Titel : MUC
Autor : Anna Mocikat
Verlag und Leseprobe : Droemer-Knaur
Taschenbuch, 360 Seiten
Preis : 12,99 €
Rezension zu „MUC“ von Anna Mocikat
Eine Dystopie, die in Deutschland spielt – das hat ja fast
schon Seltenheitswert.
Die Welt
Etwa 100 Jahre nach dem „großen Sterben“, das durch einen
tödlichen Virus ausgelöst wurde, haben aufgrund einer Genmutation nur
rothaarige Menschen überlebt.
Der Inhalt
Pia, eine begabte Kletterin,
ist anders. Sie lebt in einem
kleinen Bergdorf, wo sie als Außenseiterin aufgewachsen ist – denn Pia hat
schwarze Haare, als Einzige von allen bekannten Menschen.
Ihr einziger Freund, ihr Bruder Paul, ist schon vor Jahren
vor der altmodischen, konservativen Dorfgemeinschaft abgehauen – auf der Suche
nach MUC, der geheimnisvollen Stadt, wo es noch viele Überbleibsel aus der
„alten Welt“ und viele andere Menschen geben soll.
Paul wollte Pia nachholen, kam aber nie zurück. Mit 20
entscheidet sich Pia, sich auf die Suche nach Paul zu machen, und begibt sich
allein auf die abenteuerliche Reise.
Auf ihrem Weg trifft sie andere Menschen auf dem Weg nach
MUC, denen Sie sich anschließt und bei denen sie in MUC vorerst leben kann,
während Sie nach ihrem Bruder sucht. Doch das Leben in MUC entspricht ganz und
gar nicht dem gelobten Land – heruntergekommene, verwahrloste Menschen,
Verbrechen und Verwahrlosung sind an der Tagesordnung, und offensichtlich hat
ein seltsamer Gottesanhänger die Macht in MUC übernommen.
Pia verdient ihr Auskommen als Diebin bei den wohlhabenderen
Einwohnern und sucht täglich weiter nach Ihrem Bruder. Und findet Menschen, die
ein ganz anderes Weltbild als sie haben – und auf einmal ist die Trennung
zwischen Gut und Böse gar nicht mehr so einfach…
Zum Buch
Wie schon gesagt, ist es toll, mal eine Dystopie zu lesen,
die auf bekanntem Terrain spielt. Ein sehr amüsantes Element, trotz des
düsteren Hintergrunds, ist die Beschreibung von „Artefakten“ aus der alten
Welt, die Pia immer wieder findet – und man als Leser anhand der Beschreibung
erkennt, was Pia da gefunden hat, sie selbst aber keine Ahnung hat, worum es
sich handeln könnte – sei es eine Schachtel Zigaretten, ein IPhone oder eine
BMW-Reklame.
Aber es passt zur Handlung und wirkt keineswegs deplaziert
oder albern. Der ganze Roman ist absolut fesselnd geschrieben und mit Pia und
ihren Protagonisten haben wir auch mal wieder handelnde Personen, die etwas
älter sind als die dystopietypischen Jugendlichen – die meisten Hauptakteure
sind hier zwischen 20 und 30 Jahre alt.
Ich habe schon den zweiten Teil begonnen und bin absolut
gespannt wie es weitergeht – auf jeden Fall lesen !
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