Sonntag, 12. Juli 2020

Rezension: "Snowdrop Manor - Tage unter Krähen" von Regina Meissner

Titel: Snowdrop Manor - Tage unter Krähen
Autorin: Regina Meissner
Verlag und Info: Sternensand Verlag
Wertung: 5/5 Sterne
TB, 462 Seiten
Preis: 14,90 €
Genre: Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2020
© Sternensand Verlag

Snowdrop Manor - Tage unter Krähen  -  Regina Meissner


Inhalt

Die 20jährige Lauren ist nicht verheiratet und steht auf einmal ohne Familie da. Zum Glück taucht ein verschollener Onkel auf und verschafft ihr eine Anstellung, die zu gut klingt, um wahr zu sein.

Sie zieht in ein altes Herrenhaus und soll einer gebrechlichen Dame behilflich sein. Doch schon bei der Ankunft hat sie das Gefühl, das mit dem Gemäuer und den Menschen, die dort leben, irgendetwas nicht stimmt. Trotzdem ist sie dankbar und versucht, das Beste aus der Situation zu machen.

Doch nach einigen Vorfällen kann sie die Seltsamkeiten nicht mehr ignorieren und gerät in einen Strudel aus Magie und Gefahr.


Beurteilung

Diese Geschichte hat eine ganz eigentümliche Atmosphäre, die mich von den ersten Seiten an im Griff hatte. Sie spielt in einer Zeit, in der es für Frauen, die nicht frühzeitig verheiratet wurden, wenig Zukunftschancen gab.

Selbständige Frauen arbeiteten wenn überhaupt, für einen Hungerlohn, und mussten ein sehr karges Leben führen unter den skeptischen Blicken der Umwelt.

Doch Lauren wünscht sich genau das. Sie bekommt es - allerdings nicht so, wie sie es sich erträumt hat.

So landet sie auf Snowdrop Manor, das Regina Meissner eindrucksvoll beschrieben hat. Ich konnte es beim Lesen richtig vor mir sehen, dieses deprimierende und heruntergekommene Herrenhaus.
An dieser Stelle will ich erwähnen, dass ich die Illustrationen im Buch wirklich toll finde, sie passen perfekt zum Inhalt und lassen einen noch mehr in diese merkwürdige Welt eintauchen.
Schade, dass es nicht mehr sind!

Lauren ist für mich die perfekte Protagonistin für so eine Geschichte. Sie ist eine sanfte Person, und trotzdem innerlich stark, obwohl sie eigentlich fast keinen Rückhalt hat und ihre Frau wirklich vollkommen allein stehen muss. Ich konnte mich da richtig gut reindenken - von jetzt auf gleich ohne Bezugsperson, an einem fremden, unheimlichen und düsteren Ort, wo einen die Menschen nur teilweise freundlich aufnehmen.

Ich finde, die Autorin hat hier  einen tollen Spannungsbogen geschaffen. Am Anfang nur ein paar vereinzelte, seltsame Ereignisse, die aber jedes für sich einfach als merkwürdige Zufälle abgetan werden können, die sich ganz langsam häufen und allmählich ein Bild ergeben.
Es gab einige Wendungen, die mich überrascht haben. Das Bild, das man zu Beginn von dem einen oder anderen Charakter bekommen kann, wird mehr als einmal umgeworfen.

Snowdrop Manor ist eine Story, die sehr durch ihre bildhaften Beschreibungen, die man sich super vorstellen kann, und die gut umgesetzte Hintergrundstimmung für die Handlung punktet. Das alte Haus, die unterschiedlichen Bewohner, der Schnee, die Lage des Hauses, die Krähen.... das ergibt ein verwunschenes, unheimliches, aber auch wunderschönes Bild, das die Handlung erst richtig in Szene setzt.

Das Einzige, das ich ein klein wenig schade fand war, dass für mich die magischen Elemente zum Schluss irgendwie zu viel wurden - also ich meine die Art der Magie, die ausgeübt wird. Nachdem es über weite Teile des Buchs doch eher subtil war, wird man am Ende von ziemlich vielen "Zaubereien" überrascht. Das passte irgendwie nichts so ganz zur Entwicklung der Geschichte.

Das Ende hat mir gut gefallen - bittersüß, wie es eben meistens so ist. Ich würde mich ja freuen, wenn es noch eine Fortsetzung gäbe - für mich ist da auf jeden Fall Potential vorhanden und die eine oder andere Frage bleibt offen, ein Charakter wurde zum Schluss gar nicht mehr erwähnt wenn ich mich nicht täusche, und ich frage mich wirklich, wie es für Lauren, Cassie und Ethel weitergeht. Mal sehen!

Alles in allem eine sehr gelungene Geschichte, die mich in ihren Bann ziehen konnte und mit fesselnden Momenten und viel Stimmung überzeugt hat. Von mir gibt es 5/5 Sterne.


Klappentext

Lausche dem Krächzen der Krähen, aber sieh ihnen nicht in die Augen. Denn was du dort erblickst, könnte dich in die Dunkelheit ziehen.

Ein schwerer Schicksalsschlag zerstört von einem Tag auf den anderen das Leben der zwanzigjährigen Lauren. Sie ist plötzlich auf sich allein gestellt – in einer Gesellschaft, in der Frauen es schwer haben, auf eigenen Beinen zu stehen. Als ein Fremder auftaucht und sich als ihr Onkel ausgibt, ist sie zunächst misstrauisch. Aber Wesley Cunningham ist alles, was sie noch hat, also folgt sie ihm auf das Anwesen Snowdrop Manor. Doch in dem alten Herrenhaus ist nichts so, wie es scheint, und Lauren sieht sich bald Geheimnissen und Intrigen gegenüber, die ihr erneut den Boden unter den Füßen wegzureißen drohen. Und dann wäre da noch der charismatische Lord Beaufort, der mehr über Magie weiß, als sie sich jemals vorgestellt hat.

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