Samstag, 17. April 2021

Rezension: "Die Silbermeersaga - Die fließende Karte" von Katharina Hartwell



Titel: Die Silbermeersaga - Die fließende Karte
Autorin: Katharina Hartwell
Verlag und Info: Loewe Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 640 Seiten
Preis: 21,95 €
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 2
VÖ: 2021
© Loewe Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Die Silbermeersaga: Die fließende Karte - Katharina Hartwell

Inhalt

Die junge Edda mit der rätselhaften Herkunft will ihren Bruder Tobin retten, und sie glaubt zu wissen, wo sie hin muss: Zu den letzten Inseln, ganz am Ende der Welt, soll er gefangen gehalten werden. 

Im Laufe ihrer Reise bekommt sie oft Unterstützung, doch sie macht sich auch Feinde, und sie muss große Herausforderungen meistern, um ihr Ziel erreichen zu können. 

Nicht nur einmal geraten Sie und Ihre Weggefährten dabei in Lebensgefahr - und Edda auch emotional immer wieder in Zwickmühlen, die sie an sich selbst und ihrem Erfolg zweifeln lassen.

Beurteilung

Obwohl das Buch ein ziemlicher Klöpper ist, liest es sich weg wie nichts. Wer nicht mehr im Detail des ersten Teils steckt - keine Sorge, die Erinnerung kommt schnell wieder, denn die Ereignisse des vergangenen Bands werden immer wieder zur Sprache gebracht und in den weiteren Verlauf eingebunden, in Form von Erinnerungen und Gesprächen. 

Auch in dieser Fortsetzung entwickelt Katharina Hartwells Art und Weise zu erzählen, einen unwiderstehlichen Sog: Es klingt ein ganz klein wenig altmodisch, ist aber trotzdem einfach zu verstehen. Es entsteht durch Ihren Schreibstil eine unverwechselbare Atmosphäre, die zwischen Märchenerzählung und Roman liegt und dadurch ihr ganz eigenes Flair entwickelt.

Allerdings gibt es in dieser Fortsetzung einen neuen Charakter, den ich überhaupt nicht leiden kann, und das ist Pantemin. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, was Edda in ihm sieht. Für mich ist er ein verwöhntes, naives und rückgratloses Weichei, das keine einzige besondere Charaktereigenschaft aufweist, die ihn für mich irgendwie sympathisch oder attraktiv werden lassen würde. Hoffentlich werden wir den im nächsten Teil wieder los.

Das fließt aber nicht negativ in meine Beurteilung ein - im Gegenteil, es ist ja gut, wenn die Charaktere kontrovers gestaltet werden und man überhaupt in der Lage ist, Sympathien oder Antipathien zu entwickeln. Dann hat die Autorin schon mal was richtig gemacht.

Eddas Geschichte um die Suche nach ihrem verschleppten Bruder Tobin wird immer komplizierter, da sie auf Ihrer Reise vielen verschiedenen Personen begegnet, viele Orte besucht und dabei auch sehr viel über ihre eigene Herkunft und Vergangenheit erfährt, und das sind Informationen, die sie so sehr zu verändern drohen, dass sie zeitweise das eigentliche Ziel ihrer Reise zu vergessen scheint.

Katharina Hartwell hat mit viel Geschick eine wunderbare ganze Welt geschaffen, unterschiedlichste Gegenden und Bewohner, hat ihnen eine Geschichte, Eigenheiten und landestypische Aussehen, Sprachen und Verhaltensweisen geschaffen, und es trotzdem geschafft, das alles einfach und übersichtlich bleibt, in dem sie mit einfachen Grundlagen arbeitet: Süden, Osten, Westen und Norden haben jeweils ihre Charakteristika, was Land und Leute angeht, man begegnet wohldosiert neuen Personen, trifft aber auch alte Begleiter wieder und muss ab und an jemanden verabschieden.

Als Leser reist man förmlich mit Edda mit, bangt bei jedem Haltepunkt der Reise, dass sie ihre Mission erfolgreich weiterführen kann, und vor allem am Ende dieses Teils hat sie mein Herz nochmal ganz besonders erorbert mit ihrem Mitgefühl. Aber Edda ist definitiv auch ein Mensch mit Schwächen, der sich ab und an mal auf Irrwege begibt oder auch mal nicht recht hat, und das gefällt mir sehr gut.

Der Showdown ist sehr spannend, vor allem der Epilog ist nochmal richtig rätselhaft und macht sehr neugierig auf die Fortsetzung, denn Edda ist noch lange nicht am Ziel. Vieles ist ungewiss, trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass sich die Autorin hier (wie es oft bei Mehrteilern der Fall ist) in ihrer Handlung verliert oder verzettelt, sondern man erkennt deutlich von Kapitel zu Kapitel den roten Faden und wie sich Bruchstücke langsam, aber sicher zu einem Ganzen fügen und Eddas Reise voran geht.

Kurzum, ich bin mal wieder begeistert und habe diese 640 Seiten an anderthalb Tagen weggelesen - von mir gibt es für diese Saga eine ganz klare Leseempfehlung und 5/5 Sterne. 


Klappentext

»Manche von uns müssen durch die Angst gehen,
um zu werden, wer sie sind.«


Hoch oben im nördlichen Teermeer vermutet Edda ihren kleinen Bruder Tobin, der vom Krähenkönig entführt worden ist. Um ihn zu finden, braucht sie ein Schiff. Und die Fließende Karte. Denn die Lage der Inseln in der Silbersee verändert sich ständig und die Reise in den Norden ist weit und gefährlich.
Edda findet heraus, dass die kostbare Karte beim Volk der Irsu auf den Regen-Inseln aufbewahrt wird. Voller Hoffnung bricht sie dorthin auf. Und findet in Pantemin einen Gefährten, der sie fasziniert – und gleichzeitig von ihrem Jugendfreund Teofin entfremdet.

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