Sonntag, 31. März 2019

Rezension: "Marthas Mission" von Kerry Drewery

Titel: Marthas Mission
Autorin: Kerry Drewery
Verlag und Info: Bastei-Luebbe (One)
HC, 493 Seiten
Preis: 16,00 €
Genre: Dystopie/Jugendbuch
Reihe: Band 2 der Dilogie 
VÖ: 2018

Marthas Mission - Kerry Drewery


Inhalt 

Nachdem Martha der Todeszelle entronnen ist, steckt nun Isaac im Todestrakt und wird in der Serie "Death is Justice" auseinandergenommen.

Währenddessen muss Martha merken, dass die Regierung alles daran setzt, sie trotz ihres Freispruchs loszuwerden: Sie soll in eine staatliche Einrichtung zwangsverlegt werden. Alle Beweise, die Isaac gegen seinen Vater gesammelt hatte, verschwinden aus den öffentlichen Medien. Und auch alle, die sie unterstützt haben - Eve, Gus, Cicero - werden auf einmal unter fadenscheinigen Vorwänden verfolgt.

Wie soll Martha Isaac und ihre Freunde retten und auch noch dafür sorgen, dass wieder ein gerechteres Rechtssystem eingeführt wird, solange die Menschen sich so blenden und beeinflussen lassen? Immer scheint ihr die andere Seite einen Schritt voraus zu sein. Doch solange Isaac und ihre Freunde am Leben sind, ist nicht alles verloren.



Beurteilung

Nachdem man im ersten Teil "Marthas Widerstand" eine Weile gebraucht hat, um reinzukommen und mit der Protagonistin warm zu werden, konnte ich nun direkt eintauchen, da mich Martha im Lauf des ersten Teils komplett für sich eingenommen hat. Den Bezug zu Martha und ihren Freunden habe ich diesmal sofort gehabt und konnte viel besser mit den Protagonisten mitfühlen als im ersten Band.

In Marthas Mission nimmt der Wahnsinn seinen Lauf und wirklich unglaubliche Ausmaße an. Es ist unglaublich, mit welchen Methoden und welchen Vorwänden sie und ihre Freunde systematisch verfolgt werden. Extrem mitreißend und spannend spitzen sich die Vorgänge weiter zu.

Durch die kurzen Kapitel und den häufigen Sichtwechsel der Personen, wird dies noch unterstrichen. Die Sendung Death is Justice hat einen Ableger bekommen: "Buzz for Justice". Noch ein Auswuchs des Irrwitzigen. Mir kommt es irgendwie vor als wollte die Autorin uns hier eine Horrorvision des langlebigen Casting- und Realityshow -Trends unserer Zeit vorlegen, die uns zeigt, wohin wir mit unserem Medienverhalten unterwegs sind. Und sie hat irgendwie schon recht.

Es wird immer mehr - Dschungel, DSDS, GNTN, Bacherlor, wo ist da die Grenze, wo hört es auf? Noch ist alles lustige Unterhaltung, doch wer weiß, wie weit die Medien und die Mächtigen noch bereit sind zu gehen. Momentan werden wir ja auch nach System verdummt - und lassen es gern mit uns geschehen, da nehme ich mich selbst auch gar nicht aus.

Das Traurige daran: Ich finde es ziemlich authentisch und glaube, dass sich ein Großteil der Menschheit tatsächlich so verhalten würde, wie es die Autorin hier vermutet. Andernfalls hätte es zu gewissen geschichtlichen Situationen auch nie kommen dürfen....

Auf jeden Fall legt "Marthas Mission" an Tempo und Spannung ordentlich einen drauf gegenüber dem ersten Band und auch das Ende ist alles andere als Friede, Freude und Eierkuchen. Vielleicht geht es ja irgendwann noch weiter? Mir hat es prima gefallen und ich gebe 5/5 Sternen.

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