Samstag, 19. September 2020

Rezension: "Hidden Worlds - Der Kompass im Nebel" von Mikkel Robrahn



Titel: Hidden Worlds - Der Kompass im Nebel

Autor: Mikkel Robrahn

Verlag und Info: S.Fischer Verlage

Bewertung: 5/5 Sterne 

TB, 352 Seiten

Preis: 15,00 €

Genre: Fantasy

VÖ: 2020

© S.Fischer Verlage

 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

 

Hidden Worlds: Der Kompass im Nebel - Mikkel Robrahn

Inhalt

Elliot muss sich und seinen Vater über Wasser halten. Als er seinen schlechten Job in einer Burgerbude verliert, weiß er nicht mehr ein noch aus.

Doch dann kommt Hilfe von unerwarteter Seite: Sein Vater besorgt ihm einen Job - als Elliot aber dort ankommt, scheint es, als würde er in illegale Machenschaften hineingezogen, denn auf einmal scheinen ihn seltsame Menschen zu verfolgen und drohen ihm mit Konsequenzen, wenn er so weitermacht.

Was ihn dann tatsächlich erwartet, erschüttert sein Weltbild - er muss verdauen, dass es magische Wesen gibt, dass Elfen und Drachen nicht ins Reich der Fantasie gehören - aber vor allem erfährt er, dass das Verschwinden seiner Mutter einen ganz anderen Hintergrund hat, als er die ganze Zeit glaubte.

Und je mehr er erfährt, desto gefährlicher wird es für ihn, den das Schicksal einer ganzen Welt steht auf einmal auf dem Spiel.

 

Beurteilung

Yes - Diese Geschichte hat bei mir voll ins Schwarze getroffen. Für mich eins der besten Bücher, die ich bislang dieses Jahr gelesen habe (und da sind wir immerhin schon deutlich dreistellig).

Man schaue sich nur der Klappentext an: Die Kombination aus unserer Welt, Schottland, Avalon, Drachen, Inquisition, Elfen, Zwerge und so fort übte schon einen krassen Lesezwang auf mich aus :-) Vor allem die Kombination von allen Themen, die ich liebe. Es gibt jede Menge Bücher über Fabelwesen, über Avalon, über Schottland, über die Inquisition - aber in einer Story und dieser Kombination? Einfach genial!

Als ich den Prolog gelesen habe, war ich zunächst etwas ernüchtert, denn irgendwie las der sich wie drölf Millionen andere Fantasyromane auch. Aber dann kam das erste Kapitel. Edinburgh, Schottland - ich war schon dort und war sofort in der richtigen Lesestimmung. Leute, wer noch nicht in Schottland war - besucht es. Es ist einzigartig. Sowohl die Städte als auch das Land! Aber zurück zum Buch.

Protagonist für den Beginn ist hier der junge Elliot - seine Mutter ist abgehauen, sein Vater nach einem Arbeitsunfall zu Hause und zu nichts mehr zu gebrauchen, und er selbst jobbt in einer Burgerbude, um sich und seinen Vater über Wasser zu halten; Freunde hat er keine.

Ein recht deprimierender Anfang, aber schon bald geschehen in Elliots Leben ein paar merkwürdige Dinge, und dann geht es auch schon los mit unserer fantastischen Geschichte. 

Spätestens, als Elliot seinen neuen Job annimmt in einem ziemlich unscheinbaren, verstaubten Kiltshop in Edinburghs Innenstadt, war es um mich geschehen - denn dahinter steckt, damit verrate ich nicht zuviel weil es ja auch im Klappentext steht, eine fantastische Welt, die nach außen hin nicht ersichtlich ist. 

Der Autor hat alle Schauplätze, an denen Elliot und seine neuen Kollegen sich aufhalten, wirklich sehr toll beschrieben - man fühlt sich da richtig reingesogen, als würde man mittendrin stehen, egal, ob es in einem mit Elfen und Zwergern bevölkerten merkwürdigen unsichtbaren Kaufhaus oder in der Pampa der schottischen Highlands ist. 

Mikkel Robrahn hat hier unglaublich viel Fantasie reinfließen lassen, das Kaufhaus lässt wirklich keine Leserwünsche offen, und immer wieder wird man von Details überrascht, die einem neue Einblicke in diese Welt eröffnen. 

Und können wir bitte nochmal kurz über die Story an sich sprechen? Als Kind schon war ich von Themen wie Parallelwelten und versteckten Orten fasziniert, habe historische Romane über Avalon und seine Welt verschlungen - vielleicht bin ich auch daher von Anfang an schon Feuer und Flamme gewesen, als ich gelesen habe, dass es in dieser Geschichte um eine Verbindung zwischen unserer Welt und Avalon geht. So gern möchte ich daran glauben, dass es solch einen Übergang wirklich irgendwo gibt, und der Autor hat das in seiner Geschichte einfach bis in jede Kleinigkeit für mich total toll umgesetzt.

Eine Vielzahl an magischen Fabelwesen begegnet uns in Hidden Worlds - sowohl bekannte, wie Nixen, Elfen, Drachen, Wolpertinger, Mantikore, Pegasi - aber auch jede Menge Eigenkreationen sind hier dazugekommen, was diese Welt auch immer wieder so überraschend und spannend macht. Auch wenn uns die entsprechenden Völker und Wesen als Fantasyleser keine Unbekannten sind, schafft es Mikkel Robrahn, mit der Charakterisierung Einzelner zu überraschen, diese eine Personality zu geben, mit der man so nicht unbedingt rechnet, und er beweist beim Erzählen auch noch einen subtilen Humor, denn es sind durchaus auch sehr amüsante Szenen dabei. Da Elliot, aus dessen Sicht wir die Handlung erleben, auch noch eine gewisse Selbstironie mitbringt, kommt das richtig gut rüber.

Ich finde, der Autor erzählt einfach unglaublich gut. Jedes neue Detail habe ich aufgesogen wie ein Schwamm, jeder Charakter der auftritt hat irgendwas Spannendes und Interessantes an sich, jeder Ort ist vor meinen Augen zum Leben erwacht. Es war mir keine Sekunde langweilig oder langatmig, obwohl hier sicherlich nicht ein Schocker auf den anderen folgt, hat es mich einfach unglaublich gepackt und ich war innerhalb von etwa 5 Stunden durch das Buch durch. 

Als es auf das Ende der Geschichte zuging, habe ich schon geahnt, dass das wohl nicht das "Ende" ist - und ja, es endet - natürlich - mit einem Cliffhanger. Also, man könnte sagen, die Schlacht ist zwar geschlagen, aber der Krieg hat erst begonnen - auch wenn es hier nicht wirklich eine Schlacht oder einen Krieg gibt, zumindest nicht im herrkömmlichen Sinn. Was für sich schon eine Wohltat ist, denn meistens kommen epische Fantasyromane nicht ganz ohne aus.

Mein Fazit: Eine einzigartige Kombination an Themen wurden hier zu einer wundervollen und packenden Geschichte zusammengestrickt, die vor Überraschungen und faszinierenden Wesen nur so strotzt, ein Riesenpotential hat und noch ganz viel verspricht, was es erst noch zu entdecken gilt. Tolle Schauplätze, eine unglaubliche Vielfalt an Gestalten und Personen, richtige Stimmung - einfach mega. Von mir gibt es 5/5 Sterne und ich fiebere der Fortsetzung entgegen! 


Klappentext

Ein packendes Urban-Fantasy-Abenteuer über den Kampf zwischen der Inquisition und den letzten verbliebenen magischen Wesen in unserer Welt.

Der Kirche war es vor vielen Jahrhunderten gelungen, das Portal nach Avalon zu schließen. Elfen, Zwerge und andere Wesen strandeten in unserer Welt. Elliot Craig, Anfang 20 und wohnhaft in Edinburgh, taucht in die Welt des Merlin-Centers ein, einem Kaufhaus für alles Phantastische. Als er auf Informationen über einen Kompass nach Avalon stößt, beschließt er, das Geheimnis um die sagenumwobene Insel zu entschlüsseln …

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