Montag, 29. März 2021

Rezension: „Geisterhaus" von Jeff Strand


Titel: Geisterhaus
Autor: Jeff Strand
Verlag und Info: Festa Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 336 Seiten
Preis: 14,99 €
Reihe: nein
Genre: Horror
VÖ: 2021
© Festa Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Geisterhaus - Jeff Strand

Inhalt

Es scheint alles super, als die junge Familie in das etwas heruntergekommene Haus einzieht. Alles soll besser werden, die Töchter bekommen eigene Zimmer, der Mann verdient jetzt mehr.

Im Haus geschehen aber bald unerklärliche Dinge: Das Essen verdirbt, die Gesundheit leidet. Vielleicht Schimmel? 

Doch falscher könnten die Gardners mit ihrer Vermutung nicht liegen. 

Beurteilung

Jeff Strand ist einfach begnadet. Ich kenne mittlerweile einige Horrorautoren und mag auch King, Koontz, Hill & Co., aber Jeff Strand hat einfach die beste Art zu schreiben. 

Seine Stärke sind definitiv seine Protagonisten, die allesamt einfach nur eine Wahnsinnspersonality haben, die einfach mitreißt: Menschen mit Ecken und Kanten, die man aber schon nach den ersten Absätzen glaubt, sein ganzes Leben lang zu kennen, weil sie einfach sind wie Du und ich, so herrlich normal, aber eben keine Weicheier. Seine Hauptpersonen sind geprägt von Lebenswillen, von Charakterstärke, von einem wunderbaren Pragmatismus und vor allem: einer unglaublich gut verkauften Selbstironie und einer Art, das Leben zu nehmen, die einfach nur genial ist.

Aber auch die ganze Art zu erzählen ist einzigartig und zieht sich durch alle Romane, die ich bislang von ihm kenne, so auch in "Geisterhaus": Emotional, humorvoll, bizarr, aber auf jeden Fall auch sehr explizit und shocking an den richtigen Stellen.

Er nimmt das doch schon sehr abgedroschene Thema Geisterhaus und macht eine Geschichte draus, die man mit hängender Kinnlade in wenigen Stunden in sich hineinsuchten muss. Ehrlich, ich hab ab einer bestimmten Stelle den Mund nicht mehr zubekommen.

Man ahnt ja schon, wenn eine junge, hoffnungsvolle Familie in ein Haus zieht, und das Buch von so einem Autor hat dann so einen Titel, was da ungefähr kommt....aber auf das, was dann passiert, war ich dennoch nicht vorbereitet. Diese blutigen und grausigen Szenen kommen immer so aus dem Nichts und sind richtiggehend flapsig dahergeschrieben, dass man einfach null damit rechnet, und auf einmal watet man gedanklich in einem Meer aus Blut und Gliedmaßen. Da kann man schon Angst bekommen, wie ein Autor auf solche echt krassen Sachen kommt...naja :-)

Auf jeden Fall hat er seine zwei Handlungsstränge, aus denen "Geisterhaus" besteht, sehr geschickt aufgebaut, ich dachte mir zwar schon dass das wohl irgendwie aufeinander zuarbeitet, bin aber auch nicht wirklich auf den Trichter gekommen, bis ich mit der Nase drauf gestoßen wurde. Wirklich super aufgebaut.

So ungefähr bei der Hälfte des Buches, als es schon richtig "abging", habe ich mich gefragt, was denn jetzt auf den nächsten 150 Seiten noch kommt, weil ich mir irgendwie nicht vorstellen konnte, wie sich das noch steigern kann. Nun ja - es konnte sich steigern. Und wie. Also wirklich, die Geschichte ist so richtig krass übel, das kann man am Anfang gar nicht glauben. Oft ist ja in solchen Geisterhaus-Storys der Horror eher subtil bis psychisch, aber ich kann Euch sagen, psychischer Horror ist zwar hier auch vorhanden, aber es wird wirklich auch sehr, sehr blutig. 

Und trotzdem ist es nicht so reines Massaker, weil Jeff Strand eben mit seinen wunderbaren Protagonisten und ihrer Art und ihren Dialogen auch einen Humor- Faktor reinbringt, der dem ganzen so einen trotzdem leichten und unverkennbaren Strand-Stempel aufdrückt.

Es war einfach großartig und viel zu schnell vorbei, und ich warte schon jetzt auf sein nächstes Buch - 5/5 Sternchen mit Extrastern! 


Klappentext

Eine Invasion von jenseits des Grabes.

Das Haus ist nicht perfekt, aber gut genug, um es zu mieten. Doch unglücklicherweise haben die Gardners und ihre beiden jungen Töchter den falschen Ort gewählt …
Erst verrotten die Lebensmittel. Dann drehen die Menschen durch. Und als sich die Geister zeigen, bricht die Hölle los.

Eine blutige, brutale Spukhausgeschichte. Durchzogen mit dem skurrilen Humor von Jeff Strand.

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