Freitag, 5. Juni 2020

Rezension: "Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange" von Suzanne Collins


Titel: Die Tribute von Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange
Autorin: Suzanne Collins
Verlag und Info: Verlagsgruppe Oetinger
Wertung: 5/5 Sterne
HC, 606 Seiten
Preis: 26,00 €
Genre: Fantasy
VÖ: 2020
Reihe: Ja, Prequel
© Verlagsgruppe Oetinger


Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange

- Suzanne Collins

Inhalt

Die 10. Hungerspiele stehen bevor. Das Mentorensystem ist geboren und wird das erste Mal getestet. Zum ersten Mal bekommen aufstrebende Schüler aus dem Kapitol die Möglichkeit, Menschen aus den Distrikten hautnah kennenzulernen.
Das bringt Unruhe unter die Schüler - unter ihnen auch Coriolanus Snow, dessen Familie nur noch nach Außen den Schein einer illustren Familie aufrecht erhalten kann, jedoch unter größtem finanziellen Druck steht und sich kaum noch das tägliche Essen auf dem Tisch leisten kann.

Sein Tribut Lucy Gray wirbelt Coriolanus Leben und Denken durcheinander - er stellt das Kapitol und das Wertesystem, nach dem er seitdem gelebt hat, ernsthaft in Frage.
Wird er alles aufgeben, um seinen Tribut zu retten?

Beurteilung

Tja, da weiß man bei diesem Buch gar nicht, wo man anfangen soll. Seit Monaten, wenn nicht sogar schon länger, habe ich wie viele andere diesem Buch entgegengefiebert. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Bedenken, ob diese extrem hohe Erwartungshaltung erfüllt werden kann, nachdem die Panem-Trilogie eines meiner absoluten Lese- und Filmhighlights ever war.

Und nun...ist es nach guten 2 Tagen lesen auch schon wieder vorbei. Ich bin traurig, traurig dass es so schnell ging, und ich will mehr, vieeel mehr. Ich weiß selbst nicht recht, was ich erwartet habe, ich bin einfach drauflosgestürzt in die Lektüre. Und habe es verschlungen. Ich war einfach so unglaublich neugierig auf jedes Details, auf jede Situation, auf jeden Charakter und auf Erklärungen für die Fragen, die in der Trilogie unbeantwortet blieben.

Es hat mir einfach alles sehr gut gefallen. Das Suzanne Collins gut erzählen kann, wissen wir ja schon. Ich persönlich finde, dass "Das Lied von Vogel und Schlange" nicht ganz so einen treibenden Erzählstil hat wie die ursprüngliche Trilogie, aber das hat mich gar nicht gestört.
Man sollte das Buch finde ich nicht zuerst lesen, wenn man in die Panem-Welt einsteigt - es ist zwar möglich, aber mit den Vorkenntnissen aus der Trilogie liest es sich doch ganz anders, denn man erkennt immer wieder Verbindungen, Anfänge, die in der Trilogie vorkommen, aber deren Ursprung und Herkunft nun erst deutlich werden. Bei manchen Namen habe ich überrascht die Augen aufgerissen, bei manchen gejubelt, bei manchen war ich enttäuscht, dass nicht noch mehr Input dazu kam.

Ich fand es sehr interessant, wie die die Situation sich damals, erst 10 Jahre nach Beginn der Hungerspiele und somit über 50 Jahre vor der Zeitschiene der Trilogie, dargestellt hat, mal ganz unabhängig vom Protagonisten, zu dem komme ich noch. Die Hungerspiele finden zwar schon eine Weile statt, sind aber noch auf einem ganz anderen Niveau als das, was wir schon kennengelernt haben. Alles läuft noch viel einfacher ab, der ganze Medienrummel, die ausgefeilte Technik, die ganzen perfiden Kleinigkeiten, das ganze Tribute- und Arenasystem, alles steckt noch in den Kindernschuhen.
Der Arena und somit den Hungerspielen selbst sind in diesem Buch gar nicht so viel Raum gegeben - das ist eher Nebensache.

Hier geht es hauptsächlich um die Entwicklung von Coriolanus Snow, den wir hier als hoffnungsvollen jungen Mann kennenlernen, der versucht, sich eine Zukunft zu erarbeiten, denn die Familie Snow ist am Tiefpunkt angelangt und er eigentlich nicht mehr als ein armer Schlucker, der versucht, nach außen den Schein zu wahren, was nicht immer ganz gelingt.

Am Anfang dachte ich wirklich noch, ich könnte ihn vielleicht mögen, und war gespannt, was ihn in die Richtung gebracht hat und was den Mann aus ihm gemacht hat, den wir kennengelernt haben. Soviel sei gesagt: Es wird nicht alles beantwortet. Zu groß ist noch die Lücke, die zeitlich zwischen den Ereignissen klafft.
Man spürt irgendwie, dass sich die Handlung an einem Schlüsselmoment bewegt, in dem sich das Leben und Denken des Coriolanus Snow noch in eine ganz andere Richtung hätte entwickeln können. Ich finde auch, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, hier trotz allem, was man im Hinterkopf hat, einen Charakter aufzuzeigen, dem man folgen und dessen Handlungen man nachvollziehen kann, auch wenn mögen vielleicht zuviel gesagt ist. Aber es gab eine ganz bestimmte Szene mit bestimmten Vogelarten in dem Buch, die bei mir auf einen Schlag jegliche aufkeimende Sympathie wieder zunichte gemacht haben.

Insgesamt scheinen die Grenzen zwischen den Distrikten und dem Kapitol zwar schon sehr festgesteckt zu sein zu diesem Zeitpunkt, aber dennoch gab es wohl noch Durchlässe und Möglichkeiten, wie man diese Grenzen überschreiten konnte. Auf jeden Fall ist es so, dass Panem X uns zarte Hinweise auf weitere Entwicklungen gibt - aber da kann noch ganz viel kommen, wir haben noch viel Raum für weitere Fragen und Antworten.

Mein Fazit: Panem X ist definitiv anders als "Die Tribute von Panem 1-3", aber kein bisschen schlechter. Es ist ultraspannend, diesen Blick in die Vergangenheit zu bekommen, und so gut und spannend erzählt und mit so vielen Querverbindungen zu unserer zentralen Geschichte über Katniss, dass man einfach Lust hat, ganz schnell noch ganz viel mehr "Stoff" zu bekommen.
Bitte lasst das noch nicht das Letzte sein, was wir aus dem Panem-Universum lesen! Von mir 5/5 Sterne für diese Story.



offizieller Klappentext

Ehrgeiz treibt ihn an.

Rivalität beflügelt ihn.

Aber Macht hat ihren Preis.

Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden.

Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen: Lucy Gray, das Mädchen im Regenbogenkleid, das zwar singen kann, aber für den Kampf ungeeignet zu sein scheint. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg seines zukünftigen Lebens entscheiden und Lucys Leben vorzeitig beenden. Es beginnt ein brutaler Kampf in der Arena, bei dem Coriolanus schnell feststellt, dass sein Schicksal untrennbar mit Lucy Grays verbunden ist.

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