Titel: Gehetzt
Autor: Dean Koontz
Verlag und Info: Harper Collins
TB, 540 Seiten
Genre: Thriller
Preis: 14,99 €
VÖ: 2019
Reihe: Nein
© HarperCollins
Werbung: Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Gehetzt - Dean Koontz
Inhalt
Die ehemalige FBI Agentin Jane Hawk ist auf der Flucht. Doch sie kennt so einige Tricks, um ihren hochkarätigen Verfolgern aus dem Weg zu gehen.
Leider hat sie sowohl Feinde aus den ehemaligen eigenen Reihen als auch bei den Verbrechern, die ihr Leben zerstört haben, und auf die sie Jagd macht.
Ihr Ziel: Einer der reichsten und bestbeschützten Männer Amerikas - Motiv: Rache für den Tod ihres Mannes. Darüber hinaus bedroht aber ein wahnwitziges Projekt der sogenannten Arkadier alles, was unsere heutige Gesellschaft ausmacht.
Ihr Joker: Einige Leute, die ihr noch einen Gefallen schulden, und ein aufrechter Sheriff, der auf sein Gewissen hört und nicht auf das Geld...
Beurteilung
Zunächst muss ich sagen, dass ich das Vorgängerbuch, Suizid, NICHT gelesen habe, da ich nicht wusste, dass es einen Vorgänger gibt.
Man merkt relativ schnell wenn man beginnt zu lesen, dass es da eine intensive Vorgeschichte gibt, ABER man kann "Gehetzt" meiner Meinung nach auch gut ohne Vorkenntnisse lesen, da man relativ schnell einen Abriss davon bekommt, wieso Jane Hawk in ihrer aktuellen Situation ist.
Ich hab mich anfangs etwas schwergetan reinzukommen, da am Anfang mehrere lose Fäden erst einmal aufgenommen und allmählich miteinander verknüpft werden müssen.
Meine Lieblingsprotagonistin vom Start, Cora, gab es ja leider nicht lange, aber ihre tragende Rolle zieht sich trotzdem bis zum Ende durch. Ich war so gespannt darauf, was hinter Coras Verwirrtheit steckte. Da war ich erstmal traurig als ihr Faden so schnell zu Ende ging.
Mit Jane Hawk hatte ich anfänglich so meine Schwierigkeiten - extrem verbittert, hart, gnadenlos, eiskalt - andererseits natürlich kein Wunder nach dem, was sie durchmachen musste. Sie ist mir aber fast schon zu tough, so Superheldinnen-mäßig - ganz ehrlich, ich kann mir kaum vorstellen, dass ein normaler Mensch, egal wie gut seine Ausbildung gewesen sein mag, immer so extrem gut denken und reagieren kann. Trotzdem hat sie was an sich das man mögen kann.
Zum Glück kann Dean Koontz eins: Spannend schreiben. Er versteht es, trotz einer sehr umfangreichen und komplexen Geschichte mit vielen Akteuren, über viele Schauplätze hinweg, eine Story so aufzubauen, dass es nie langatmig oder langweilig wird und man immer weiterlesen will. Ab und an, besonders wenn Umgebungen, Landschaften, Atmosphären beschrieben werden, wird es ein wenig schwülstig und pathetisch, aber das sind immer nur ganz kurze Abschnitte und die Geschichte kehrt schnell wieder in den rasanten Modus über.
Nach den einführenden Kapiteln steigt die Spannung sehr schnell an. Kleine Ausreißer vom roten Faden spannen einen beim Lesen extrem auf die Folter, da Jane Hawk aufgrund ihrer Handicaps in Sachen Verfolgung nicht immer den schnurgeraden Weg nehmen kann - sowohl wörtlich als auch ihre gedanklichen Pläne betreffend.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was ich so schreiben soll. Als es endlich zum Showdown bei Iron Furnace kommt, war es einfach wahnwitzig - erinnert sich jemand an den Film, wo alle Frauen zu devoten Hausmütterchen umgemodelt wurden ohne was davon zu wissen, und dann kommt eine neu dazu und findet raus das alle heimlich Roboter sind? Das war eigentlich eine Komödie, aber an diesen Film fühlte ich mich am Schauplatz Iron Furnace erinnert. Die Luft habe ich aber auch angehalten, als es um die Familie des Sheriffs ging.
Wie gruselig, man stelle sich das mal vor. Was aber eigentlich noch viel beängstigender ist, ist der Überwachungsstaat. Ich halte die Beschreibungen für durchaus authentisch - mittlerweile kann jeder, der die entsprechenden Zugriffe hat, einen anderen Menschen fast nahtlos überwachen. Vollkommen von der Bildfläche zu verschwinden, ist heutzutage fast unmöglich.
Zum Ende hin sind bei Weitem nicht alle Fragen geklärt, ich vermute mal dass uns Jane Hawk nicht zum letzten Mal begegnet ist und auch die Arkadier - Sache noch Ausläufer haben wird - lassen wir uns überraschen.
Mein Fazit:
Ein sehr, sehr spannender und lesenwerter Erwachsenenthriller, der sicherlich noch besser wirkt, wenn man Suizid vorab gelesen hat, kann aber auch solo gelesen werden. Ein bisschen High-Tech-Science Fiction (hoffentlich), ein bisschen Überwachungsparanoia, ein paar ziemlich brutale Blut-und-Splatter-Szenen, ein bisschen American-Gangster-Feeling, es ist wirklich für alle etwas dabei. Ganz klare Leseempfehlung und 5/5 Sterne.
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