Titel : Der goldene Schwarm
Autor : Nick Harkaway
Verlag und Leseprobe : Knaus Verlag
PB, 605 Seiten
Preis : 19,99 €
„Der goldene Schwarm“ von Nick Harkaway
„Der Parasit starrt
ihn aus der Ecke heraus an, und seine Augen laufen über vor Auflehnung und
Hass. „Primat“, erklärt Joe und wackelt mit den Händen. „Werkzeugnutzer.
Opponierbare Daumen“. Der Parasit schaut ihn verächtlich an und spaziert
hinaus.“
Inhalt :
Joe Spork ist ein
Uhrmacher und lebt mehr schlecht als Recht von seinem vom aussterben bedrohten
Handwerk in einem alten Haus an der Themse in einem Viertel, das der
Fortschritt vergessen hat.
Sein Vater war ein berühmter Londoner Gangster, doch Joe hat
sich dafür entschieden, der Londoner Gangsterwelt den Rücken zu kehren und
einen rechtschaffenen Beruf auszuüben – doch so ganz 100% schafft er es nicht,
sich von der Welt seiner Eltern und seiner Kindheit zu lösen.
Sein zwielichtiger Freund Billy Friend bringt ihm eines
Tages ein geheimnisvolles Buch, das durch ein mysteriöses Getriebe und andere
Teile enthält, und Joe soll die Maschinerie wieder in Gang bringen.
Auf einmal bekommt er Besuch von sehr merkwürdigen Gesellen,
die alle ein sehr großes Interesse an seinem neuen Auftrag zeigen.
Als er das Buch in Sicherheit und dem unbekannten
Auftraggeber zurückbringen will, zeigt sich, dass das Buch eigentlich nur dazu
dient, um eine andere Maschine in Gang zu setzen.
Zur gleichen Zeit wird die ehemalige Superspionin Edie
Banister, bereits über 90 Jahre alt, wieder aktiv, und es tauchen Mitglieder eines mysteriösen
Ordens von John dem Werker auf, die sich sehr seltsam verhalten und irgendwie
ferngesteuert erscheinen.
Als Joe merkt, dass sein letzter Auftrag Dinge in Gang
gesetzt hat und Organisationen auf die Bildfläche gerufen hat, sie seine
Vorstellungskraft übersteigen, muss er sein altes Leben hinter sich lassen und
sich seiner Vergangenheit stellen.
Zum Buch
Also, unter dem Titel im Zusammenhang mit dem Klappentext
konnte ich mir erstmal nicht wirklich
viel vorstellen, was mich aber gerade neugierig gemacht hat.
Ich kann nur sagen, dass ganze Buch ist „very british“ und
ein charmantes Zusammenspiel von Steampunk, Fantasy und Gangsterflair des
frühen 20. Jahrhunderts.
Sofern man mit dieser Art von Humor etwas anfangen kann,
reißt einen die Geschichte durch unerwartete Pointen und einen extrem trockenen
Humor immer wieder unerwartet völlig vom Hocker. Ich habe über das am Anfang
erwähnte Zitat ( für das man natürlich noch etwas Kontext braucht ) noch am
Folgetag immer wieder zusammenhangslos zu kichern angefangen – und das passiert
mir bei einem Buch nicht oft.
Der Schreibstil des Autors ist, finde ich, relativ
anstrengend, und man muss das Buch schon konzentriert lesen, wenn man den Faden
der Handlung nicht verlieren will. Eine der Herausforderungen sind immer wieder
ohne Ankündigung eingeflochtene Flashbacks in die Jugendzeiten der
Protagonisten, die aber notwendig sind, um die sich in der Gegenwart
abspielende Handlung zu verstehen.
Bleibt mir nur zu sagen – wer wie ich London im speziellen
in der Gegenwart und Vergangenheit liebt und dem Großbritannien allgemein ans
Herz gewachsen ist, wer darüber hinaus ein Retro- bzw. Steampunk Faible hat,
der liegt bei diesem Buch genau richtig.
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