Titel: Fairwater - Die Spiegel des Mr. Bartholomew
Autor: Oliver Plaschka
Verlag und Info: Knaur Verlag
TB, 470 Seiten
Preis: 12,00 €
Genre: Roman/Fantasy
Reihe: Nein
Fairwater - Oliver Plaschka
Inhalt
Fairwater ist ein vergessenes Örtchen am Rande einer riesigen Atomkraftanlage. Merkwürdige Vorfälle geschehen in dem Örtchen, doch außerhalb Fairwaters scheint sich keiner dafür zu interessieren.
Als die Reporterin Gloria, die in dem Örtchen großgeworden ist, zur Beerdigung eines früheren Freundes zurückkehrt, kommen die Erinnerungen an ihre Jugend wieder hoch und schwemmen vergessene Geheimnisse an die Oberfläche.
Sie wird unversehens so sehr in die Atmosphäre Fairwaters hineingezogen, dass sie schon bald nicht mehr sagen kann, was
wirklich ist, was Erinnerung und was Fantasie. Und irgendwie scheinen Ereignisse, die objektiv betrachtet völlig unabhängig voneinander geschehen, auf geheimnisvolle Weise in einem größeren Zusammenhang zu stehen.
Wer ist eigentlich wirklich verrückt, wer sieht klar und wie steht das im Zusammenhang mit dem Kraftwerk?
Beurteilung
Wie soll ich beginnen? Nach dieser Rezension werden mich einige vermutlich hassen, aber ich gebe hier meine subjektive Meinung wieder und die ist, wie sie ist, auch wenn das Buch preisgekrönt ist.
Ich habe mir vom Titel und dem Klappentext eigentlich einen spannenden Mysteryroman versprochen. Der Anfang war auch noch okay und relativ klar zu lesen (der Part, in dem die Reise von Gloria nach Fairwater beschrieben wird).
Doch schon nach den ersten Kapiteln (das Buch erzählt die Geschichte Fairwaters in den Kapiteln über viele unterschiedliche Betrachtungswinkel und Zeiträume hinweg) konnte ich maximal 50 Seiten am Stück lesen.
Der Schreibstil von Oliver Plaschka in diesem Buch ist derartig verschnörkelt - man verzeihe mir die Ausdrucksweise, aber ich hatte beim Lesen zeitweise das Gefühl, dass dieses Werk nur auf einer Mischung aus LSD und Marihuana entstanden sein kann. Oder vielleicht wollte Oliver Plaschka darstellen, wie kaputt die Menschen in Fairwater durch die ständige Belastung mit chemischen Unfällen und Abfallprodukten waren? Nun bin ich ja prinzipiell jemand, der Bücher zu Ende liest, egal wie anstrengend, wenn ich sie einmal angefangen habe.
Aber dieses Buch ist eins, bei dem mich das sehr, sehr große Überwindung gekostet hat. Ich habe relativ schnell eigentlich oft nicht mehr richtig nachvollziehen können, durch welche Augen ich die Geschichte gerade sehe. Die Handlung geht in den geistigen Ergüssen und Beschreibungen fast völlig verloren. Bis zum Schluss habe ich gehofft, dass sich doch noch etwas Spannung aufbaut, aber für mich wirklich Fehlanzeige.
Dennoch gab es zwei Passagen in dem Buch, die ich positiv hervorheben möchte, ohne zuviel zu verraten: Das Kapitel "Ein Leben" hat mich zu Tränen gerührt. Ich musste danach das Buch erstmal weglegen und war so traurig, dass ich fast wirklich nicht mehr weitergelesen hätte. Hier hat der Autor es einfach genial geschafft, eine unglaublich deprimierende Stimmung zu verbreiten.
Die zweite Passage ist im letzten Drittel des Buches, als beschrieben wird, wie die Jugendlichen verbotenerweise auf das Gelände des Atomkraftwerks gehen. Hier hatte ich wieder die Hoffnung, dass endlich was wirklich spannendes geschieht oder die vorherigen Passagen etwas aufklaren, es ließ sich auch etwas leichter lesen als der Rest des Buches - aber leider war dieser Teil sehr kurz und wir verlieren uns wieder in Drogen- und Fieberfantasien, anders kann ich es nicht beschreiben.
Vielleicht kann man dieses Buch nur wertschätzen, wenn man sich nach 10 Seiten immer einen Tag Zeit nimmt, um intensiv über das auf den letzten Seiten Geschehene nachzudenken - ich weiß es nicht.
Außergewöhnlich ist es in jedem Fall und ein so psychedelisches Buch bleibt auch sicher im Gedächtnis haften - bei mir allerdings eher mit negativen Gefühlen behaftet.
Lesespaß sieht bei mir anders aus, vielleicht bin ich nicht tiefgründig genug für so eine Lektüre.
Deswegen reicht es bei mir absolut nur für 2 von 5 Sternchen.
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