Sonntag, 19. Juli 2020

Rezension: "Herz an Verstand" von Patricia Renoth



Titel: Herz an Verstand
Autorin: Patricia Renoth
Verlag und Info: Homepage Patricia Renoth
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 354 Seiten
Preis: 10,78 €
Genre: Romance
Reihe: nein
VÖ: 2020
© Patricia Renoth

Werbung - Dieses Buch wurde mir von der Autorin als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Herz an Verstand

Inhalt

Nach ihrer gescheiterten Beziehung trifft Anni auf einer Zugfahrt unverhofft den gutausehenden Felix, doch sie verliert ihn danach aus den Augen, obwohl sie sofort einen außergewöhnlichen Draht zueinander haben.
Sie konzentriert sich auf ihre Arbeit und ihr Wunschprojekt, doch sie bekommt ihn einfach nicht aus dem Kopf. Unverhofft trifft sie ihn wieder - doch was sie sich insgeheim wünscht, scheint nicht in Erfüllung gehen zu können, denn Felix kämpft mit seiner Vergangenheit, über die er ihr nichts verraten will.

Doch Anni wäre nicht Anni, wenn sie so schnell aufgeben würde. Aber kann sie wirklich aushalten, was Felix zu verbergen hat, und trotzdem zu ihm stehen?



Beurteilung

Eine Liebesgeschichte? Passt ja irgendwie nicht zu meinen Interessen. Aber im Zusammenhang mit einer Aktion für den Tierschutz konnte ich natürlich nicht nein sagen. 

Und was soll ich sagen, das Buch hat mich hervorragend unterhalten! Wisst ihr, was ich besonders toll fand?
Der Alltag der Protagonistin Anni. Endlich, ENDLICH passieren einer Protagonistin mal ganz normale Dinge, die sonst nie so in Büchern stehen! Wie zum Beispiel das die Kaffeemaschine immer dann irgendwas will, wenn man gerade selbst davorsteht. Ist es nicht so?
Einige solcher Überraschungsmomente bietet dieses Buch, und ich bin Patricia Renoth wirklich dankbar dafür.

Anni ist eine absolut liebenswerte Person. Herrlich normal, gutherzig, harmoniebedürftig, aber auch in den richtigen Momenten tough und ehrgeizig. Das hat mir gut gefallen.

Nun aber zur Lovestory selbst. Felix ist ein ganz interessanter Typ - allerdings ging er mir manchmal auch ganz schön auf die Nerven. Klar geht man mit einer problematischen Vergangenheit nicht sofort bei jedem hausieren. Aber dieses Getue gegenüber Anni - erst so verbal auf Tuchfühlung gehen und dann doch wieder Rückzieher machen, aber nicht mit der Sprache rausrücken - für dieses Hin und Her hätte ich den Charakter echt schütteln können. Der hätte mich schon lang mal gernhaben können.

Bei Anni war das nicht so - allerdings hat mich auch bei ihr die Reaktion auf so manche Erkenntnis geärgert. Das waren oft so pauschale Denkschubladen, für die ich manche Mitmenschen sofort aus meinem Freundeskreis entfernen würde. Aber ich bin bei sowas wohl auch radikaler als viele andere :-) 

Am besten gefallen hat mir Anni eigentlich immer bei ihrem Job - da hat sie wirklich Popo in der Hose und agiert extrem souverän. Das bewundere ich sehr, vor allem an einer Stelle, wo es dann auch um das zweite wichtige Thema des Buchs geht, nämlich das Tierschutzthema - Die Befreiung der Delphine aus der Gefangenschaft der Delphinarien in Deutschland.

Aber auch wenn mir das Verhalten der Protas oft gehörig auf den Zeiger ging: Patricia Renoth schreibt sehr gut, die Geschichte ist mit viel Gefühl, Humor und an den passenden Stellen Ernsthaftigkeit und Witz geschrieben. Man merkt einfach, dass da viel Herz mit drinsteckt. Im wahrsten Sinne des Wortes - vor allem die inneren Dialoge fand ich super, die haben mich jedesmal zum Schmunzeln gebracht.

Die Handlung ist durchgehend flüssig und nachvollziehbar, zügig und ohne Längen, die den Lesefluss unterbrechen würden. Immer wieder gibt es humorige Szenen, aber sich gefühlvolle Momente.

Okay, für meinen Geschmack sind manche Szenen etwas ZU kitschig, aber das ist ja immer ganz persönliche Geschmackssache. 

Auf jeden Fall will ich dieses Buch jedem, der romantischen Geschichten etwas abgewinnen kann, wärmstens and Hefz legen, den abgesehen von der Liebesgeschichte werden hier viele wichtige Themen angesprochen - Vorurteile, Freundschaft, Tierschutz, Vergangenheitsbewältigung, Nächstenliebe, Zusammenhalt, Vertrauen - und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger und unterhaltsam verpackt.

Auf jeden Fall eine schöne Lektüre für einen Tag im Park, auf der Couch oder irgendwo anders :-) Von mir gibt es 5/5 Sterne weil hier endlich mal einige Klischees - trotz allem Kitsch - aufgebrochen wurden und endlich mal eine Protagonistin da ist, in der sich viele Wiedererkennungen können.



Klappentext

Wie wichtig ist die Vergangenheit eines Menschen?

Anni ist bei Freunden und Familie für ihr großes Herz bekannt. Gerade diese Eigenschaft wird ihr zum Verhängnis, als ihre langjährige Beziehung in einem traumatischen Erlebnis endet. Anni fühlt sich verloren, verraten, und sie schämt sich. Genau in diesem Moment tritt Felix in ihr Leben: direkt, einfühlsam und auch noch ziemlich attraktiv. Er hilft ihr, den ersten Schrecken zu überwinden. Weil er sie versteht wie niemand sonst. Denn Felix hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Aber wie weit die Schatten seiner Vergangenheit reichen, erfährt Anni erst nach und nach. Und trotzdem wünscht sie sich nichts sehnlicher, als den Sturm in seinen Augen zu ergründen. Anni ist felsenfest davon überzeugt, dass nur das „Hier und Jetzt“ zählt. Aber das „Gestern“ holt sie dennoch ein, und je tiefer sie in Felix‘ Geschichte eintaucht, desto mehr liegen ihr Herz und ihr Verstand miteinander im Clinch. Kann Anni Felix mitsamt seinen Altlasten akzeptieren, oder steht die Vergangenheit einer gemeinsamen Zukunft im Weg?

Eine Geschichte über die große Liebe, aber auch über die Magie von Freundschaft und die spannende Frage: Wer hat am Ende Recht – Herz oder Verstand?

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