Mittwoch, 9. Februar 2022

Rezension: "Die Elementare" von Michael McDowell



Titel: Die Elementare
Autor: Michael McDowell
Verlag und Info: Festa Verlag
Bewertung: 4/5 Sterne
HC, 420 Seiten
Preis: 34,99 €
Reihe: nein
Genre: Horror
VÖ: 2019
© Festa Verlag

Die Elementare - Festa Verlag

Worum geht's?

Die verschwägerten Familien Savage und McCray ziehen sich nach dem Tod der "Matriarchin" der Famlie in die ihnen gehörenden Strandhäuser in Beldame zurück - seit vielen Jahrzehnten der Ruhepool der Familie. Zum ersten Mal dabei ist auch die 13jährige India.

Sie ist das erste Mal dort und ihr fällt sofort auf, dass alle einen großen Bogen um das dritte der 3 Häuser machen und auch nicht darüber sprechen wollen. Doch warum? Zunächst tut sie die alten Geschichten als Aberglauben ab - doch als sie mit Odessa, der langjährigen Angestellten der Familie, dort hineingeht und auch einige Fotos von dem Gebäude macht, glaubt sie langsam, dass doch mehr hinter den Geschichten stecken muss.

Beurteilung

Aus mehreren Gründen war ich sofort fasziniert von diesem Buch - allein eine Erwähnung von Stephen King auf dem Cover ist für mich immer ein Magnet, aber auch das eindrücklich schlichte Cover und der Titel haben mich angesprochen. Geister sind ja voll mein Ding.

Der Schreibstil von Michael McDowell hat mir gut gefallen - aber ich muss auch ehrlich sagen, obwohl er es geschafft hat, mich mit der unterhaltsamen Einführung der einzelnen Familienmitglieder und ihrer Eigenarten bei der Stange zu halten, war das auch sehr notwendig - denn im ersten Drittel passiert wirklich extrem wenig und von übernatürlichen Phänomenen ist erstmal nicht die Rede.

Die Spannungskurve verläuft extrem flach, und steigt erst im letzten Viertel extrem an. Klar, es ist der Atmosphäre in dem Buch sehr zuträglich, das sich alles so langsam aufbaut, man kommt beim Lesen in die gleiche träge, eingelullte Stimmung, die die Protagonisten bei ihrem Urlaub auf Beldame befällt - aber anders wäre es auch nicht leicht, am Ball zu bleiben. Einfach ausgedrückt: Es ist echt extrem langatmig am Anfang.

Wenn irgendwo Stephen King draufsteht, bin ich da allerdings schon irgendwie drauf eingestellt, denn gerade seine älteren Werke glänzen ja durch die gleiche Eigenart :-)

Man wird allerdings dafür entschädigt, denn gerade zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse und werden richtig gruselig und machen einem eine Gänsehaut beim Lesen. Da kann man das Buch überhaupt nicht mehr weglegen.

Eine Eigenart, die mich einerseits befremdet, andererseits aber auch angezogen hat, sind die Protagonisten selbst. Sie haben so eine merkwürdige Art, miteinander zu interagieren, vor allem bei India und ihrem Vater hat man eher den Eindruck, dass sie ein Paar sind, und nicht Vater und Tochter. Ihr Verhalten, ihre Ausdrucksweise und die Art, wie alle mit ihr umgehen, passt nicht zu einem 13jährigen Teenager - manchmal wirkt sie wie eine 8jährige und dann wieder wie eine Erwachsene.

Zusammengefasst - es ist alles reichlich strange, aber trotzdem fesselnd und hat auf jeden Fall eine sehr starke Atmosphäre und gegen Ende richtig heftigen Grusel und auch ein paar ziemliche Ekelszenen. 

Ich bereue nicht es gelesen zu haben, trotzdem war mir die erste Hälfte echt zu langgezogen und daher gibt es von mir insgesamt nur 4/5 Sterne.

 

Klappentext

Die Familien McCray und Savage freuen sich auf einen erholsamen Sommer in Beldame an der Golfküste von Alabama, wo drei viktorianische Villen am Strand stehen. Zwei der Häuser sind bewohnbar, während das dritte langsam und geheimnisvoll unter einer riesigen Düne aus feinem weißen Sand begraben wird.
Obwohl es schon lange sich selbst überlassen wurde, ist das Haus nicht ohne Leben. Drinnen lauert etwas Tödliches. Etwas, das die Erwachsenen schon erschreckt hat, als sie noch Kinder waren, und das sie immer noch in ihren Albträumen verfolgt …

The Elementals ist eine Geisterhausgeschichte wie keine andere. Der Autor Michael McDowell gilt als ein Meister des Southern-Gothic-Horror. Er wurde von Stephen King immer wieder hochgelobt. Es ist ein Rätsel, warum seine Werke bisher noch nicht auf Deutsch veröffentlicht wurden.

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