Sonntag, 14. März 2021

Rezension: "Tinte & Siegel - Die Chronik des Siegelmagiers 1" von Kevin Hearne



Titel: Tinte & Siegel - Die Chronik des Siegelmagiers 1
Autor: Kevin Hearne
Verlag und Info: Klett Cotta Verlag
Bewertung: 4/5 Sterne
TB, 384 Seiten
Preis: 15,00 €
Reihe: Band 1
Genre: Fantasy
VÖ: 2021
© Klett Cotta (Hobbit Presse)

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Tinte & Siegel (Die Chronik des Siegelmagiers 1) - Kevin Hearne

Inhalt 

Als dem Siegelmagier Al MacBharrais der siebte Schüler tragisch wegstirbt, gerät er ins Grübeln. Steckt vielleicht doch System dahinter, statt eine Reihe unglücklicher Unfälle?

Als sich ungewöhnliche Vorfälle im Zusammenhang mit dem Tod seines letzten Schülers häufen und er entdecken muss, dass dieser wohl hinter seinem Rücken etwas mehr getrieben hat, als ihm bekannt war, muss der Siegelmagier erkennen, dass da etwas Größeres im Gange ist, dem er und die anderen Siegelmagier der Welt gegenüberstehen.

Zusammen mit einem unverhofften neuen Mitarbeiter macht er sich auf, eine ungeheuerliche Verschwörung aufzudecken, in der die ganz Großen dieser und anderer Welten mitzumischen scheinen.

Beurteilung

Ich habe mich auf dieses Buch total gefreut. Allerdings lag die Messlatte, die sich Kevin Hearne selbst gelegt hat, durch die Chronik des eisernen Druiden auch ziemlich hoch, weil die echt mega war.

Und ich muss sagen - dieser neue Auftakt kommt leider nicht an den eisernen Druiden ran, auch wenn sie mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Es finden sich auch immer wieder kleine Anknüpfungspunkte an den Druiden - man muss ihn nicht vorab gelesen haben, versteht aber die Welt sicher besser, da es sich vor dem gleichen Hintergrund abspielt, nur zeitlich etwas später. 

Auch hier spielen die Götter, die Thuata dé Danann, und verschiedene andere magische Wesen eine große Rolle. Es sind aber auch tolle neue Ideen dabei, auch Wesen, denen man so bislang - zumindest in Kevin Hearnes Romanen - meines Wissens noch nicht begegnet ist, und eine stärkere Durchmischung der menschlichen mit der magischen Welt.

Durch seine bekannte Druiden-Reihe muss sich der Autor den Vergleich eben gefallen lassen - und ich hatte das Gefühl, dass er damit etwas krampfhaft versucht, an seinen Erfolg anzuknüpfen, aber irgendwie scheinen die Ideen, Situationen und Dialoge nicht mehr so locker, ironisch und innovativ. Vielleicht empfindet man das anders, wenn man die restlichen Bücher nicht kennt.

Der Siegelmagier hat mich gut unterhalten, aber auf dezente Weise - auch hier gab es komische und lustige Situationen, aber es konnte mich halt doch nicht mehr richtig so zum Lachen bringen, es reichte höchstens Mal für einen hochgezogenen Mundwinkel. Irgendwie fehlte mir insgesamt die Leichtigkeit und Lebendigkeit, die den Abenteuern des Druiden immer innewohnte, die Herzlichkeit und die Vielfältigkeit der Abenteuer über den ganzen Erdball hinweg. 

Der Siegelmagier spielt sich hauptsächlich in Schottland und insbesondere in Glasgow ab, wobei hier zwar viele berühmte Örtlichkeiten erwähnt werden, für mich aber trotzdem irgendwie das Flair nicht so ganz ankam. Neugierig gemacht hat es mich, denn ich war zwar schon in Schottland und auch in Glasgow, habe aber nichts wiedererkannt (außer die Schafe).

Der neue Protagonist ist - wie der Titel schon sagt - Siegelmagier Al MacBharrais. Ihn mag ich sehr gerne, und man lernt ihn auch gut kennen, da in dem Buch immer wieder Erlebnisse aus seiner Vergangenheit auf humorvolle Art erzählt werden, die ihn zu dem haben werden lassen, der er ist. Am Anfang fand ich das Buch auch wirklich sehr amüsant, aber das hat leider im Laufe der Geschichte deutlich nachgelassen. Trotzdem hat es mir insgesamt gut gefallen.

Kevin Hearne bleibt mit dem Siegelmagier seinem Stil aber auf jeden Fall treu. Ein humorvoller und relativ respektloser Umgang mit den Göttern dieser und anderer Welten, die halt auch irgendwie nur Menschen und ihren Schwächen und Lastern erlegen sind -  und ich kann es trotz kleiner Einbußen im Vergleich zum Druiden als Lesevergnügen empfehlen. Von mir insgesamt 4/5 Sterne.

 

Klappentext

»Tote Schüler sind auf Dauer schlecht für den Ruf. Inzwischen frage ich mich, ob meiner noch zu retten ist.« Al MacBharrais

Al MacBharrais ist gesegnet. Gesegnet mit einem ungewöhnlich schönen Schnurrbart, einem Sinn für kunstvoll gemixte Cocktails – vor allem aber mit einem einzigartigen magischen Talent. Er schreibt mit Geheimtinte kraftvolle Zaubersprüche. Und als ehrbarer Schotte setzt er alles daran, unsere Welt vor den schurkischen Knechten verschiedener Pantheons zu beschützen, im Besonderen vor Feenwesen, die alles andere als nett sind.

Traurig, aber wahr: Al ist auch verflucht. Jeder, der seine Stimme hört, geht sofort mit unvorstellbarem Hass auf ihn los. So kann er nur schriftlich oder mit Sprach-Apps kommunizieren. Und schlimmer noch: Alle seine Lehrlinge starben bei höchst sonderbaren Unfällen. Fergus wurde bei den Highland-Spielen von einem schlecht geworfenen Baumstamm erschlagen, Ramsey wurde von schusseligen amerikanischen Touristen, die auf der falschen Straßenseite unterwegs waren, überfahren. Als sein letzter Lehrling Gordie tot in seiner Wohnung in Glasgow aufgefunden wird – er erstickte an einem rosinenhaltigen Gebäck –, entdeckt Al, dass Gordie ein geheimes, verbrecherisches Doppelleben führte und in einen schwunghaften Menschenhandel mit nichtmenschlichen Wesen verstrickt war ...

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