Samstag, 14. August 2021

Rezension: "The Silence" von Tim Lebbon



Titel: The Silence
Autor: Tim Lebbon
Verlag und Info: Buchheim Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 432 Seiten
Preis: 69,99 € (limitierte, illustrierte und signierte Vozugsausgabe)
Genre: Horror
Reihe: nein
VÖ: 2019
© Buchheim Verlag

The Silence - Tim Lebbon

Inhalt

Eine neu entdeckte Höhe wird erstmals betreten, und dieses Ereignis wird live im Fernsehen übertragen. Und so werden einige Menschen ungewollt Zeuge des Beginns von etwas Schrecklichem - der Befreiung einer Art, die seit tausenden von Jahren in dieser Höhle überlebt hat - und die eine Bedrohung für die ganze Menschheit werden könnte.

Als allen klar wird, was da passiert ist, ist es bereits zu spät - die Tiere sind frei und vermehren sich exponentiell. Ironischerweise wird Allys größter Fluch - ihre unfallbedingte Taubheit - nun zu einem Segen, denn wie sich herausstellt, zieht Lärm die Tiere an, und nur absolute Stille kann das Überleben garantieren.

Ally wird nun zur Anführerin ihrer Familie auf der Flucht - doch mehr und mehr wird ihr die Ausweglosigkeit der Gesamtsituation klar.

Beurteilung

The Silence war nach "Berserk" mein zweites Buch von Tim Lebbon. Da mir beide abartig gut gefallen haben, habe ich nun aus Neugier mal gegoogelt, was Tim Lebbon schon alles geschrieben hat, und war seeehr überrascht. Da habe ich ja noch was vor mir!

Selten ist mir ein Autor begegnet, der so grandios schreibt und dessen Bücher ich einfach nicht aus der Hand legen kann. Selbst Größen wie King oder Koontz schreiben nicht so unglaublich atemberaubend! 

The Silence ist ein unglaublich starker Roman, der vor allem durch Ally, das taube Mädchen, als ganz starke Prota viel Tiefe und Emotion bekommt. Ihre Erlebnisse vom Ausbruch bis zum Ende hält sie in einer Art schriftlichem Tagebuch fest. Wir begleiten als Leser Ally und ihre Familie von den ersten Berichterstattungen der Erforschung einer bis dato verschlossenen Höhle bis zur weltweiten Verbreitung der seltsamen Kreaturen, die versehentlich daraus befreit werden.

Die Beschreibungen der einzelnen Stadien sind richtig beklemmend beschrieben, anhand von TV-Berichterstattungen und Radiosendungen verfolgt Allys Familie in Großbritannien, wie sich die seltsamen fledermausartigen Tiere vermehren und sich scheinbar zielgerichtet ausbreiten. Was anfangs weit weg erscheint und von den meisten ignoriert wird, wird eine weltweite Bedrohung.

In "The Silence" besteht die perfekte Mischung zwischen Psychohorror, astreinem Splatter mit viel Blut und expliziten Beschreibungen grausamer Zerfleischungen von Mensch und Tier, aber auch emotionale, rührende und familiäre Momente, barmherzige Morde (ja....auch das) und den Zerfall der Nächstenliebe und Menschlichkeit, aber auch Momente der Hoffnung.

Eine atemlose Flucht quer durch Großbritannien, mit Ausblick auf den Rest der Welt, festgehalten in Momenten und eindrücklichen Szenen, die das Kopfkino permanent laufen und einen beim Lesen das Atmen vergessen lassen. Wirklich einfach großartig geschrieben.

Es gab beim Lesen Momente, da war ich so zornig auf den Autor, dass ich das Buch am liebsten in die Ecke geschmissen hätte, mit dem Gedanken "Das kann er jetzt einfach nicht machen, das kann er nicht!" - Aber er kann. Schonungslos werden dem Leser Situationen präsentiert, die klar machen - Tim Lebbon wird kein tränenreiches, "Wir haben überlebt" Happy End schreiben. Nein, der Autor wird uns am Ende vor eine ganz andere Situation stellen, und uns dann eiskalt damit alleine lassen. Das muss man sich auch erstmal trauen.

Abgesehen von der Abartigkeit und Grausamkeit der aus der Höhle befreiten Wesen, fand ich aber auch eine Faszination darin, mir vorzustellen, dass auf unserem Planeten noch weitere unentdeckte Ökosysteme mit unbekannten Arten existieren - tief im Erdinneren, unter Wasser, einfach, weil wir sie noch nicht gefunden haben. Wie zerbrechlich das Leben ist - das wird an diesem Roman erschreckend klar.

Ein Meisterwerk, mehr ist dazu nicht zu sagen. 5/5 Sterne.

 

Klappentext

In der Dunkelheit eines unterirdischen Höhlensystems jagen blinde Kreaturen einzig mit Hilfe ihres Gehörs. Als sie aus ihrem Gefängnis entkommen, schwärmen sie aus und töten alles, was nur den geringsten Laut von sich gibt.

Zu schreien, ja sogar zu flüstern bedeutet den sicheren Tod.

Als die Horden über Europa herfallen, trägt ein britisches Mädchen fieberhaft sämtliche Informationen über sie zusammen. Seit Jahren taub, weiß Ally, was es heißt, in absoluter Stille zu leben. Und dieses Wissen ist bald die einzige Chance für sie und ihre Familie, zu überleben. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem abgelegenen Zufluchtsort, um das Ende der Bedrohung abzuwarten.

Doch was für eine Welt wird noch übrig sein, wenn die Vesps sie verlassen haben?

 

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