Titel: Das weiße Herz
Autor: Lukas Hainer
Verlag und Info: Piper Verlag
HC, 464 Seiten
Preis: 16,00 €
Genre: Fantasy
Reihe: Band 2 der Dilogie
Das weiße Herz - Lukas Hainer
Inhalt
Anna und Nick sind beide wieder bei ihren Familien und versuchen das Geschehene zu verarbeiten und Kontakt zu den anderen aus der Gruppe aufzunehmen - bislang mit wenig Erfolg.
Nick besucht Anna in Deutschland, doch sie kommen kaum dazu ihr Wiedersehen zu genießen, denn beide spüren, dass etwas nicht stimmt. Ein seltsamer Staub, den nur sie zu sehen scheinen, liegt in der Luft und scheint sich an bestimmten Stellen zu konzentrieren.
Als dann noch ein seltsamer Hilferuf von Elif aus der Türkei kommt, ist klar: Sie müssen etwas unternehmen. Das dunkle Herz wird stärker und greift bereits auf die reale Welt zu.
Beide reisen im Geheimen in die Türkei und erleben dort auf der Suche nach ihren Freunden sehr seltsame und gefährliche Situationen. Und das dunkle Herz kommt immer näher. Ein zweites Mal müssen Anna und Nick die Grenze zwischen den Welten überschreiten, um ihre Zukunft zu retten.
Beurteilung
Meine Rezension zum ersten Teil könnt Ihr Euch hier nochmal durchlesen:
https://buchfeeteam.blogspot.com/2018/05/rezension-das-dunkle-herz-von-lukas.html
Da es jetzt schon eine Zeit her ist, dass der erste Teil veröffentlicht wurde, finde ich es super, dass am Anfang des Buches nochmal eine Zusammenfassung der Geschehnisse des ersten Bands stattfand - sehr komprimiert, gut verständlich, alle wesentlichen Infos drin.
So kann man direkt und nahtlos einsteigen, ohne sich mühsam wieder alles in Erinnerung rufen zu müssen.
Ehrlich gesagt tue ich mich ein bisschen schwer mit einer Bewertung des Buchs.
Die erste Hälfte konnte ich nach einem Supereinstieg mehr oder weniger flüssig durchlesen, die Handlung verläuft recht flott, Annas und Nicks gemeinsame Erlebnisse sind spannend, die Dialoge gut auf- und eingebaut.
Ganz großartig finde ich auch wie Lukas Hainer versucht, dem Leser seine Vorstellung von der Realität und der Parallelwelt anschaulich zu machen, indem er Gedankenkonstrukte von Stephen Hawking benutzt. Da hat man beim Lesen wirklich Bilder im Kopf.
Etwas unglaubwürdig finde ich, wie Anna und Nick mal eben als Minderjährige ohne die Erlaubnis ihrer Eltern mit deren Kreditkarte durch die Weltgeschichte fliegen - vor allem an nicht immer ganz einfache Ziele - und das alles so ohne Weiteres funktioniert. Aber ok, das kann ja sein.
Was für mich eigentlich am anstrengendesten war, waren die Beschreibungen der Vorgänge "auf der anderen Seite" und die teilweise sehr abstrakten Gedankengänge - manchmal sind die Beschreibungen sehr blumig, ausschweifend, philosophisch - mir ging es so, dass ich da immer geistig abgedriftet bin und es mir schwerfiel, mich noch auf den Verlauf zu konzentrieren. So kam es auch, dass ich die Lektüre vor allem in der zweiten Hälfte als sehr anstrengend empfand und nie mehr als 50 Seiten am Stück lesen konnte, wodurch es sich gezogen hat, bis ich das Buch beenden konnte.
(Ich durfte mich im Rahmen einer Leserunde diesbezüglich mit dem Autor austauschen - vielen Dank dafür. Dennoch stellt diese Rezension meine unbeeinflusste Meinung und Empfindung nach der Lektüre dar).
Das Buch ist wirklich mit viel Bedacht und Hintergrund geschrieben. Nicht nur das schon sehr detailliert durchdachte Konstrukt mit den parallelen Welten sticht hervor - in der Realität gibt es in der Handlung auch immer wieder Szenen vor und um aktuelle Brennpunktthemen - z.B. in der Türkei, in Irland, rechtsextreme Gruppierungen etc.
Die Geschichte erfordert viel Mitdenken und Konzentration und man muss es wirklich lesen wollen. Dann aber hat man eine tolle Geschichte, die sicherlich auch lange im Kopf haften bleibt.
Ich muss gestehen, ich persönlich würde einen dritten Teil wahrscheinlich nicht unbedingt mehr lesen, weil es mir einfach zu anstrengend war.
Für 4 Sterne reicht es mir daher leider nicht ganz, und so gibt es 3,5/5.
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