Montag, 3. Oktober 2022

Rezension: "Fake - Wer soll Dir jetzt noch glauben?" von Arno Strobel



Titel: Fake - Wer soll Dir jetzt noch glauben?
Autor: Arno Strobel
Verlag und Info: S. Fischer Verlage
Bewertung: 4/5 Sterne
TB, 356 Seiten
Preis: 15,99 €
Genre: Thriller
Reihe: nein
VÖ: 2022
© S. Fischer Verlage

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Fake: Wer soll Dir jetzt noch glauben? - Arno Strobel

Worum geht's?

Patrick Dostert, verheiratet, kinderlos aber glücklich mit seiner Frau Julia, wird eines Morgens von der Kriminalpolizei besucht. Eine fremde Frau beschuldigt ihn, am Verschwinden ihrer Freundin schuld zu sein. 

Patrick fällt aus allen Wolken, keiner glaubt dass er jemandem etwas tun könnte. Doch als sich die Beweislage mehr und mehr verdichtet, wenden sich seine Freunde und Bekannten langsam, aber sicher von ihm ab.

Selbst seiner Frau und seinen besten Freunden kommen langsam Zweifel. Und so beschließt Patrick, selbst dafür zu sorgen, dass er aus dem Fokus der Polizei gerät - mit Folgen.

Beurteilung

Gar nicht so einfach, sich hier eine abschließende Meinung zu bilden! Auf der einen Seite fand ich "Fake" super geschrieben, sehr einfach verständlich, eine mitreißende und spannende Geschichte. 

Auf der anderen Seite aber habe ich mehr als einmal beim Lesen gedacht, dass es mir irgendwie zu konstruiert ist. Man weiß eigentlich schon immer was als nächstes passiert, um die Story am Laufen zu halten, und vor allem die Art und Weise der Polizei bei diesem Thriller war schon fast ein Musterbeispiel an (negativem) Klischee. Ich will einfach nicht glauben, dass es tatsächlich so läuft. Sicherlich ist nicht jeder Polizist ein Superheld, aber das? Es kam mir in weiten Teilen irgendwie wie so ein Fernsehkrimi vor.  

Wie man das jetzt bewertet, kommt vermutlich auf die Erwartungshaltung an - ein hoher Anspruch an die Intelligenz des Lesers besteht nicht, und ich denke mal die Hauptabsicht ist hier, einfach gut zu unterhalten - und das hat Arno Strobel geschafft.

Das Buch ist quasi eine Rückblende, der Erzähler ist der Betroffene. Was mir gut gefallen hat war, dassich die vertrackte Situation nicht von jetzt auf gleich, sondern allmählich aufgebaut hat, dadurch wurde es etwas realistischer und glaubhafter, wie sich alles entwickelt hat. Allerdings ist der Protagonist manchmal auch selten dämlich meiner Meinung nach. Wie in einem schlechten Horrorfilm möchte man ihm bei jeder Idee zurufen, dass das ein ganz schlechter Einfall ist, der alles nur noch schlimmer macht. Und was macht er? Genau. 

Allerdings soll ein gutes Buch ja Emotionen beim Leser hervorrufen - das tut Arno Strobel, auch wenn es hauptsächlich Augenverdrehen und den Prota innerlich ohrfeigen ist :-) Mit dem Anwalt und seinem Detektiv bedient sich der Autor weiterer Klischees, aber er tut es so, dass man trotzdem Lust hat weiterzulesen.

Ich war auch froh, dass es nicht so ein schnödes "Leiche gefunden, Polizei sucht Täter" Motto ist, sondern sich Arno Strobel doch einen etwas schickeren Plot ausgedacht hat, bei dem nicht alle Tatsachen gleich auf dem Tisch liegen. In der Tat gibt es trotz Vorhersehbarkeit in weiten Teilen auch einen Twist, mit dem man nicht unbedingt rechnet - hier wird man schon das eine oder andere Mal auch auf eine falsche Fährte gelockt.

Auch wenn ich nicht der größte Krimifan bin, hat mir "Fake" dennoch insgesamt also recht gut gefallen - nur etwas weniger Klischee und etwas mehr Anspruch hätten dem Buch schon nochmal gutgetan.

Von mir gibt es insgesamt 4/5 Sterne für Fake/Fakt.

 

Klappentext:

»Du warst es nicht. Aber sie haben dich auf Video. Wer soll dir jetzt noch glauben?«  

Patrick Dostert freut sich auf einen freien Tag mit seiner Frau Julia, als noch vor dem Frühstück zwei Beamte der Kripo Weimar vor der Tür stehen. Patrick bittet sie herein, und von einer Minute zur anderen ändert sich alles für ihn.

Er wird verdächtigt, drei Tage zuvor eine Frau misshandelt und entführt zu haben. Patrick hat ein Alibi für die Tatnacht, doch der einzige Zeuge, der ihn entlasten könnte, bleibt unauffindbar. Und die beste Freundin des Opfers belastet ihn schwer. 

Patrick beteuert seine Unschuld, bis das Video auftaucht. Das Video, in dem er zu sehen ist. Das ihn überführt. Obwohl er das Opfer noch nie gesehen hat. Aber das glaubt ihm keiner. Er kommt in Haft, soll verurteilt werden. Und kann absolut nichts tun, denn Bilder sagen mehr als tausend Worte. Oder?

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