Donnerstag, 17. September 2020

Rezension: "Die Gefangene von Golvahar" von Melissa Bashardoust



 Titel: Die Gefangene von Golvahar

Autorin: Melissa Bashardoust

Verlag und Info: Thienemann-Esslinger Verlag

Bewertung: 4/5 Sterne 

HC, 448 Seiten

Preis: 13,99 € 

Genre: Fantasy

Reihe: nein

VÖ: 2020

© Thienemann - Esslinger Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

 

 Die Gefangene von Golvahar - Melissa Bashardoust 

Inhalt 

Soraya wurde als Kind verflucht und darf seitdem nichts mehr Lebendes berühren, da sie sonst den sofortigen Tod bringt. Bis heute weiß Soraya nicht, warum ausgerechnet Sie diesen Fluch trägt und wie ihr Leben weitergehen soll.

Da spielt ihr das Schicksal in die Hände und einer der Diws, eins der Wesen, von denen ihr Fluch stammt, gerät bei ihrem Bruder in Gefangenschaft.

Sie will die Chance nutzen, herauszufinden, ob sie ihren Fluch irgendwie loswerden kann - doch dabei gerät sie in große Gefahr und wird in Ereignisse verstrickt, die ihr kein zurück in ihr bekanntes Leben mehr erlauben.

Soraya muss einen neuen Weg beschreiten, und der führt sie in eine ganz andere Zukunft, als sie gedacht hätte.


Beurteilung 

Die Geschichte um das Geheimnis der Diws hat ihre Höhen und Tiefen. Als ich die erste Seite gelesen habe, war ich erstmal begeistert. Der Anfang ist wirklich toll und der Prolog sehr gelungen, um einen auf die Story einzustimmen.

Man wird als Leser sehr gut auf die abgeschottete Welt Sorayas und Ihre Sichtweise auf die Menschen und das Leben um sie herum eingestimmt, bekommt ein gutes Gespür für Ihren Charakter und versteht, wie sich bei Ihr innerlich ihre ganze Situation immer weiter aufstaut, bis es unweigerlich zu einem großen Ereignis kommen muss.

Die Handlung an sich hat mir gut gefallen - sie hatte etwas sehr märchenhaftes, mit orientalischem Flair, und sehr interessante Ideen - von dem geheimnisvollen vogelartigen Wesen mit seltsamen Mächten über die es verfügt, die dämonischen Diws, die eine sehr interessante Spezies sind, Soraya und ihre Entwicklung selbst von der schüchternen, verschämten versteckten Prinzessin bis zur selbstbewussten jungen Frau - nur hatte das ganze einen kleinen Haken für mich, denn es war zwar nett zu lesen, aber irgendwie auch ziemlich unaufregend. 

Mir fehlte da eine Grundspannung, ein paar Schockmomente, irgendwelche Highlights oder Aha - Effekte. Die ganze Geschichte dümpelte aber eher so ruhig vor sich hin, klar geschieht Einiges, aber es gibt jetzt keine Ankerpunkte, an die ich mich in ein paar Monaten wahrscheinlich noch erinnern kann, wenn ihr wisst, was ich meine. 

Jetzt, so kurz nach dem Lesen, sind mir natürlich ein paar besondere Momente noch in Erinnerung, die ich aber nicht spoilern will - ich kann Euch nur sagen, dass mir eine Entscheidung Sorayas am Ende sehr imponiert hat - und vor allem, was sie mit dieser Entscheidung unwissentlich in Gang gesetzt hat. Mehr will ich nicht verraten.  

Das Buch ist übrigens durchgehend aus Sorayas Sicht erzählt, und es ist eine High-Fantasy-Handlung, die zwar sehr emotional und gefühlvoll ist, aber es ist keine Schmonzette. Ja, es gibt kürzere romantische Szenen, aber es ist keine Romantasy-Geschichte, falls das jemand aus dem Klappentext heraus befürchten sollte. Zumindest würde ich es da nicht einkategorisieren. 

Aber um nochmal zum Kern meiner Aussage zu kommen - für die Geschichte, die "Die Gefangene von Golvahar" erzählt, ist das Buch einfach einen Tacken zu lang. Da hätten es 50-80 Seiten weniger getan.Ich bin jemand der sich beim Lesen schnell langweilt - andere mögen es, sich ewig in einem Szenario, das ihnen gefällt, aufzuhalten, in Vorstellungen und Gefühlen zu schwelgen - ich nicht. Ich brauche Handlung, Fortschritt, Überraschung, Wow-Effekte.  Und wenn es das alles nicht gibt, dann brauche ich Atmosphäre. 

So leid es mir tut, aber so richtig catchen konnte mich das Buch einfach nicht. Es gab immer so kleine Momente, wo ich dachte "ja, ist doch ein gutes Buch" und dann 20 Seiten weiter wieder "dümpel...dümpel....".Die Autorin schreibt gut und flüssig, keine Frage, es ist trotz allem ein Lesefluss entstanden, der Erzählstil lässt sich vor allem sehr einfach verdauen und ist angenehm leicht. 

Trotzdem sind für mich genau die Punkte, die für mich interessant waren - zum Beispiel alle Stellen, wo die Simorgh vorkommt, oder auch interessante Charaktere wie Sorayas Mutter - da wurde zu wenig drauf eingegangen, und auf anderen Sachen wurde zu lange rumgekaut. 

Ihr merkt schon, wie ich eingangs schrieb - es war ein Auf und Ab mit dem Buch. Und deswegen kann ich mich gar nicht richtig entscheiden wie ich es fand. Es ist okay als Lektüre für zwischendurch, wenn man nicht mehr viel in den Kopf bekommt, aber nicht herausragend. Für Fans von orientalisch angehauchten Fantasygeschichten dürfte es aber was sein. Von mir gibt es 4/5 Sterne. 


Klappentext

 Verborgene Zimmer, Türen und Gänge – das ist Sorayas Welt am Hofe. Sie lebt in den Schatten des prunkvollen Palasts, wie eine Gefangene, nicht wie eine Prinzessin, und dabei ist Soraya die Zwillingsschwester des jungen Schahs. Doch nur so kann sie ihr tödliches Geheimnis verbergen: Durch ihre Adern fließt Gift, wen sie berührt, der muss sterben. Dann begegnet sie Azad und der Wunsch, ihn zu berühren, wird übermächtig. Aber Soraya kann den Fluch des Dämons nicht brechen, ohne ihre Familie und ihr Volk in große Gefahr zu bringen ...

 


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