Dienstag, 2. Januar 2018

Rezension: "Zwei Welten - die 10.Generation I" von Michael G. Spitzer


Titel: Zwei Welten - die 10. Generation I
Autor: Michael Spitzner
Verlag und Info: Hybrid Verlag
TB, 700 Seiten
Preis: 16,90 €
Genre: Dystopie/Fantasy
Reihe: Ja


Zwei Welten - die 10. Generation  -  Michael G. Spitzer

Inhalt


Charlotte wird von Ihrer Mutter sehr streng erzogen, damit sie einmal eine gute Partie macht. Ihr Bruder schaut sich das nicht mehr mit an und führt Charlotte in eine geheime Gesellschaft ein, in die nur magiebegabte Nachkommen bestimmter Familien aufgenommen werden.

Charlotte ist erstmal überwältigt, mit welchen Möglichkeiten und in welchem Luxus sie künftig leben kann, lernt aber auch schnell die Schattenseiten der Gesellschaft kennen - hier ist die Stellung der Frau alles andere als emanzipiert.

Als sie erfährt, dass über ihren künftigen Ehegatten bereits entschieden wurde, beginnt sie, die Gesellschaft in Frage zu stellen - insbesondere, da es auch innerhalb der Gesellschaft eine Spaltung gibt und sich die beiden Gruppen feindselig gegenüberstehen.


Charlotte überlegt, dem allen den Rücken zu kehren, doch wie es scheint, hat sie eine zentrale Bedeutung für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.



Beurteilung

Ich fange mal mit dem Äußerlichen an: Vom Cover her hätte ich mir das Buch nicht gekauft, da mich Cover mit solchen Fotos einfach nicht ansprechen und in diesem Fall finde ich das Cover auch überhaupt nicht wirklich etwas mit dem Inhalt des Buchs zu tun hat.

Der Klappentext jedoch klang sehr vielversprechend und somit habe ich mich an das umfangreiche Werk getraut.


Insgesamt ist "Zwei Welten" in einem angenehmen und leichten Schreibstil gehalten, der sich flüssig lesen lässt. Auch wenn das Buch stellenweise etwas langatmig scheint und sicher mit ein paar Seiten weniger ausgekommen wäre, wird der Lesefluss dadurch keineswegs gestört.

Jetzt kommt mein großes Aber: Der Autor hat anscheinend eine Vorliebe für 1,2 bestimmte Worte bzw. Formulierungen, die mich spätestens ab S. 50 jedesmal, wenn sie vorkommen, aufs Blut gereizt haben: Zum einen wird zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit das Wort "verträumt" benutzt. Ich habe jetzt nicht gestrichelt, aber es ist wirklich extrem häufig.

Die zweite Formulierung trat jedesmal auf, wenn sich jemand in die Augen gesehen hat ("Sie sah in sein Blau....") Aaaaaaaaaaaah!

Zu den Charakteren: Charlotte wäre im echten Leben vermutlich nicht meine Freundin geworden - sie ist wie ein Fähnchen im Wind, was ihre Gemütslage angeht. Mal will sie gehen, mal will sie bleiben, mal will sie heiraten, dann wieder nicht - da konnte ich mich schon eher mit ihren Freundinnen identifzieren.
Insgesamt sind die Charaktere aber sehr gut dargestellt, man kann sie sich sowohl optisch als auch vom Verhalten her sehr gut vorstellen, sie haben Tiefe und man kann mit ihnen "mitleben".

Die Story an sich finde ich nicht schlecht, habe aber insgesamt das Gefühl, dass zu viele Klischees in eine Geschichte gepackt wurden (die gegenüberstehenden Gruppen, die "elitäre" Gesellschaft von Magiebegabten, die Protagonistin als Heilsbringer für die Zukunft....) Es gab wenig Überraschendes.

Fazit: Nach Abwägen von Pro und Kontra (Pro: Angenehmer Lesefluss, gute Charakterbeschreibung, nette Geschichte, Kontra: zu "unüberraschend", zu lang, zu nervtötende Formulierungswiederholungen) kann ich im Vergleich zu anderen Geschichten nur 3 von 5 Sternchen vergeben.

Ein nettes Lesevergnügen für Zwischendurch, eine Fortsetzung brauche ich aber nicht wirklich.



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