Sonntag, 14. Juli 2019

Rezension: "Die Unvollkommenen" von Theresa Hannig

Titel: Die Unvollkommenen
Autorin: Theresa Hannig
Verlag und Info: Bastei Lübbe Verlag
Wertung: ****
TB, 400 Seiten
Preis: 10,00 €
Genre: SciFi / dystopische Utopie
Reihe: Ja, Band 2
VÖ: Juni 2019
© Bastei Lübbe

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Die Unvollkommenen - Theresa Hannig 


Inhalt 

Lila, die ehemalige Rebellin gegen die Optimalökonomie, erwacht und muss feststellen, dass sie 5 Jahre Ihres Lebens in der gesetzlichen Verwahrung verloren hat.

Nun ist sie auf Bewährung im Internat. Von dort wagt sie mit einem Mitinsassen die Flucht, die aber gegen den übermächtigen Gegner des allüberwachenden Staates fast unmöglich scheint.
Ebenso muss sie feststellen, dass der einst gebrochene Samson Freitag es irgendwie geschafft hat, sich nicht nur zu rehabilitieren, sondern sich zu neuer Größe aufzuschwingen.

Wider Erwarten gelingt die Flucht und Lila steht vor dem noch größeren Problem: Fügt sie sich in das weiterentwickelte, so bequeme System der Optimierer oder kämpft sie ihren aussichtslosen Kamp weiter? Doch wer wird sie unterstützen?

Eine Wendung ergibt sich, als sie von unerwarterer Seite kontaktiert wird....



Beurteilung 

Der Vorgängerband "Die Optimierer" hatte mir ja sehr gut gefallen und die Vision von einer von Robotern und Überwachung beherrschten Gesellschaft hat mich sehr beeindruckt.

"Die Unvollkommenen" spinnt das Szenario weiter: 5 Jahre nach dem Ende der Ereignisse von "Die Optimierer" setzt die Story fort, durch die Gedächtnislücken und die daraus folgenden Nachforschungen von Lila erfährt der Leser aber nach und nach alles notwendige, was sich in der Gesellschaft in der Zwischenzeit ereignet hat.

Der Perspektivwechsel von Samson zu Lila ist für die Fortführung der Geschichte notwendig, warum, erfährt man im Bucch sehr schnell. Rein theoretisch könnte man "Die Unvollkommenen" wahrscheinlich auch lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen, aber es ist nicht ratsam, da man vermutlich einige der Entwicklungen und Entscheidungen der Personen dann nicht verstehen kann.

Theresa Hannig hat die Tendenz, die sich im ersten Band schon abzeichnete, weitergesponnen: Die Menschheit steht kurz davor, sich selbst wegzuoptimieren. Die ersten Regungen gegen die sehr stark gewordene Roboterliga tun sich auf, aber es ist fast schon zu spät. 
Am meisten beeindruckt in dieser Fortsetzung haben mich zum einen das Internat - das hätte ich so nach dem ersten Band überhaupt nicht erwartet, die Darstellungen aus der Insassensicht haben mich sehr überrascht. 

Auch die Situation nach der Flucht in dem Heimatort von Lila hat mir gut gefallen, es war fast ein bisschen gruselig, allerdings fand ich es ein bisschen unlogisch, dass die so vermenschlichten Roboter genau wie Menschen in Häusern leben, die Frage, was da genau hinter verschlossenen Türen vor sich geht, blieb bleider unbeantwortet. Da fehlten mir ein wenig die Hintergründe und auch zu den relativ häufigen Gedanken und Gesprächen über die Entwicklung der Roboter fehlten mir irgendwie für den Leser verständliche wissenschaftliche bzw. technische Hintergründe. 
 Es gab zwar Erklärungen, aber die gingen irgendwie an mir vorbei.

Insgesamt ließ sich "Die Unvollkommenen" aber genauso gut und unterhaltsam lesen wie "Die Optimierer", allerdings gibt es einen Teil im Buch, wo die Handlungsentwicklung ein bisschen stillsteht und Lila mehr mit sich selbst und der Frage beschäftigt ist, wie sie sich denn nun künftig verhalten soll. 

Das Ende hat mir ehrlich gesagt nicht so gut gefallen - ich fand den Showdown etwas an den Haaren herbeigezogen und habe nicht so ganz verstanden, wie es - rein technisch - zu dem Ende kommen konnte. Es war auch etwas kurz im Vergleich zum vorherigen Handlungsverlauf. 

Fazit: "Die Unvollkommenen" hat mir insgesamt gut gefallen, aber nicht ganz so gut wie der erste Band, die Nachvollziehbarkeit war nicht in allen Belangen gegeben und das Ende fand ich etwas seltsam. Trotzdem sehr gute Fortführung der Zukunftsvision, die einen wirklich zum Nachdenken bringen kann, das Buch bekommt von mir 4/5 Sternen.

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