Titel: Niemandsstadt
Autor: Tobias Goldfarb
Verlag und Info: Thienemann-Esslinger Verlag
Wertung: 5/5 Sterne
HC, 368 Seiten
Preis: 15,00 €
Genre: Jugendbuch/Urban Fantasy
Reihe: nein
VÖ:2020
© Thienemann - Esslinger Verlag
Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag in Zusammenarbeit mit Netzwerk Agentur Bookmark zur Verfügung gestellt.
Niemandsstadt - Tobias Goldfarb
Inhalt
Die Außenseiterin Josephine weiß schon seit einiger Zeit, dass es außer der Realität auch noch ein "Drüben" gibt - in das sie immer wieder unwillkürlich wechselt: Eine Welt voller Magie und wundersamer Gegebenheiten - doch auf einmal scheint diese Welt ins Ungleichgewicht zu geraten und sogar teilweise zu verschwinden. Niemandsstadt wird angegriffen - doch wieso und von wem?
Josephine hat keine Ahnung, wie lebenswichtig ihr Erfolg oder Misserfolg, die Niemandsstadt zu schützen, tatsächlich ist.
Beurteilung
Also, dieses Buch ist wirklich vor allem zu Beginn ziemlich strange zu lesen. Doch die ganz eigene Welt und die Art und Weise der jungen Josephine, die Welt zu sehen, hat mich sehr schnell in ihren Bann gezogen.
Das Buch ist so geschrieben, dass wir als Leser quasi Josephines Gedanken "mithören" - sie erzählt uns also, wer sie ist, wie sie empfindet und wie sie den Unterschied zwischen der Realität und der Niemandsstadt wahrnimmt, die so etwas wie eine um magische und fantastische Eigenschaften und Wesen angereicherte Version des Hier ist.
Ich habe mich schnell zurechtgefunden, weil ich diese Art von Vermischung von Fantasie und Realität einfach sehr gerne habe und das voll und ganz auf meine Lieblingssichtweise der Dinge zutrifft.
Josephine ist eine totale Außenseiterin, nicht besonders hübsch und von ihren Klassenkameraden gehänselt, hat nicht die neuesten Smartphones und die tollsten Klamotten, weil ihre Eltern es sich einfach nicht leisten können. Und genau dieses Leben macht Josephine / Fein / Finchen / Jo zu einer tollen Protagonistin, denn ihr bleibt nichts außer ihre Fantasie und es ist bewundernswert, wie viel Selbstbewusstsein dennoch in ihr steckt.
Es war für mich ein bisschen schwierig, als das Buch dann nach einem längeren Lesepart auf einmal auf eine andere Erzählperspektive umgeswitcht ist und wir auf einmal alles aus Sicht von Josephines neuer bestern Freundin Elisabeth lesen (auch erkennbar an der Veränderung der Schriftart). Auch hier kann man sich aber reinfinden und ab hier wechseln die Sichtweisen sich immer ab, jedoch gehen die jeweiligen Parts relativ lang.
Teilweise überschneidet sich dann die Handlung, weil die gleichen Vorkommnisse durch zwei verschiedene Augenpaare geschildert werden.
Warum der Autor diese Art und Weise des Erzählens gewählt hat, wird dann allmählich klar und folgerichtig, worauf der komplette Plot abzielt, wird erst im Laufe der Handlung klar und ich muss sagen dass ich damit nicht gerechnet hätte, auch wenn es ähnliche Szenarien auch schon in anderen Büchern gegeben hat.
Ich bemühe mich ja immer möglichst keine Rezensionen von anderen zu lesen, bevor ich mir selber eine Meinung zu einem Buch gelesen habe, habe aber schon gesehen dass diese Geschichte recht kontrovers diskutiert wird und einigen gar nicht gefallen hat.
Mir persönlich hat das Wordbuilding hier extrem gut gefallen und ich bin auch mit der Erzählweise des Autors sehr gut zurechtgekommen. Es gibt sicherlich Geschichten mit höheren Spannungsbögen - damit will ich nicht sagen, dass ich es langweilig fand, ich fühlte mich gut unterhalten, aber es war jetzt auch nicht so dass ich ständig mit angehaltenem Atem durch die Seiten geflogen wäre.
Obwohl sehr viel passiert und es auch zum Schluss ein richtiges Herzschlagfinale gibt, ist doch der größere Teil der Erzählung eher ruhig, vor allem am Anfang, da kann ich nur empfehlen - dranbleiben! Für mich gibt es an dem Buch nichts auszusetzen, es war wie gesagt teilweise strange zu lesen und definitiv anders als viele andere Geschichten, aber gerade das macht ein Buch ja auch einzigartig. Von mir gibt es 5/5 Sterne.
offizieller Klappentext
In der Niemandsstadt gibt es alles, was man sich in der Wirklichkeit erträumt. Drachen ziehen durch die Wolken, Statuen zwinkern einem freundlich zu. Gleich drei Sonnen wärmen Gesicht und Rücken. Räume entstehen immer dann, wenn man sie braucht. Hier fühlt sich Josefine wohl. Doch diese Stadt, ihre Geschöpfe und ihr Zauber sind in Gefahr. Bedroht von spionierenden Crowbots, von Magie raubenden Maschinen, von einer weiten, weißen Leere. Ausgerechnet Josefine soll eingreifen – aber wie bekämpft man einen Gegner, der nicht existiert?
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