Mittwoch, 18. September 2019

Rezension: "Ormog - Der letzte weisse Magier" von Thomas Engel

Titel: Ormog - Der letzte weiße Magier
Autor: Thomas Engel
Verlag und Info: Fabulus Verlag
Wertung: 3/5 Sterne
HC, 365 Seiten
Preis: 16,95 €
Genre: High Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2016
© Fabulus Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Ormog: Der letzte weisse Magier  -  Thomas Engel


Inhalt

Der Weißmagier Ormog versucht nach einem Gedächntnisverlust, den vergangenen Geschehnissen auf den Grund zu gehen. 

Dem Magierorden wurde von seinen Widersachern, den Gorgul, ein empfindlicher Schlag versetzt, und der Vormarsch der Gorgul droht den Frieden und den Wohlstand der Städte zu zerstören.

Es gibt nur eine Möglichkeit: Das Oberhaupt der Gorgul muss ein für alle Mal vernichtet werden. Doch die beste Geheimagentin der Gorguls scheint Ormog und seinen Freunden immer einen Schritt voraus zu sein. 
Außerdem ist Ormog noch damit beschäftigt, die Bruchstücke der Vergangenheit zu rekonstruieren, um zu verstehen, wieso er der einzige weiße Magier ist, und alle anderen vom Erdboden verschwunden. 
Und die ihm am nächsten stehenden Personen sind nicht ganz, was sie scheinen.



Beurteilung 

Ormog konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. 

Ich fange mal mit dem Schreibstil an: Das Buch ist wirklich sehr einfach geschrieben, wodurch man es sehr schnell und auch flüssig lesen kann. Die Schriftart ist auch angenehm groß gedruckt. 

Die Handlung ist sehr geradeaus und einfach ohne viele Verschachtelungen, man kann sich also sehr leicht auf die Geschichte konzentrieren und die Entwicklung nachverfolgen. 

Es handelt sich um ein High Fantasy Konstrukt, allerdings bin ich hier schon beim ersten Kritikpunkt: Die Eigennamen fand ich teilweise richtig albern. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber auf den zweiten Blick sind sie von - scheinbar willkürlich - ausgewählten Substantiven unserer Sprache ausgewählt und etwas abgewandelt, so dass sie wie etwas Erfundenes klingen.
Dagegen allein würde ich ja gar nichts sagen, aber die Wörter sind einfach komisch. Ich frage mich wirklich was sich der Autor dabei gedacht hat....

Der zweite Kritikpunkt ist, dass die Protagonisten und ihre Interaktionen einfach zu straight sind. Im wirklichen Leben sind die Menschen doch nicht so: Ein Mensch ist fast sein Leben lang abgrundtief böse aufgrund einer verkorksten Kindheit, dann kommt ein weiser netter Mensch und verhält sich zwei Tage nett, und schon ist der böse Mensch geläutert und stellt sich auf die Seite des Guten.... klar, das passiert schon des Öfteren mal in Geschichten, aber hier passiert es einfach zu direkt.

Ich mag es nicht, wenn die Protas solche Gutmenschen ohne Ecken und Kanten sind. Da fehlen irgendwie die typischen menschlichen Irrungen und Wirrungen und auch wenn das Buch auf eine jüngere Leserschaft zugeschnitten ist, finde ich das Verhalten der Protas untereinander und auch die Darstellung ihrer Gedanken einfach unrealistisch und daher kommt es nicht glaubhaft rüber. 
Durch und durch edle, selbstlose und idealistische Menschen gibt es meiner Meinung nach einfach nicht. 

Und dann hat mich auch gestört, als auf einmal dieses komische Insektenvolk aufgetaucht ist. Ok, es ist High Fantasy, da ist so ziemlich alles erlaubt, aber es passt für mich einfach nicht in den Kontext und wirkt so an den Haaren herbeigezogen, so nach dem Motto "Eine Prise SciFi bitte noch...." 

Aber auch wenn das jetzt nach superviel Kritik klingt, meine ich es einfach gar nicht so. An diesen Punkten habe ich mich einfach gedanklich etwas aufgehängt, weshalb ich sie jetzt hier auch ausführe und was auch meine Begründung für die insgesamt nur 3 Sterne ist. 

Trotzdem ist die Geschichte im großen und ganzen eine nette Unterhaltung, sie ist gut zu lesen und stellenweise beweist der Autor auch Sinn für Humor, es findet sich die eine oder andere Szene mit gelungener (Siutations-)komik. Der Verlauf und das Ende sind allerdings wie gesagt sehr straight und vorhersehbar, wenn man also keine Lust hat großartig über die Handlung nachzudenken und man keine tiefsinnigen Dialoge oder einen komplexen, vielschichtigen Plot erwartet, ist man hier möglicherweise richtig. 

Fazit: Nette Leseunterhaltung für zwischendurch, für mich einen Tick zu oberflächlich und die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen, kein völliger Flop, aber ich würde es sicherlich auch nicht unbedingt als erstes weiterempfehlen. 
Daher 3/5 Sternen von mir.

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