Dienstag, 13. August 2019

Rezension: "Ice - Wenn die Welt gefriert" von Sandra Bäumler

Titel: Ice - Wenn die Welt gefriert 
Autorin: Sandra Bäumler
Verlag und Info: Drachenmond Verlag
Wertung: ****
TB, 260 Seiten
Preis: 12,90 €
VÖ: 2019
Genre: Science Fiction
Reihe: nein
© Drachenmond Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar im E-Book-Format von Netzwerk Agentur Bookmark und der Autorin zur Verfügung gestellt. 

Ice - Wenn die Welt gefriert   -  Sandra Bäumler


Inhalt 

Cyra Stern ist Kopfgeldjägerin. Gerade als sie das Kopfgeld für den Verbrecher Adam schon sicher wähnt, stürzt ihr Raumschiff über einem fremden Planeten ab und Cyra und Adam sind gezwungen, zusammenzuarbeiten, um auf dem Planeten nicht zu sterben.

Beide geraten in einen tiefen Zwiespalt: Cyra braucht eigentlich dringend das Kopfgeld, um sich mit ihrer im Koma liegenden Schwester absetzen und zur Ruhe kommen zu können. Adam will eigentlich einfach nur in Ruhe mit seinem Leben weitermachen und mit seiner grauenhaften Vergangenheit abschließen, an die er sich nur vage erinnert.

Doch beide fühlen eine unglaubliche Anziehungskraft zueinander und eine seltsame Vertrautheit, die mehr als normale Schwärmerei zu sein scheint.

Als sie feststellen, dass der Planet besiedelt ist, suchen Sie sich einen Weg zu den anderen Menschen in der Hoffnung auf Rettung - doch diese Menschen haben ganz eigene Absichten.



Beurteilung 

Es ist irgendwie lustig. Ich bin ja großer Fan des Verlags und widme daher jeder Neuerscheinung Aufmerksamkeit. Bei Ice war ich mir anfangs nicht schlüssig, ob ich das Buch lesen soll, da ich eigentlich nicht sooo SciFi-affin bin (je nachdem worum es genau geht), aber ich bin ja Fan vom Verlag und Fan der Autorin, und so musste das Buch her. Ich war echt gespannt.

Als ich die ersten Seiten gelesen habe, war ich relativ konsterniert. Ich hatte den Schreibstil von Sandra Bäumler ganz anders in Erinnerung. Es war wirklich auffallend - es wurde fortlaufend in sehr kurzen, abgehackten Sätzen erzählt, und ich dachte immer wieder, das kann doch nicht deren Ernst sein, geht das jetzt das ganze Buch so weiter??

Weil ich die Geschichte an sich aber vom ersten Satz an irgendwie spannend fand, hab ich - zum Glück - trotzdem weitergelesen.

Die Entwicklung, sowohl vom Plot als auch vom Erzählstil her, ist enorm. Ich bin mir nicht sicher, ob das alles vorgeplante Taktik war oder sich beim Schreiben so ergeben hat, aber während mich die ersten 50% des Buchs so semibegeistert haben, konnte ich es in der zweiten Hälfte nicht mehr weglegen.

Interessant finde ich zum einen den dystopischen Hintergrund - die Erde ist zwar als Planet nicht ganz aufgegeben, aber durch einen nuklearen Winter quasi für Zivilbevölkerung unbewohnbar geworden. Die Menschen haben sich auf verschiedenen bewohnbaren Planeten angesiedelt und fliegen munter große Strecken durch den Hyperraum. Längere Strecken werden mit Hilfe von Kryostasis (Kälteschlaf) bewältigt.
Man könnte die Story fast als Space Opera bezeichnen, da wir uns wirklich viel in Raumschiffen, Gleitern, Raumstationen und auf unterschiedlichen Planeten bewegen. Es fehlen allerdings die großen Raumschlachten, es gibt zwar ein paar kleine Scharmützel, aber das sind eher kurze Verfolgungsjagden.

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mit Cyra und Adam als Protagonisten warm geworden bin - ich bin zwar gut in die Story reingekommen, aber sie hat sich am Anfang ein bisschen hingezogen. Gewonnen hat mich Sandra Bäumler, als Betty ins Spiel kam. Die Idee mit den Androiden fand ich einfach megakrass und Betty ist eindeutig meine heimliche Lieblingsprotagonistin, schade, dass sie keine größere Rolle gespielt hat! 
Dagegen hatte ich etwas Mühe, die Gefühle zwischen Cyra und Adam authentisch zu finden. Mir ging das Anfangs irgendwie zu schnell um echt zu sein, das erklärt sich allerdings zum Ende hin wieder. 

Die Geschichte entwickelt einige Wendungen und eine Komplexität, die man ihr am Anfang nicht zugetraut hat. Ich finde es wirklich schade, dass es so lange dauert, bis sich die Spannung und die Geschichte voll entfaltet, daher gibt es auch nur 4 statt 5 Sterne. Sie bietet einige interessante Details und gute Ideen, ist in den groben Zügen aber auch etwas, dass man so ähnlich schon in einigen Science Fiction Romanen gelesen haben könnte. 

Mein Fazit: Das Buch trifft inhaltlich nicht zu 100% meinen Geschmack, ist aber auf jeden Fall trotzdem lesenswert, weil es sich unglaublich entwickelt und an sich gut geschrieben und spannend ist. Ein Genremix mit Schwerpunkt auf SciFi, aber mit einem dystopischen Hintergrund, Krimi, Thriller und Romance, es ist von allem was dabei. Vom Komplexitätsgrad nicht zu oberflächlich, aber auch keine schwere literarische Kost, so dass es sich gut zwischendurch lesen lässt.

Von mir wie gesagt 4 Sterne.


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