Titel: Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
Autorin: Nadine Matheson
Verlag und Info: Bastei Lübbe
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 480 Seiten
Preis: 11,00 €
Genre: Thriller
VÖ: 2020
Reihe: nein
© Bastei Lübbe
Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Jigsaw Man: Im Zeichen des Killers - Nadine Matheson
Inhalt
Officer Henley war nach einem traumatischen Fall sehr lange nur im Innendienst, als ihr Chef sie unerhoffterweise wieder auf die Straße schickt, denn die Stadt wird von einer Serie schockierender Funde erschüttert - auf einmal scheinen überall Leichenteile aufzutauchen, und schon bald stellt das Ermittlereteam um Henley fest: Die Teile gehören zu mehr als einer Leiche - und somit suchen Sie nicht nur einen Mörder, sondern einen Serienkiller.
Doch jede Spur scheint ins Leere zu führen - bis auf einmal eine mysteriöse Verbindung zu einem lang abgeschlossenen Fall auftaucht - nämlich genau dem, dem Henley ihr Trauma verdankt.
Ab diesem Moment verändert der Fall ihr ganzes Leben.
Beurteilung
Tja, wo fange ich da an? Gut, ich bin ganz ehrlich. Mich hat einfach nur der Titel angesprochen. Ich hasse reine Krimis, deswegen bin ich bei Polizei und Leichen immer sehr misstrauisch, was den Inhalt angeht. Aber es gibt echt gute Thriller und deren Kennzeichen ist für mich immer, das es nicht einfach nur um eine schnöde, etwas vorhersehbare Mordauflösung geht, sondern auch noch andere Dinge im Spiel sind.
Und zu Jigsaw Man lässt sich viel sagen - aber schnöde ist es nicht. Zunächst schreibt Nadine Matheson großartig und packend. Es gibt in diesem Buch nicht einen Absatz, bei dem ich sagen würde dass die Autorin sich den hätte sparen können. Ich bin da wirklich von der ersten Seite an total in den Fall eingetaucht.
Das liegt wohl auch mit daran, dass Henley, die hier ermittelnde Beamtin und Protagonistin der Guten, aber auch die anderen beteiligten Personen super charakterisiert sind. Die Geschichte wechselt zwischen dem zu lösenden Fall und Einblicken in das Privatleben der Officers, das nicht weniger interessant ist. Ganz allmählich gewinnt man einen Gesamteindruck von den Personen, von dem Fall, der unheiliche Ähnlichkeiten zu den Taten eines Serienkillers hat, der aber sicher hinter Schloss und Riegel sitzt, der Vergangenheit der einzelnen Personen.
Alles hängt irgendwie zusammen, und ganz geschickt löst Nadine Matheson die Stränge nach und nach auf bzw. führt sie zusammen, bis es zu einem Ende kommt, das wirklich nicht absehbar ist.
Eins muss aber ganz klar gesagt sein: Harmlos ist Jigsaw Man nicht. Jeder kennt wahrscheinlich die üblichen Fernsehkrimis - bei diesem Buch solltet ihr eher die "Saw" - Filmreihe zum Brutalitätsvergleich hinzuziehen. Ganz so krass ist es nicht, aber dennoch gibt es ziemlich grausame "Bilder", was das Aussehen und die Behandlung der Opfer angeht, also da sollte man schon was vertragen können.
Aber diese Brutalität braucht es auch, um einfach verstehen zu können, warum sich Henley und das ermittelnde Team den Fall so zu Herzen nehmen.
Die Handlung hat ein sehr gut gewähltes Setting - eine Stadt, in der es viele Möglichkeiten und Ecken gibt, um solche Taten zu verüben, und die gleichzeitig Rätsel aufgibt, wie es so viele Schlupflöcher in unserer hochüberwachten Gesellschaft geben kann.
Da kommt auch einfach insgesamt die richtige, städtische, trostlose, dreckige Atmosphäre rüber, die man beim Ermitteln in einem solchen Fall wahrscheinlich verspürt.
Was mir aber auch sehr gut gefallen hat, waren die kurzen Sichtwechsel - relativ kurze Einblenden, die aus Sicht anderer Personen geschrieben sind - eines Opfers oder auch eines eher eine kleinere Rolle spielenden Charakters.
Was die Autorin gut umgesetzt hat, war alles in eine logische Abfolge zu bringen - obwohl der Fall in sehr viele Sackgassen führt, sehr viele verschiedene Personen und Zeitebenen eine Rolle spielen, Privatleben und Ermittlungsvorgänge vermischt werden, kann man als Leser den Überblick behalten (beziehungsweise bekommen) und wächst mit dem Fortschritt des Falls mit. Der Leser ist immer in etwa auf dem gleichen Wissensstand wie die Protagonisten, was es um so spannender macht.
Man mag sich übrigens gar nicht vorstellen, was für kranke Psychen tatsächlich da draussen frei rumlaufen und solche Taten begehen könnten oder sogar schon begangen haben.
Das Einzige, was ich an diesem Buch tatsächlich ein wenig zu bemängeln habe, ist der Klappentext. Ich finde, er vermittelt irgendwie ein falsches Gesamtbild von dem, was der Leser in diesem Buch zu erwarten hat. Andererseits ist es auch schlau, weil eben nicht alles vorhersehbar ist oder der Klappentext das Motiv des Täters schon vorweg nimmt, wie man meinen könnte.
Also mein Fazit: Auch für Leute, die kein Herz für Krimis haben, eine sehr gelungene Story - extrem mitreißend, schockierend, aber auch die emotionale und menschliche Seite wird bedient - ein Thriller mit unvorhersehbaren Entwicklungen und interessanten Protas.
Das gibt von mir eine klare Leseempfehlung und 5/5 Sterne.
Klappentext
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