Mittwoch, 20. Mai 2020

Rezension: "Der Fluch des Phönix" von Aimée Carter


Titel: Der Fluch des Phönix
Autorin: Aimèe Carter
Verlag und Info: Verlagsgruppe Oetinger
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 350 Seiten
Preis: 15,00 €
Genre: All-Age-Fantasy
VÖ: 2020
Reihe: Band 1
© Verlagsgruppe Oetinger

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar im Rahmen einer Lovelybooks- Leserunde zur Verfügung gestellt.

Der Fluch des Phönix - Aimée Carter


Inhalt

Kurz nach dem Tod Ihrer Mutter verbringen Zac und Lu wider Willen die Ferien bei einer fremden Tante. Zunächst wollen Sie dort nur wieder weg - doch dann entdecken Sie ein Geheimnis: Ihre Familie sind die Hüter der Wildlands - dem letzten und geheimen Ressort für magische Wesen der ganzen Welt.

Doch es liegt auch ein Fluch auf der Familie. Lu und Zac wollen dem Rätsel auf den Grund gehen und erfahren dabei Unglaubliches über sich selbst und ihre Familie - und geraten selbst in tödliche Gefahr.


Beurteilung

Das Cover hat mir nicht so gut gefallen, aber das spielt bei meiner Bewertung keine Rolle.
Der Inhalt hat mich neugierig gemacht, nachdem mir die Animox-Bücher der Autorin schon sehr gut gefallen haben.

Ich hoffe sehr, dass "Der Fluch des Phönix" der Beginn einer Reihe ist - da der Band ziemlich in sich abgeschlossen ist, bin ich mir da nicht so sicher. Aber ich finde die Story einfach genial und würde sehr, sehr gerne weitere Geschichten über die geheimnisvollen Wildlands suchen.

Manche mögen es nicht, wenn man Vergleiche mit anderen Büchern oder Buchreihen zieht, aber ich mache es ganz gerne, da man ja oft nach Ähnlichem sucht, wenn einem etwas sehr gefallen hat.
In diesem Fall also: Wer die Fabelheim-Reihe von Brandon Mull kennt und gemocht hat, ist mit "Der Fluch des Phönix" bestens bedient.
Es gibt einige Parallelen zum Plot - eine parallele, vor den Augen der Menschen versteckte Welt, in die sich die magischen Geschöpfe als letzte Zuflucht zurückgezogen haben und ihr Dasein fristen.

Dies sind die sogenannten "Wildlands", die von der Familie der jungen Protagonisten Lu und Zac beschützt und versorgt werden.  In den Wildlands wird dem Fantasyherz alles geboten, was das Herz begehrt: Drachen, Einhörner, Mantikore, Zentauren, Meerjungfrauen, natürlich unser Star der Phönix - und das sind nur ein paar der Wesen, die einem in den Wildlands begegnen können. Manche sind freundlich, andere nicht - es ist eben ein wildes und natürliches Gleichgewicht.

Was am Plot ein bisschen "ausgelutscht" ist und etwas annervt, ist die Tatsache, dass die Autorin auf eine derzeit sehr beliebte Einstiegsvariante zurückgegriffen hat - die Mutter der beiden Geschwister ist gestorben, Familie fast kaputt, etc.
Ich finde es irgendwie schade, das gefühlt 80% der Jugendbücher mit ähnlich gelagerten Fantasyinhalten immer damit starten, dass die Protas irgendein Trauma erlebt haben. Geht das nicht auch anders? Ich kann es langsam wirklich nicht mehr lesen. Hier wurde die verstorbene Mutter der Zwillinge allerdings auch zu einer wichtigen Schlüsselfigur der Handlung, wodurch es wieder okay wurde. Trotzdem ist es mir zuerst mal als Klischee negativ aufgefallen.

Der Rest der Geschichte ist einfach nur gut. Auch wenn der grobe Rahmen-Plot inklusive gewähltem Setting sicherlich ein bisschen abgedroschen ist, hat Aimée Carter hier ein liebevolles Auge bzw. Wort für Details. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flott zu lesen, die Handlung läuft zügig und es gibt keine Längen, das Ende ist zwar denkbar, aber nicht absolut absehbar. Die Beschreibungen der Wesen und Örtlichkeiten sind gut gemacht, man bekommt auf jeden Fall ein Bild, Atmosphäre und Emotionen kommen beim Leser an und machen, dass man ganz in die Geschichte eintauchen kann.
 
Von der Wortwahl her würde ich sagen es gibt zwar ein paar schlimmere Szenen, aber die Beschreibungen sind jugendfrei, so dass das Buch zielgruppengerecht geschrieben ist und auch ohne verbleibende Traumata von jüngeren Lesern verschlungen werden kann.

Sehr gut gefallen hat mir auch, wie die Autorin die Protas beschrieben hat, Lu und Zac haben ihr Stärken, aber auch ihre Schwächen, gerade der allergiegeplagte Zac hat meine Sympathien, ich kann mir gut vorstellen, wie er darunter leiden musste und fand es besonders gut als die Autorin im Lauf der Story auf die Empfindungen der beiden in der Vergangenheit zurückkommt, das fand ich authentisch und finde es auch gut, dass solche Gedanken und die Spiegelung beim Gegenüber auch den Lesern vermittelt wird.
Natürlich hat die Geschichte auch einen tierischen Protagonisten - wie der Titel schon sagt, den Phönix. Er ist wirklich sehr gelungen portraitiert, man ist sich lange nicht sicher ob er jetzt zu den Guten gehört oder vielleicht doch nur Böses im Sinn hat. Das verrate ich jetzt natürlich auch nicht - nur so viel, am Ende der Geschichte stellt sich diese Frage nicht mehr.

Trotzdem hat die Geschichte eine Leichtigkeit und Lebendigkeit, die Spaß macht und Lust auf mehr.

Mein Fazit:  Bitte mehr davon! Hat mir, trotz einiger Klischees, sehr gut gefallen und mir wieder einen Besuch in meiner geliebten glitzrig-unheimlichen Märchenwelt erlaubt. Gibt gerne 5 Sterne von mir!



offizieller Klappentext

Bist du bereit für die Reise deines Lebens?
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter werden die zwölfjährigen Zwillinge Zac und Lu zu ihren Großeltern nach England geschickt. Dort entdecken sie hinter einem Torbogen eine Welt voller Fabelwesen. Was sie nicht wissen: Wer diesen Fabelzoo betritt, wird mit dem Fluch des Phönix belegt: Er muss für immer hinter den Toren der Fabelwelt bleiben. Nur wenn der Verfluchte bereit ist, alles für den Phönix zu riskieren, kann er in sein normales Leben zurückkehren.


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