Dienstag, 27. August 2019

Rezension: "Die goldenen Wölfe" von Roshani Chokshi

Titel: Die goldenen Wölfe
Autorin: Roshani Chokshi
Verlag und Info: Arctis Verlag
Wertung: 5/5 Sterne
HC, 440 Seiten
Preis: 19,00 €
VÖ: August 2019
Reihe: nein
Genre: Fantasy
© Arctis Verlag

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Die goldenen Wölfe - Roshani Chokshi


Inhalt 

Frankreich im 19. Jahrhundert - einem alternativen 19. Jahrhundert, wohlgemerkt. 
Severin ist eigentlich Bluterbe eines von vier mächtigen Häusern, die die Geschicke des Landes lenken - doch sein Erbe wurde ihm damals vorenthalten. Seit dem versucht der Hotelbesitzer, seinen rechtmäßigen Besitz über mehr oder weniger legale Aktionen wieder zu bekommen.

Zur Seite steht ihm seine Freunde und Wegbegleiter - die zahlenaffine Zofia, sein Ziehbruder und Pflanzenliebhaber Tristan, der Gelehrte Enrique und die schöne Laila. Alle aus der Truppe hat das Schicksal auf irgendeine Art und Weise enttäuscht - und alle haben faszinierende Fähigkeiten, die sie zu einem unschlagbaren Team machen.

Eines Tages eröffnet sich die Gelegenheit für Severin, auf einen Schlag alle Sorgen loszuwerden: Wenn er es schafft, den verlorenen Ring des Hauses Kore wiederzubeschaffen und damit die Gefahr, dass das Babel-Fragment erweckt wird, zu bannen, werden ihm die übrigen Häuser sein Erbe doch noch anerkennen.

Doch der Weg dahin birgt mehr Hindernisse und Feinde als vermutet. 



Beurteilung 

Dieses Buch hat mich extrem positiv überrascht - ich hätte nie gedacht, dass ich bei so einer Geschichte so viel Spaß am Lesen haben könnte. 
Aus Erfahrung weiß ich, dass Geschichten dieser Art, die in einem alternativen historischen Setting spielen und Fantasy- als auch Steampunk-Elemente haben, gerne mal etwas anstrengend in der Lektüre sind.

Doch hier - weit gefehlt. Immer wieder überrascht Roshani Chockshi mit dem teilweise echt sarkastischen und modernem Humor der Protagonisten. Jeder für sich ist ein total schräger Vogel, wobei meine absoluten Lieblinge Zofia als Protagonistin und Hypnos sind.

Zofia mag ich besonders, weil es ihr so schwerfällt, ein normales Sozialverhalten an den Tag zu legen. Sie liebt ihre Zahlen und kann für uns selbstverständliche Dinge wie Smalltalk, Ironie und Koketterie mit dem anderen Geschlecht nicht nachvollziehen und noch schlechter nachmachen.

Sie ist so schlau, und teilweise in manchen Situationen so herzzerreissend naiv, es ist einfach goldig. Man will sie irgendwie beschützen, und dann zündet sie wieder irgendwas an - toll. Aber erst als Team wird die Gruppe so einzigartig, und das ist auch der besondere Reiz des Buchs, wobei das bei weitem nicht das einzige Highlight ist. 

Die Idee der Schmiedekunst - und hier kommen wir zum steampunkigen Teil der Geschichte - und wie man mit ihr normale Gegenstände und sogar Lebewesen aller Art zu etwas völlig neuem erwecken kann, fasziniert mich. Sprachlich ist Roshani Chokshi so begabt, dass sie es schafft, diese eigentlich völlig realitätsfremden Darstellungen so zu beschreiben, dass man sie sich trotzdem bildlich vorstellen kann, und es sind wahrhaft bombastische Bilder. 

Der Schauplatz passt natürlich super dazu, es ist eine aufregende Zeit kurz vor der Weltausstellung in Paris, herrschaftliche Schauplätze, der Eifelturm, die edlen Villen und Hotels, die Maskenbälle. Es fliegt beim Lesen wie ein Film an einem vorbei. 

Dagegen verblasst die eigentliche Handlung richtig im Hintergrund. Es ist zwar eine nette Story, aber der Plot an sich hat mir nicht wirklich was gegeben, außer dass die Handlung immer wieder die wahnwitzigen Ideen und Aktionen zur Rettung der Welt möglich machen, von denen die Geschichte lebt. 

Mein Fazit: Haupthandlung an sich ist eher zweitrangig, das Buch hat aber unglaublich charismatische und schillernde Protagonisten, die toll zusammenspielen, einen unglaublich tollen Humor, der immer wieder für überraschende Lacher sorgt, ein wundervolles Setting und wirklich kreative Steampunkelemente. Die Mischung aus allem macht das Buch zu einem Fantasyspektakel das man sicherlich nicht bereut und das sich überraschend gut lesen lässt. Von mir daher 5/5 Sternen für die Geschichte.

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