steigern, bis sie die erste Bombe platzen lässt. Aber: Ein Rätsel in einem Rätsel ist leider immer noch keine Lösung ….und die Spannungsfolter geht weiter :-)

Besonders der Wiederholungseffekt, wenn die Kapitel ähnlich anfangen, sich überlagern und doch unterscheiden. Kleinigkeiten, die sich verändern, während anderes sich wiederholt. Ich kann nur sagen - perfekt geschrieben. Ich habe die Seiten geradezu weggesuchtet. Die Autorin bringt den Leser dazu, unentwegt hhzu überlegen was eigentlich los ist. Mit Ihrer Protagonistin legt sie Spuren aus - aber was am Ende tatsächlich rauskommt, hat mich dann trotzdem noch überrascht.

Das Hotel - ein abgeschotteter Ort, doch wieso und wie genau, bleibt ganz lang offen. Es ist tatsächlich ein Thriller wie er sein muss - grundgegensätzliche Atmosphären prallen aufeinander und erzeugen eine Spannungsfront, die sich dann irgendwann in einem Gewitter an Ereignissen entlädt.

Aber nicht nur das Setting ist perfekt gewählt, auch Alice Kern als nicht mehr ganz junge, Alleinstehende, berufstätige Frau ist eine Protagonistin, in der man sich als Alltagsmensch supergut wiederfinden kann. Sie steht ihre Frau und macht sogar alleine Urlaub, dennoch ist sie ständig geplagt von den kleinen Unsicherheiten, Gedankenkarussellen und Herausforderungen sozialer Interaktionen außerhalb des vertrauten Terrains - Ich konnte mich so oft so gut in sie hineinversetzen, dass ich ihre Emotionen stark nachempfinden konnte.

Die restlichen Charakter bleiben eher oberflächlich, doch genau das ist auch so gewollt, denn die Situation insgesamt und Alice prägen die Geschichte und sollen von nichts verdrängt werden.

Das Ende mag Geschmackssache sein, ich fand es etwas strange und plötzlich, aber auch genial aufgebaut und aufgelöst - ein Hintertürchen bleibt. Irgendwie würde ich mich freuen, wenn die Autorin hier nochmal eine Geschichte dranhängt.

Ich habe wirklich nichts auszusetzen, daher uneingeschränkte Leseempfehlung von mir und 5/5 Sterne! 


Klappentext

Haben wir uns nicht alle eine Auszeit verdient? 

Alles, was Alice will, ist ein geruhsamer Urlaub auf einer vom Meer umrauschten Insel – als plötzlich die Jugendliche aus dem Nebenzimmer verschwindet. Alice forscht nach, doch niemand will das Mädchen kennen. Weder die Gäste noch das übereifrige Personal, ja, tnicht einmal die Eltern des Kindes. Stimmt etwas nicht mit Alice’ Erinnerungen? 
Der Einzige, der Alice nicht für verrückt erklärt, ist der pmürrische Kellner Aron, der Geheimnisse über das Hotel zu wahren scheint ... Alice versucht, den Kellner auf ihre Seite zu ziehen. Doch will sie die Wahrheit über die Insel wirklich erfahren? Ist dieser Ort überhaupt das, was er zu sein scheint? 

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