Rezension: "Nebelring - Das Lied vom Oxean" von I.Reen Bow

Titel: Nebelring - das Lied vom Oxean

Autor: I.Reen Bow

Verlag und Info: Selfpublishing - Homepage der Autorin: Website I.Reen Bow

TB, 428 Seiten

Preis: 14,22 €

Genre: Magische Dystopie / Jugendbuch

Reihe: Ja, Band 1

Nebelring - Das Lied vom Oxean - I.Reen Bow 

Inhalt 

Die silberne Substanz Malwee ist ein zweischneidiges Schwert: Sie erlaubt den Umgang mit vielseitiger Magie - aber sie kann die Menschen auch unheilbar krank machen.

So wie den Vater von Zoe, der in einem Sanatorium liegt und zwar noch lebt, aber nicht mehr er selbst ist. Die jugendliche Zoe lebt mit ihm dort und wacht Tag für Tag an seinem Bett.
Alle Bemühungen der Ärzte, ein Heilmittel zu finden, sind bislang gescheitert, vor allem wohl, weil eine Heilung gleichbedeutend wäre mit einem Machteinbruch derjenigen, die über den Abbau und die Nutzung des Malwee gebieten - der Nebelring.

Als Zoe zu ihrem 16. Geburtstag Besuch von Ihrer Tante bekommt, die gleich eine ganze Clique mitbringt, wird sie in dem Glauben, ein gutes Werk zu tun, in eine Rebellion gegen den Nebelring verwickelt. 


Beurteilung 

Seit gefühlten Jahren nehme ich mir vor, Nebelring zu lesen. Nun zur Neuauflage habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt, weil ich sehr neugierig war, wie sich Fantasy, Magie und Dystopie vereinen lassen.

Ehrlich gesagt sehe ich das Buch eher als reinen Fantasyroman, typische dystopische Gegebenheiten konnte ich nicht feststellen- es sei denn, man nimmt die Tatsache, dass es eine reiche Elite gibt, die quasi machen kann was sie will, und eine breite Masse, die mehr oder weniger von ihr abhängig ist, als typisches dystopisches Szenario - das gibt es ja tatsächlich des Öfteren (ist es nicht heute schon genauso??)

Auch der Raubbau an der Natur, in diesem Fall das Malwee, dass man ja gut mit anderen Rohstoffen aus unserer Natur gleichsetzen kann, könnte man als Dystopiekennzeichen ansehen.

Okay, während ich schreibe, merke ich, dass die Kategorisierung wohl doch gar nicht so falsch ist :-)
 
Die Protagonistin Zoe kann ich nur loben. Ich konnte mich in sie gut einfühlen, da ich weiß wie es ist, einen unheilbar kranken Vater zu haben, der nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Das in diesem Alter und über Jahre hinweg durchzumachen ohne daran zu zerbrechen, und dazu noch unter Menschen zu leben, die nicht die eigene Familie sind, in einem Sanatorium - Hut ab. 
Allerdings macht es Zoe auch ein bisschen weltfremd, so kommt sie mir zumindest im Umgang mit den Begleitern ihrer Tante Thara vor. Aber kein Wunder, so wie sie aufgewachsen ist - ich hätte mir auch schwer getan, mein einziges verbliebenes Elternteil in diesem ungewissen Zustand allein zu lassen, vor allem wenn keine Fernkommunikation möglich ist.

Der Schreibstil von I.Reen Bow ist insgesamt sehr gut verständlich und flüssig zu lesen, allerdings habe ich zwischendurch ein bisschen die Spannung vermisst. Es wird zwar nicht direkt langweilig, also man kann schon gut am Stück lesen, aber irgendwie fehlte so der absolute Pageturner-Effekt. Ich kann gar nicht sagen woran es liegt, irgendwie gab es keine absoluten Highlights oder Höhepunkte, obwohl die Geschichte durchaus spannend ist. 

Was mir besonders gut gefallen hat? Die Sache mit dem Leserbrief, die sich dann verselbständigt hat. Das fand ich einen genialen Zug, die Story Fahrt aufnehmen zu lassen. Hat mir sehr gut gefallen! 
Und natürlich das absolute Highlight der ganzen Erzählung: 
Die niedlichen, kleinen Beschwörungen - auch haben will!! Stellt Euch das mal vor, ihr könntet einfach aus mehreren Tierchen ein neues zusammensetzen, dass ihr dann kommandieren könnt (Naja, mehr oder weniger) - wie lustig wäre denn das? Und keine Angst, in dem Buch werden keine Tiere gequält! 

Ich glaube mehr darf ich gar nicht mehr schreiben, wenn ich nicht zu sehr spoilern will.

Fazit: Eine sehr lesenswerte, gut unterhaltende Geschichte mit einer sympathischen Protagonistin und vielen mit Liebe kreierten Details, nur hat mir insgesamt etwas Tempo und ein oder zwei "Showdowns" irgendwie gefehlt. 

Nebelring - Das Lied vom Oxean bekommt von mir 4 Sterne.