Dienstag, 24. März 2020

Rezension: "Spellslinger - Karten des Schicksals" von Sebastien de Castell

Titel: Spellslinger - Karten des Schicksals
Autor: Sebastien de Castell
Verlag und Info: dtv Verlag
Wertung: 3/5 Sterne 
HC, 416 Seiten
Genre: Fantasy
Reihe: Band 1
VÖ: 2020
© dtv Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Spellslinger - Karten des Schicksals  - Sebastien de Castell


Inhalt 

Kellen ist ein junger Magierschüler, der sehnlichst seine Prüfungen ablegen will, um in die Reihe der Erwachsenen aufgenommen und endlich von seinen Mitschülern anerkannt zu werden. Doch je näher die Prüfungen rücken, desto schwächer wird seine Magie und seine Angst, ein Diener werden zu müssen, der keine Magie beherrscht, wird immer größer.

Da kommt eine Fremde ins Dorf, die alles durcheinanderwirbelt. Dann muss auch noch ein neuer Fürst gewählt werden - und ausgerechnet Kellens Vater und sein ärgster Feind stehen einander als Wettbewerber gegenüber. 

Gerade jetzt, wo nichts passieren darf, das die Position von Kellens Vater schwächt, stellt Kellen einige Dummheiten an, die alles in Gefahr bringen - vor allem ihn selbst, auch wenn er das nicht ahnt.

Beurteilung 

Von dieser Geschichte habe ich Einiges erwartet, vor allem bei dem genialen Kleidchen und dem geheimnisvoll klingenden Titel. Magie und Kartentricks - da kann man sicherlich eine ganze Menge draus machen, dachte ich mir.

Am Anfang hatte ich noch Hoffnung, das die Story nur etwas länger braucht, um Fahrt aufzunehmen, denn es ging etwas langatmig los - leider blieb es auch größtenteils so. Es passiert schon ein bisschen was, aber irgendwie ging es nie so richtig los, die Spannung hat mir einfach gefehlt, weil alles irgendwie so langezogen war. 

Auch der Protagonist Kellen konnte mich nicht so recht überzeugen. Er ist sicherlich ganz okay, ich kann jetzt auch nicht behaupten ihn nicht gemocht zu haben, aber er hat mich doch größtenteils emotionslos zurückgelassen. Daran mag es auch gelegen haben, das ich keinen rechten Bezug zu der Geschichte herstellen konnte. Das betraf auch nicht nur Kellen, sondern leider auch alle anderen Figuren, die in der Geschichte vorkommen. Sie blieben für mich relativ farblos. 

Worum es geht ist eigentlich schnell geklärt - in der Welt der Jan Tep entwickelt man entweder spätestens bis zu seinem 16. Lebensjahr seine Magie und kann einen der angesehenen Magierberufe ergreifen, oder man verliert seine Magie - dan wird man, egal ob Familie oder nicht, ob reich oder arm, nicht mehr als ein Diener, der die niederen und anstrengenden Arbeiten verrichten muss und auch nicht mehr gleichwertig behandelt wird. 
Natürlich gibt es auch andere Reiche mit anderen Sitten und ohne Magie, und es ist das übliche Szenario - die Reiche bekriegen einander oder mögen sich zumindest nicht, jeder beschuldigt den anderen niederer Beweggründe. Rein vom Aufbau her ist die Welt, in der sich die Geschichte bewegt, sonst nicht weiter erwähnenswert und sehr erdähnlich aufgebaut. 

Solcher Szenarien bin ich etwas überdrüssig - es gibt einfach zu viele ähnliche Bücher, auch die Magiearten und was damit angestellt werden kann hat mich jetzt nicht wirklich vom Sofa geholt.  

Als die Fremde Ferius aufgetaucht ist, hatte ich nochmal die Hoffnung, das mit ihr ein paar spannende Dinge passieren - sie war so "Anti" eingestellt, so ironisch und geheimnisvoll, das ich da die 400 Seiten lang auf den großen Kracher gewartet habe, aber auch da kam - nichts. Das bisschen, was sie mit ihren Karten angestellt hat - da hätte ich mir deutlich mehr erwartet.

Einziger Lichtblick waren für mich die Nekheks, die angeblichen Dämonentiere. Ich fand es ziemlich lustig, wie diese scheinbar so schrecklichen Tiere beschrieben wurden, sich benommen haben und wie sie sich verhalten haben - das hat mir doch das eine oder andere breite Schmunzeln entlockt. Fand ich richtig goldig, auch wenn die kleinen Viecher ziemlich blutrünstig waren :-) 

Ja, das ist es auch so ziemlich. Es ist nicht schlecht geschrieben, einige Kapitel sind auch durchaus unterhaltsam, vor allem wenn man etwas mehr passiert. Ich bin aber schon enttäuscht, da man aus dem Plot, der eigentlich wirklich eine tolle Geschichte hergegeben hätte, deutlich mehr hätte machen können. Ein bisschen mehr Bumms und ein paar Knalleffekte oder unerwartete Wendungen hätte ich schon erwartet, um Zug in die Handlung zu bekommen. Aber die relative Langeweile gepaart mit Protagonisten, die die Erwartungen, die man Anfangs in sie setzt, einfach bis zum Ende nicht erfüllen wollen, bringt mich leider dazu, das ich im Vergleich zu anderen Werken nur 3/5 Sterne geben kann.


offizieller Klappentext

Magie ist auch nur Trickserei. Zumindest größtenteils …
Kellen wird bald 16 und steht kurz vor seiner Magierprüfung. Das Problem ist, dass seine Kräfte Stück für Stück schwinden. Und das noch viel größere Problem ist, dass er vom Sohn des mächtigsten Clan-Lords zum Diener absteigen würde, wenn er durchfällt! Doch so schnell gibt er nicht auf. Während andere mit Elementen zaubern, spielt Kellen geschickt mit Worten. Bisher hat er sich so durchs Leben getrickst – und gewinnt sogar sein erstes Duell, auch wenn er dabei fast draufgeht. Glücklicherweise erscheint genau in diesem Moment eine Fremde, die ihn ganz ohne Magie wiederbelebt. Zusammen stoßen die beiden auf Intrigen, die alles infrage stellen, woran Kellen je geglaubt hat.


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