Mittwoch, 13. März 2019

Rezension: "Das Feuer der Erde" von Leo Aldan

Titel: Das Feuer der Erde 
Autor: Leo Aldan
Verlag und Info: VA Verlag
TB, 302 Seiten
Preis: 9,90 €
VÖ: März 2019
Genre: Dystopie 
Reihe: nein 

Das Feuer der Erde - Leo Aldan


Inhalt 

Die Wissenschaftlerin Georgina Finley macht sich große Sorgen. Die unter der Antarktis verborgenen Vulkane zeigen ungewöhnlich hohe Aktivitäten. Ihre Messergebnisse zeigen ihr dass die Erde kurz vor einem tektonischen Kollaps steht - doch ihre Warnungen verhallen ungehört. Gegen die Macht der Wirtschaftsbosse kommt sie nicht an. Alle Versuche an die Öffentlichkeit zu gehen schlagen fehl.

Doch die Zeichen mehren sich rasant. Tsunamis, Erdbeben, seltsame Wetterphänomene - doch weiterhin tut man das als bedauerliche, aber normale Phänomene ab. Doch als die Katastrophen beginnen, sich auch in sicher geglaubten Zonen auszubreiten, als man endlich beginnt, Georgina ernst zu nehmen, scheint es schon fast zu spät zu sein. 

Während Georgina alles versucht, um sowohl den Menschen als auch dem Planeten das Schlimmste zu ersparen, denken die Mächtigen weiterhin nur an sich selbst...bis zum bitteren Ende.


Beurteilung 

Als ich das Buch beendet habe war ich mir zunächst nicht sicher wie ich es für mich bewerten soll. Für mich ganz persönlich fand ich das Buch großartig. Es ließ sich wahnsinnig gut und spannend lesen.

Gerade am Anfang war ja ziemlich vorhersehbar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt - der Ausgang bleibt aber bis zum Ende recht offen, das ist ja das Wichtigste. Ich hatte permanent den Hintergedanken, dass das Buch eigentlich ein perfektes Drehbuch für einen Film wäre. Ich hoffe das nimmt mir jetzt keiner Übel, aber jeder kennt ja sicher die TV-Katastrophenfilme, die allenthalben auf bestimmten Sendern laufen, in denen der Planet entweder wegen irgendwelchen Asteroiden, Sonnenstürmen, Polschmelzen, Eiszeiten oder sonst irgendwelchen Naturkatastrophen zerstört wird und Milliarden Menschen sterben? 

Genau so ist dieses Buch. Trotz der recht häufigen Wechsel zwischen verschiedenen Personen und Blickwinkeln kann man der Handlung und dem Verlauf sehr gut folgen und die Handlungsstränge miteinander verknüpfen. 
Was die Protagonisten angeht, muss ich sagen, dass ich jetzt niemand ganz besonders in Herz geschlossen habe, aber sie waren alle soweit okay, bis auf den ganz klaren Bösewicht Turkov. Eine relativ schwarz-weiße Geschichte, was die Zuordnung der Protas angeht, aber das ist auch in Ordnung. 

Man darf hier keine extrem detailliert ausgearbeitete und recherchierte Geschichte erwarten. Der Roman ist spannend, temporeich, leicht verdaulich und bietet unserer Sensationsgier ausreichend Futter. Gerade in der zweiten Hälfte wird es ziemlich grausam und die Bilder, die Leo Aldan mit seinen Beschreibungen hervorruft, sind ziemlich plastisch und können für lebhafte Träume Alpträume sorgen.

Ein Kritikpunkt: Die "Endlösung" ist dann doch ein bisschen arg hollywood-lastig, will ich es mal nennen. Wenn man den Rest des Buchs drüber hinwegsehen kann - auf den letzten 20 Seiten ganz sicher nicht mehr.

Wer aber Dystopien insbesondere mit Weltuntergangsszenarien, die auf realistischen Annahmen beruhen, mag und gerne liest, ist mit diesem Buch gut bedient. Auch wenn das Ende ein bisschen unglaubwürdig ist - der Hergang und die Entwicklung bis dahin sind Leo Aldan sehr gut gelungen. 

Ich gebe diesem Buch 4 von 5 Sternen weil ich das Ende doof finde, den Rest aber wirklich genossen habe.


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