Titel: Widow's Point
Autor: Richard & Billy Chizmar
Verlag und Info: Buchheim Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 128 Seiten
Preis: 39,99 € (limitierter, signierter und illustrierter Druck)
Reihe: nein
Genre: Horror
VÖ: 2018
© Buchheim Verlag
Widow's Point - Richard & Billy Chizmar
Inhalt
Rund um den alten Leuchtturm Widow's Point ranken sich viele unheimliche Geschichten. Über ein Wochenende will Thomas Livingston im Leuchtturm wohnen und mit Audio- und Videoaufzeichnungen überprüfen, ob an den Spukgeschichten etwas dran ist.
Von Beginn an steht sein Vorhaben unter keinem guten Stern, doch Thomas zieht es durch. Und wünscht sich bald, er hätte es nicht getan.
Beurteilung
Ein leider sehr kurzes und überschaubares Buch, das macht diese Spukgeschichte durch die interessante Aufbereitung aber wieder mehr als wett, auch wenn ich gerne noch sehr viel mehr gelesen hätte.
Widow's Point ist ein alter, verlassener Leuchtturm, um den sich viele mysteriöse Geschichten ranken, von verschwundenen Kindern bis spukenden Geistern.
Das Buch an sich ist aufgemacht wie eine Dokumentation - kurze Kapitel in Form von Audioaufnahmen, aus der Sicht einer Person, die als eine Art "Geisterjäger" für ein Wochenende in den Leuchtturm zieht, um den Geschichten auf den Grund zu gehen.
Dadurch, dass es keinen Erzähler aus dem Off gibt, sondern nur die niedergeschriebenen Tonaufnahmen, bleibt dem Leser natürlich viel Spielraum für eigene Interpretationen. Man wird ziemlich auf die Folter gespannt, da der Redner während seiner Aufnahmen nicht nur seine aktuelle Situation beschreibt, sondern auch immer wieder die verschiedenen Geschichten, die sich im und um Widow's Point zugetragen haben sollen, erzählt.
Diese werden dann immer wieder durchbrochen von Momentaufnahmen aus der Jetzt-Zeit, jedes Mal, wenn unser Geisterjäger wieder etwas zu berichten hat.
Ganz langsam baut sich so zum einen ein Eindruck auf, warum die Menschen so viel Angst vor dem Leuchtturm und seinem Umland haben, dass es total abgeriegelt ist und seit Jahren von niemandem mehr betreten wurde.
Und man erlebt auf eindrückliche Weise, wie der zunächst gut gelaunte und zuversichtliche Protagonist ganz allmählich merkt, dass er das Wochenende wohl doch nicht so problemlos überstehen wird, wie er anfangs dachte. Dadurch, dass alles aus seiner subjektiven Sicht beschrieben wird, kann man natürlich alles unterstellen - erlebt er es wirklich? Will er seine Zuhörer aufs Glatteis führen? Was ist echt, was eingebildet? Der unheimliche Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass es kaum Beschreibungen gibt von dem, was der Autor der Aufnahmen sieht, und man fast ausschließlich auf Gehör und Haptik angewiesen ist.
Gerade das Ende finde ich gelungen, wenn die Aufnahmen selbst noch einmal von anderen interpretiert werden. Es hat ein bisschen was von Blairwitch Projekt. Wirklich sehr schade, dass es nur 128 Seiten lang ist und diese Seiten zudem oft nicht ganz gefüllt sind, so blättert sich das Büchlein in nicht mal zwei Stunden weg, aber gerade dadurch, dass es nicht unnötig aufgebläht wird, hat es auch eine ganz eigene Eindringlichkeit.
Ich fand es auf jeden Fall sehr spannend, aufregend und rundum gelungen, daher gibt es von mir 5/5 Sterne, so etwas hätte ich gerne öfter!
Klappentext
Die Bewohner von Harper’s Cove glauben, der Widow’s Point Leuchtturm sei verflucht. Seit dem Bau 1838 ereigneten sich fast zwei Dutzend Todesfälle, darunter unerklärliche Unfälle und kaltblütiger Mord. Der Leuchtturm wurde 1988 endgültig geschlossen. Seither hat ihn niemand mehr betreten.
Bis heute Abend.
Thomas Livingston ist der gefeierte Autor von dreizehn Büchern über das Übernatürliche. Er wird im Widow’s Point Leuchtturm für seinen nächsten Bestseller recherchieren – ein ganzes Wochenende, ohne Kontakt zur Außenwelt.
Und obwohl ein hoher Sicherheitszaun den Leuchtturm umgibt und die Eingangstür mit einer schweren Kette verschlossen ist, wird Livingston dort nicht allein sein ...
Vater und Sohn, Richard und Billy Chizmar, erzählen eine Geschichte, die Sie zwei Mal darüber nachdenken lässt, was im Dunkeln auf Sie wartet.
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