Titel: Fairy Tale
Autor: Stephen King
Verlag und Info: Heyne Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 877 Seiten
Preis: 28,00 €
Genre: Dark Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2022
© Heyne Verlag
Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Fairy Tale - Stephen King
Worum geht's?
Nach dem Tod seiner Mutter hat Charlie damit zu kämpfen, dass sein Vater dem Alkohol verfällt und er früh erwachsen werden muss.
Vielleicht deswegen beschließt er, einem eigentlich unsympathischen und eigenbrödlerischen Nachbarn zu helfen, der durch einen Unfall ins Krankenhaus muss.
Daraus entwickelt sich eine seltsame Partnerschaft, und der alte Mr. Bowditch vertraut Charlie mehr und mehr Verantwortung an. Wieviel mehr und das er quasi direkt die Welt retten muss - das konnte Charlie freilich nicht ahnen.
Beurteilung:
Eeendlich ein neues Buch vom Meister! Ich finde ja, Stephen King wird mit jedem Buch einfach nur besser. Über eines sollte man sich im Klaren sein, wenn man Fairy Tale liest: Es ist kein Horrorroman!
Mit Fairy Tale beweist Stephen King, dass er auch in anderen Genres absolute Erzählerqualitäten hat. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich dieses Buch einfach nur abgöttisch geliebt. Allerdings muss man schon Märchen-, Fantasy- UND Horrorfan sein, ansonsten kommt es wahrscheinlich zu den teilweise eher zurückhaltenden Meinungen.
Da zum Glück auf mich aber alles drei zutrifft, war für mich dieses Buch ein echtes Geschenk und ein absoluter Volltreffer.
Zunächst einmal hat King hier einfach nur wundervolle Protagonisten zusammengeführt: Den echt ganz normalen Jungen Charlie, den griesgrämigen Einsiedler Mr. Bowditch und seinen Schäferhund Radar. Ich liebe sie alle, aber vor allem dank Radar hat mein Herz im Takt dieses Buches geschlagen!
Stephen King erzählt aus der Sicht von Charlie, und er legt diesem Jugendlichen einfach eine supersympathische Art zu Denken und die Welt zu sehen in den Charakter, mit einem Hauch gesunder Selbstironie, dass es einfach eine Freude ist.
Und auch wenn die Idee, aus unserer realen Welt eine Tür in eine fantastische Parallelwelt zu öffnen, ganz sicher nicht neu und innovativ ist, hat mich der Autor mit seiner Version davon überzeugt. Die Personen und Wesen, die er in seine Parallelwelt malt, die Lebensart und die seltsame Magie dort, ich fand es einfach komplett der Hammer.
ABER King wäre ja nicht King, wenn er hier einfach nur einen Allerweltsfantasyroman geschrieben hätte :-) Natürlich geht es auch oft ziemlich düster zu, natürlich fließt da ab und an auch eine Menge Blut, Berührungsängste mit eher ekligen Beschreibungen und ab und zu ein paar Toten und fliegenden Knochen sollte man nicht haben.
Aber es ist eben weit entfernt von dem übernatürlich Horror à la Christine, Friedhof der Kuscheltiere und dergleichen. Es ist ein wunderschönes Dark Urban Fantasy Märchen, voller Liebe, Herzlichkeit, Menschlichkeit, Güte, aber auch Spannung, fantastischen Kreaturen, gruseligen Szenarien, Action, tollen Settings - ihr merkt schon, ich überschlage mich ein wenig :-) Für mich ist "Fairy Tale" vor allem ein Buch, mit dem der Meister sich auch für ein anderes Publikum öffnet als das, dass normalerweise die Stammleserschaft von Stephen King ist.
Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass Buch ist jugendfrei - aber wirklich schlimm oder triggernd finde ich es jetzt auch nicht. Also wer Fabelheim & Co. liest, kann meiner Meinung nach auch zu Fairy Tale greifen! Ich hätte unglaublich gerne mehr davon, auch wenn ich die alten Schinken von King genauso mag.
Von mir gibt es für Fairy Tale auf jeeeeeeden Fall 5/5 Sterne - es bekommt einen Ehrenplatz im King - Regal. Und ein Extrasternchen geht raus an Radar :-)
Klappentext
Der siebzehnjährige Charlie Reade hat kein leichtes Leben. Seine Mutter starb, als er sieben war, und sein Vater ist dem Alkohol verfallen. Eines Tages offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Nachbar auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Gebieterin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem grausamen Leiden befreien.
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